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Probleme loesen als Kompetenz
 
Probleme lösen als Kompetenz: Computational Thinking fördern


Was haben Einkaufslisten, Kochrezepte und komplexe technische Systeme gemeinsam?

Ganz einfach: Sie alle basieren auf einer strukturierten Denkweise – Computational Thinking.
Dabei geht es nicht nur um Technik oder Informatik, sondern darum, wie wir Probleme systematisch angehen, analysieren und lösen – ob im Alltag, im Klassenzimmer oder in der Projektarbeit.

In dieser Ausgabe zeigen wir, warum Computational Thinking eine zentrale Zukunftskompetenz ist und wie du sie praxisnah, spielerisch und kreativ im Unterricht oder zuhause fördern kannst. Wir liefern dir konkrete Methoden, Materialtipps und Einblicke in unser Schulprojekt ComThink.

Viel Spaß beim Lesen!

Viele Grüße
deine LMZ-Redaktion

PS: Teile diesen Newsletter gerne mit Kolleginnen, Kollegen und allen, die sich für medienpädagogische Themen interessieren, denn Bildung geht uns alle an!

 
Was du über Computational Thinking wissen musst

 
Was ist Computational Thinking?

Computational Thinking ist ein Problemlösungsansatz, der aus der Informatik stammt, aber weit darüber hinausgeht. Im Kern geht es darum, komplexe Fragestellungen zu verstehen, in kleinere Teile zu zerlegen und Lösungen strukturiert zu entwickeln, um ein Problem zu lösen.
 
Die vier Kernelemente

1. Zerlegung: Großes Problem wird in kleinere Teile zerlegt
2. Mustererkennung: Wiederkehrende Strukturen und Parallelen erkennen
3. Abstraktion: Relevantes von Unwichtigem trennen, um Prinzipien abzuleiten
4. Algorithmen-Design: Entwicklung einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Problemlösung
  ComThink die vier Kernelemente
 

 
Computational Thinking in der Lebenswelt – mehr als nur Informatik

Computational Thinking ist eine Denkweise, die uns im Alltag überall begleitet – beim Lernen, bei der Projektplanung, beim Navigieren durch den Supermarkt oder sogar beim gemeinsamen Spielen zuhause. Sie kann auf jeglichen Lebens- und Themenbereich angewendet werden und fördert kreative strukturierte Problemlösung. Ob Kochrezept oder Projektplanung: Computational Thinking hilft, Aufgaben klar zu analysieren und Schritt für Schritt zu meistern. Es macht uns fit für die digitale Welt und den Alltag!

 

 
Projekt für Schulen: Computational Thinking im Unterricht

 
Im 21. Jahrhundert sind neben Fachwissen vor allem „Future Skills“ gefragt, dazu zählt auch Computational Thinking. In der Schule fördert dieser Denkansatz die Problemlösekompetenz der Lernenden und bereitet sie gezielt auf die Herausforderungen der digitalen Welt vor.

Eine aktuelle Meta-Analyse (Mills et al., 2024) zeigt: Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig mit Computational Thinking arbeiten, entwickeln stärkeres kritisches Denken, mehr Kreativität und höhere Motivation beim Lernen. Besonders spannend: Diese Effekte zeigen sich unabhängig vom Fach – von der Grundschule bis zur Mittelstufe.


 
Mit und ohne Baukästen

Computational Thinking lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise im Unterricht verankern – mit digitalen Baukästen, aber auch völlig ohne Technik. Entscheidend ist der aktive Umgang mit Problemen: selbstständig, kreativ und mit einer klaren Struktur im Denken. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt unser aktuelles Projekt.
 
Mit Baukasten: Das Projekt Computational Thinking (ComThink)

Im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg statten wir vom LMZ seit dem Schuljahr 2024/25 bis Ende 2026 insgesamt 404 weiterführende Schulen mit ComThink-Sets in Klassenstärke aus. Ziel ist es, das Vertrauen der Lernenden in digitale Technologien aktiv zu fördern und ihr Interesse an diesen Bereichen zu wecken und unter anderem eine Unterstützung im neuen Fach Informatik und Medienbildung zu bieten.

Die Sets kommen vor allem in MINT-Fächern oder AGs zum Einsatz und das mit Erfolg:
Die Jugendlichen schulen dabei nicht nur ihre Problemlösekompetenz, sondern stärken ganz nebenbei auch Teamfähigkeit, Ausdauer und Selbstvertrauen. Beim begleitenden Unboxing-Tag erhalten Lehrkräfte eine Einführung in die Sets und das Unterrichtsmaterial und können sich mit anderen austauschen. Darüber hinaus unterstützen wir mit darauf abgestimmten Fortbildungen.

📆 Für die kommende Runde können sich Sekundarschulen noch bis zum 18. Juli 2025 bewerben. Alle weiteren Infos zum Projekt findest du auf unserer Projektseite.

 
 

 
 

 

Ohne Baukasten: Computational Thinking ganz einfach umsetzen


Auch wenn deine Schule aktuell keine ComThink-Sets besitzt, Computational Thinking lässt sich mit einfachen Mitteln im Unterricht integrieren. Viele Übungen funktionieren ganz ohne technische Ausstattung, z. B. mit Alltagsmaterialien oder durch spielerische Methoden. Egal ob Lehrkraft oder Elternteil, überlege dir einfache Übungen aus dem Alltag. Wie wäre es beispielsweise mit einem Roboter-Spiel, bei dem Kinder einander mündlich Anweisungen geben, um ein bestimmtes Ziel im Klassenraum zu erreichen? Solche Formate fördern das algorithmische Denken, stärken das logische Verständnis, die Teamarbeit und machen Spaß!

Alle Materialien, inklusive Unterrichtsbeispiele ohne Baukästen, findest du auf unserer Website. Die Übungen sind altersgerecht aufbereitet und lassen sich flexibel an verschiedene Jahrgänge anpassen.

 
 

 
💡 Ob mit Technik oder ohne – entscheidend ist, dass Kinder und Jugendliche lernen, strukturiert zu denken, kreativ zu handeln und Probleme als etwas Lösbares zu betrachten. Computational Thinking ist dabei ein echter Schlüssel für die Zukunft.
 
Nachgefragt am LMZ

Wir haben direkt beim Projektteam nachgefragt. Im Interview erklärt uns die Projektleiterin Juanjuan Jia, warum Computational Thinking eine wichtige Zukunftskompetenz ist und wie das ComThink-Projekt Schulen dabei unterstützt.
 
 
 
100 Jahre Medienbildung und Innovation