| Hallo!
Die Corona-Krise ist weiblich. Es sind überwiegend Frauen, die als Systemerhalterinnen gerade dafür sorgen, dass unsere Supermärkte geöffnet und alte Menschen in den Pflegewohnhäusern gut versorgt sind. Es sind mehrheitlich Frauen, die dafür sorgen, dass Familien jetzt nicht zerbrechen, dass Schulen und Kindergärten öffnen und dass unsere Mutter-Kind-Häuser nie geschlossen werden mussten. Ich bin selbst Leiterin eines solchen Mutter-Kind-Hauses der Caritas in Wien. Und ich sehe: Frauen sind in der Corona-Krise auch selbst überproportional häufig auf Hilfe angewiesen. Meine Kolleginnen und ich spüren das an vielen Stellen: Bei mir im Mutter-Kind-Haus, in den Sozialberatungsstellen oder bei der Corona-Nothilfe-Hotline. In der zweiten Märzhälfte gab es in der Sozialberatung in Wien 564 Hilfsanfragen von Männern und 1.222 Hilfsanfragen von Frauen. Alleinerzieherinnen, die Sorge haben, ihre Kinder nicht ernähren zu können. Eine Mutter erzählte, dass ihre Tochter ihr Sparschwein geschlachtet hat, damit sie Lebensmittel kaufen kann. Es sind Frauen, die plötzlich arbeitslos wurden. Mieten müssen bezahlt, Einkäufe beglichen werden. Weltweit suchen Forscherinnen und Forscher gerade intensiv nach einem Impfstoff gegen COVID-19. Ein wirksames Medikament gegen weibliche Armut ist aber noch lange nicht in Sicht. Wenn ich dir dieses Mail schreibe, dann nicht, weil Frauen Mitleid brauchen. Wir benötigen Gerechtigkeit und dieselben Chancen. Als Leiterin eines Mutter-Kind-Hauses, als Mutter einer kleinen Tochter und als Frau bitte ich dich, uns jetzt zu helfen! Sachspenden können derzeit nicht angenommen werden. Benefizaktionen fallen aus. Mit unserem Online-Shop Schenken mit Sinn ist Hilfe einfach von Zuhause aus möglich. Mit einer Spende von 33 Euro kann eine Frau eine Nacht lang in einem unserer Notquartiere nächtigen und betreut werden. Mit 20 Euro erhalten Jungfamilien ein Babypaket. Frauen sind systemrelevant. Helfen wir ihnen jetzt! Und, ja: Auch Männer sollen spenden – gerne auch zum Muttertag! Danke! Eure Karin aus dem Mutter-Kind-Haus Frida in Wien | |