| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Bankenverband senkt Wachstumsprognose Schwedens Notenbank mit weiterer Zinssenkung Orcel: Commerzbank ist reines Investment Knof tritt zum Monatsende ab Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
|
| Privatbanken erwarten langsameres Wachstum 2025 Die Chefvolkswirte der deutschen Privatbanken zeigen sich pessimistischer hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Jahr. Nach einer Stagnation im laufenden Jahr wird nun für 2025 nur noch ein Wachstum von 0,7 Prozent prognostiziert, wie der Bankenverband heute in Berlin mitteilte. Im Frühjahr hatten die Ökonomen noch mit einem Wachstum von 1,2 Prozent für 2025 gerechnet. Aus Sicht von Bankenverband-Hauptgeschäftsführer Heiner Herkenhoff sind vor allem zwei Gründe für die nach unten korrigierte Wachstumsprognose verantwortlich: "Die Hoffnungen auf eine stärkere Konsumbelebung wurden in diesem Jahr enttäuscht. Auch die Investitionen der Unternehmen sind deutlicher als erwartet zurückgegangen." Beides hänge laut Herkenhoff mit der gedrückten Stimmungslage im Land zusammen. Der Bankenverband fordert hier ein entschlossenes Handeln der Bundesregierung. "Wir brauchen deutliche Signale, um die notwendige Aufbruchstimmung zu schaffen", sagte Herkenhoff. "Einen wirtschaftspolitischen Stillstand bis zur Bundestagswahl in einem Jahr können wir uns nicht leisten", fügte er hinzu. | |
Dauerstreit der Regierung belastet Wirtschaftsstimmung Auch Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik des Bankenverbandes, sieht die Ampelkoalition unter Zugzwang. Der interne Dauerstreit sei inzwischen ein Faktor, der in Deutschland die Stimmung drücke, sagte Schmieding in einem Interview. "Die Ausgabenneigung der privaten Haushalte und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen leiden darunter. Der Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen im zweiten Quartal um 4 Prozent war drastisch. Er ist ein Weckruf für die Politik, die Standort- und Investitionsbedingungen so schnell und so umfassend wie möglich zu verbessern", betonte der Ökonom. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler) | |
Chinas Notenbank beschließt weitere Lockerung | Zur Stützung der Wirtschaft hat die chinesische Zentralbank den einjährigen Zinssatz für die mittelfristige Kreditfazilität (MLF) gesenkt. Der Leitzins sei von 2,3 Prozent auf 2,0 Prozent reduziert worden, teilte die People's Bank of China (PBoC) heute in Peking mit. Die Senkung des MLF um 0,3 Prozentpunkte ist die stärkste, seit die PBoC dieses geldpolitische Instrument zur Steuerung der Marktzinsen im Jahr 2016 eingeführt hat. Die Zinssenkung ist Teil eines umfassenden Programms zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Wirtschaft der Volksrepublik. In dieser Woche hatte die PBoC bereits weitere umfangreiche Konjunkturmaßnahmen angekündigt. (Foto: picture alliance/dpa/Adrian Bradshaw) | | [finanzen.net] | OECD sieht langsameredeutsche Konjunkturerholung |
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland erneut gesenkt. Für 2024 rechnet sie nur noch mit einem Plus von 0,1 Prozent, wie die Industriestaatenorganisation heute in Paris mitteilte. Im kommenden Jahr könnte die deutsche Wirtschaft den Angaben zufolge wieder um 1,0 Prozent zulegen. Damit wäre die Bundesrepublik allerdings Schlusslicht unter den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern (G20), denn andernorts wird der Aufschwung nach Einschätzung der Ökonomen noch kräftiger ausfallen. (Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt) | | | [sueddeutsche.de] | Schwedens Notenbank verkündet erneute Zinssenkung Die schwedische Zentralbank hat den Leitzins erneut gesenkt und plant weitere geldpolitische Lockerungen. Wie die Schwedische Reichsbank heute in Stockholm bekannt gab, wird der Schlüsselzins um einen weiteren Viertelprozentpunkt auf 3,25 Prozent herabgesetzt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten diesen Schritt erwartet. "Sollte der Ausblick für Inflation und Konjunktur unverändert bleiben, könnte es auch bei den beiden verbleibenden geldpolitischen Sitzungen in diesem Jahr zu einer Leitzinssenkung kommen", erklärten die Währungshüter. Bei einem dieser Treffen sei auch ein größerer Schritt nach unten um 0,5 Prozentpunkte möglich. Im ersten Halbjahr 2025 könnten zudem ein oder zwei weitere Zinssenkungen hinzukommen, hieß es. | [fuw.ch] | Aufträge für Bauunternehmen im Juli deutlich zurückgegangen Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe ist im Juli deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte, sank der Wert der Bestellungen im Vergleich zum Juni preis- und saisonbereinigt um 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Auftragseingänge auf dieser Basis sogar um 9,7 Prozent zurück. Branchenvertreter verwiesen auf die schwache Entwicklung im Wohnungsbau. "Auch zu Beginn des zweiten Halbjahres ist im Bauhauptgewerbe keine durchgreifende Besserung in Sicht. Vor allem die nach wie vor schwache Entwicklung im Wohnungsbau belastet die Branche, auch wenn es im sonstigen Hochbau und im Tiefbau etwas besser aussieht", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller. | [finanznachrichten.de] | Deutsche Bank noch nicht bereit für Fusionen Die Deutsche Bank ist noch nicht bereit dafür, sich an einer Konsolidierung der Bankenbranche in Europa zu beteiligen. Zuvor müsse das Geldhaus noch Arbeiten erledigen, sagte Finanzchef James von Moltke heute auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt. Medienberichten zufolge hatte es Spekulationen gegeben, dass das Institut in das Rennen um die Commerzbank einsteigen könnte. | [de.marketscreener.com] |
| | | Orcel: Commerzbank ist reines Investment Nach dem Einstieg bei der Commerzbank hält sich die italienische Großbank UniCredit laut ihrem Chef Andrea Orcel (Foto links) alle Optionen offen. "Die Commerzbank ist ein Investment. Nichts anderes", betonte Orcel heute auf einer Konferenz in London. Derzeit gebe es kein Übernahmeangebot. Ein Zusammengehen mit dem Frankfurter Geldhaus könne aber zum "Testfall für Europa" werden, das größere Banken brauche. Andererseits betonte Orcel, dass UniCredit den Commerzbank-Anteil auch wieder verkaufen könne. Bei großen Fusionen brauche es Einigkeit auf beiden Seiten, so der Manager. Unterdessen warnte die Bundesregierung das Geldhaus vor einer feindlichen Übernahme der Commerzbank. Damit würde ein großes Risiko einhergehen, sagte Finanz-Staatssekretär Florian Toncar (Foto rechts) heute im Bundestag zu Journalisten. "Das sollte nicht das Ziel sein." Das Vorgehen der UniCredit habe viel Verunsicherung bei Beschäftigten und in der Politik geschürt. Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner kritisierte den Stil der Mailänder. Dieser werfe viele Fragen auf und habe nicht das Vertrauen in UniCredit gestärkt, sagte der FDP-Vorsitzende heute bei der Regierungsbefragung im Bundestag. (Foto links: picture alliance/dpa/LaPresse via Zuma Press/Roberto Monaldo; Foto rechts: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka) | [handelszeitung.ch] [diepresse.com] [reuters.com] | Knof verlässt die Commerzbank zum Monatsende Commerzbank-Chef Manfred Knof wird sein Amt bereits Ende September niederlegen. Darauf hätten sich der 59-Jährige und der Aufsichtsrat geeinigt, teilte die Bank heute in Frankfurt mit. Erst gestern Abend hatte die Commerzbank angekündigt, ihre Führungsspitze vorzeitig neu zu besetzen. Finanzvorständin Bettina Orlopp solle Knof "zeitnah" als Vorstandsvorsitzende ablösen. Der genaue Zeitpunkt wurde nun bekannt gegeben. | [zeit.de] | Knot erwartet Zinssenkungen bis in die erste Jahreshälfte 2025 Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Einschätzung des niederländischen EZB-Ratsmitglieds Klaas Knot voraussichtlich bis mindestens Mitte 2025 mit den Zinssenkungen fortfahren. "Ich gehe davon aus, dass wir die Leitzinsen in der nächsten Zeit weiter schrittweise senken werden, auch in der ersten Hälfte des Jahres 2025", wurde Knot in heutigen Medienberichten zitiert. "Ich erwarte nicht, dass die Zinsen auf das extrem niedrige Niveau zurückkehren, das wir vor der Pandemie hatten. Sie werden sich wahrscheinlich auf einem etwas natürlicheren Niveau einpendeln. Ich weiß nicht genau, wo, aber irgendwo mit einer zwei beginnend", fügte er hinzu. | [finanzen.net] |
In Berlin stellen führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2024 vor. – In Frankfurt am Main hält der EZB-Risikorat, European Systemic Risk Boards (ESRB), seine Jahreskonferenz ab unter dem Titel: "New Frontiers in Macroprudential Policy". – Ebenfalls in der Mainmetropole veranstaltet die DekaBank ihr 17. Immobiliensymposium. – In den USA wird eine dritte Schätzung des Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal publiziert. – Die IT-Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hält eine Konferenz in Bonn ab. – Bei der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York werden unter anderem Reden von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erwartet. | Endlich abschalten – so kann es gelingen Sie haben dieses eine Arbeitsproblem, das Sie immer wieder beschäftigt? Sie schaffen es einfach nicht, nach Feierabend die Gedanken an die Arbeit beiseitezuschieben und wirklich abzuschalten? Dann könnten Ihnen zwei erprobte Techniken helfen, die die Coachin Carmen Michaelis im folgenden Artikel teilt: | [spiegel.de] | |