lionel cottet – solo-cellist "Muss es sein...?" Von den vielen spannenden Programmen in den kommenden Monaten freue ich mich persönlich ganz besonders auf die Konzertwoche mit Louis Schwizgebel. Louis und mich verbindet sehr viel mehr als unsere gemeinsame Heimatstadt Genf. Unser Kennenlernen fand unter besonderen Umständen statt, nämlich beim Schweizer Finale des Eurovision Wettbewerbs. Damals waren wir beide 16 Jahre alt und haben direkt nacheinander live im Fernsehen gespielt. Waren wir damals noch Konkurrenten, so entwickelte sich im Anschluss eine einmalige Freundschaft – auch in musikalischer Hinsicht. Fast zehn Jahre lang haben wir als Kammermusikpartner das ganze Repertoire für Cello und Klavier erarbeitet und teilen so unvergessliche Konzerterinnerungen wie unser gemeinsames Debüt in der Wigmore Hall in London. Während des Studiums an der New Yorker Juilliard School hatten wir eine kleine Wohnung am Lincoln Center. Wir haben von früh bis spät geübt, aber auch zusammen gefeiert ... In dieser wichtigen Zeit haben wir uns stets gegenseitig unterstützt und beraten. Hätten wir damals geahnt, dass wir 16 Jahre später im Herkulessaal zusammen auf der Bühne stehen! Unglaublich! Deswegen bedeutet es mir sehr viel, dass wir nach so vielen Jahren Zielstrebigkeit und Disziplin dieses Konzerterlebnis miteinander teilen können. Das schätze ich an der Musikwelt so sehr: die Beziehungen zu Menschen, die aus dem gemeinsamen Musizieren entstehen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dieses außergewöhnliche Programm mit Werken von Previn, Korngold und Gershwin mit uns genießen können. |
| Lionel Cottet, Solo-Cellist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks |
| henze, abrahamsen und strauss Franz Welser-Möst & Alexandre Tharaud Vor vier Jahren entfachte Let Me Tell You von Hans Abrahamsen mit Barbara Hannigan Begeisterungsstürme. Nun steht wieder ein Werk des dänischen Komponisten auf dem Programm: Left, Alone – ein Klavierkonzert für die linke Hand. Abrahamsen, an einer Muskelschwäche der rechten Hand leidend, komponierte es für sich nach dem Vorbild Ravels und widmete es dem Solisten des Abends, Alexandre Tharaud. Zuvor erklingt – in memoriam Hans Werner Henze – Abrahamsens Orchestrierung von dessen Sonatina 1947 für Klavier. Die Leitung hat Franz Welser-Möst, seit 2002 Musikdirektor des Cleveland Orchestra, der zudem die Sinfonia domestica von Richard Strauss dirigieren wird: eine kompositorisch wenig verschlüsselte Familienaufstellung. | 05.12.19 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| 06.12.19 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| Bloch, Mendelssohn, Schnittke und Brahms Kammerkonzert: Licht und Schatten Zwei filigrane Werke des 20. Jahrhunderts bilden den jeweils bewegenden Auftakt zu zwei c-Moll-Klavierquartetten von Mendelssohn und Brahms: Ernest Blochs Drei Nocturnes für Klaviertrio und Alfred Schnittkes Stille Musik für Violine und Cello. Mendelssohn zeigt mit seinem Opus 1 verblüffende kompositorische Reife, die das Vorbild Beethoven nicht verleugnet. Und als "Leiden des jungen Brahms" wird dessen Opus 60 wegen seiner Zerrissenheit, der melancholischen Grundstimmung und der bewegenden lyrischen Partien bezeichnet, aber auch weil Brahms seinem Verleger schrieb, er solle in Anspielung auf Goethes Werther auf dem Titelblatt Brahms’ Kopf mit Pistole abbilden. | 07.12.19 | 20 Uhr: Max-Joseph-Saal, München |
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| Previn, Gershwin und Korngold John Wilson & Louis Schwizgebel Ein Doppeldebüt beim BRSO: Der britische Dirigent John Wilson mit Faible für Jazz und Filmmusik sowie der Schweizer Pianist Louis Schwizgebel mit chinesischen Wurzeln legen den Fokus auf rhythmisch-perkussive Musik. Das garantiert schon Gershwins jazziges Concerto in F. Eingeleitet wird der Abend von André Previns musicalartiger Overture to a Comedy. Im Februar 2019 mit fast 90 Jahren verstorben, war Previn als Solist und Dirigent oft mit dem Concerto in F zu hören, und er setzte sich für das Œuvre Korngolds ein – wie der Fis-Dur-Symphonie mit ihren Bruckner- und Mahler-Anklängen. Das Programm ist daher auch eine Verneigung vor dem Pianisten, Dirigenten und Komponisten André Previn. | 12.12.19 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| 13.12.19 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| schnupperabo Exklusiv zum 70-jährigen Jubiläum Zeitlose Musik altert nicht: Zu seinem 70. Geburtstag hat das BRSO ein limitiertes Schnupperabo geschnürt (4 x BRSO für 70 EURO). Am Pult erleben Sie drei junge, aufstrebende Dirigenten sowie Chefdirigent Mariss Jansons. Ein einmaliges Angebot für alle Neugierigen! | wolfgang amadeus mozart Herbert Blomstedt & BR-Chor "Mehr Mozart spielen!", wünschte sich Herbert Blomstedt, "da muss man sehr genau artikulieren und kann sich nicht nur auf Kraft und Wirkung verlassen." Der temperamentvolle 92-Jährige ist als Orchesterleiter am Pult des BRSO gern gesehen und sorgt immer für großartige Konzerterlebnisse: An diesen drei Abenden dirigiert er Mozarts Es-Dur-Symphonie KV 543 aus dem Jahr 1788 mit ihren mahnenden Eingangsakkorden und die unvollendet gebliebene Messe in c-Moll KV 427, die Mozart "ganz vür sich in seinem Herzen" komponierte. Das BRSO musiziert zusammen mit einem erlesenen Vokalquartett und dem Chor des Bayerischen Rundfunks. | 19.12.19 | 20 Uhr: Philharmonie im Gasteig, München |
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| 20.12.19 | 20 Uhr: Philharmonie im Gasteig, München |
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| 21.12.19 | 19 Uhr: Philharmonie im Gasteig, München |
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| Wagner, Benjamin und Sibelius Robin Ticciati & BR-Chor Musikalische Zeitgestaltung jenseits der gewohnten Kategorien könnte als Motto über dem Programm des britischen Dirigenten Robin Ticciati stehen. Als "metaphysisches Adagio" bezeichnete Ernst Bloch Wagners Parsifal. Besonders der Dritte Aufzug, hier in einer Fassung von Claudio Abbado, entfaltet sich in beispielloser, weltferner Ruhe. Die musikalische Erkundung von Zeit als dehnbares Element ist auch Thema von Sudden Time, ein Werk von George Benjamin aus dem Jahr 1993. Ein langes, hymnisches Adagio erleben wir nochmals zu Beginn von Sibelius’ letzter Symphonie, der Siebten, deren Einsätzigkeit bis heute die Aura des Geheimnisvollen umweht. | 09.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| 10.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| Prokofjew und tschaikowsky Mariss Jansons & Igor Levit Bereits dreimal hat der phänomenale russisch-deutsche Pianist Igor Levit beim BRSO als Beethoven-Interpret geglänzt. Nun betritt er mit Prokofjews Zweitem Klavierkonzert neues Terrain. Das Werk des damals 19-jährigen "enfant terrible" der russischen Moderne war bei seiner Uraufführung 1913 Provokation und Sensation zugleich. Seine bohrende Intensität und urwüchsige Kraft sind bis heute elektrisierend. Romantische Leidenschaft bietet dagegen Tschaikowskys Vierte Symphonie, in der der Komponist einen ganzen Kosmos an menschlichen Seelenzuständen durchschreitet. Chefdirigent Mariss Jansons leitet dieses russische Programm. | 16.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| mozart und tschaikowsky Mariss Jansons & Igor Levit Seit vielen Jahren engagieren sich Mariss Jansons und das BRSO für den "SZ-Adventskalender für gute Werke". Unter dem Motto "Musik für alle Kinder" kommt der Erlös der Benefizkonzerte der musikalischen Förderung von Kindern aus bedürftigen Familien zugute. Bewährte Tradition der jährlich stattfindenden Konzerte für das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung ist der Mix aus prominenten Gästen und Glanzstücken des Repertoires. Dieses Mal gibt sich der 32-jährige Star-Pianist Igor Levit die Ehre und spielt mit KV 482 eines von Mozarts feierlichsten und farbprächtigsten Klavierkonzerten. Anschließend führt Tschaikowskys Vierte Symphonie in die ganze Leidensfähigkeit und Gefühlstiefe der russischen Seele. | 17.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| schumann, Strauss, Berlioz und rameau Sir Simon Rattle & Eric Terwilliger Konzerte mit Simon Rattle genießen in München Kultstatus. Das liegt nicht nur an der Glut seines Dirigierens, sondern auch an den Werken, die er mitbringt. Dieses Mal darf man sich auf eine spannende Repertoire-Neuheit freuen: Musik aus Rameaus letzter Oper Les Boréades, von deren swingendem Drive Simon Rattle 1982 infiziert wurde, als er im Publikum der um 200 Jahre verspäteten Uraufführung saß. Ein weiterer Glanzpunkt des Abends: das nostalgisch-schöne späte Hornkonzert von Strauss, mit dem der scheidende Solo-Hornist Eric Terwilliger seinem Publikum und seinem Orchester ein gebührendes musikalisches Abschiedsgeschenk überreicht. Vorverkauf ab 22.10.2019 | 30.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| 31.01.20 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| Die Saison 2019/2020 im Überblick Alle Konzerte der Spielzeit: | |
| musica viva Galina Ustwolskaja zu Ehren Mit einem Sonderkonzert zum 100. Geburtstag der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja eröffnen Instrumentalist*innen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks gemeinsam mit Nicolas Altstaedt die musica viva Saison 2019/2020. | 21.11.19 | 20 Uhr: Herkulessaal der Residenz, München |
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| oktober-konzerte Hinweis zu Programmänderungen Bitte beachten Sie die Programmänderungen bei den Konzerten mit Diana Damrau am 10. und 11. Oktober im Herkulessaal der Residenz sowie bei den Konzerten am 24. Oktober und 25. Oktober in der Philharmonie im Gasteig. | tickets Online, telefonisch und vor Ort Eintrittskarten zu den Konzerten und eine persönliche Beratung erhalten Sie telefonisch oder vor Ort bei BRticket sowie bei allen an München Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen. Sie können die Tickets auch einfach bequem online über den Webshop erwerben. |
| für schüler*innen aller schularten der jahrgangsstufen 1–6 ECHTZEIT Berühmte Dirigentinnen und Dirigenten, spannende musikalische Werke, ein Weltklasse-Orchester: Dies können Schüler*innen in der "Echtzeit" unmittelbar erleben. Regelmäßig öffnet das BRSO dafür seine Proben für Schüler*innen aller Altersgruppen und Schularten und gibt Einblicke in die Arbeitsweise eines Orchesters. Moderiert werden die "Echtzeiten" von Schülermoderator*innen, im selben Alter wie die Jugendlichen im Publikum. Dirigent*innen, Solist*innen und Orchestermusiker*innen stehen den jungen Menschen Rede und Antwort. Natürlich kommt auch die Musik nicht zu kurz: Jeweils ein Werk steht im Zentrum jeder "Echtzeit". Die Teilnahme an den "Echtzeiten" ist für Schüler*innen kostenlos, eine vorherige Anmeldung im Education-Büro (so.jugend@br.de) ist notwendig. Nächste "Echtzeit": Mittwoch, 29.1.2020, 12–13 Uhr im Herkulessaal der Residenz Jean-Philippe Rameau: Suite aus Les Boréades Mit dem Dirigenten Sir Simon Rattle | auf der suche nach dem perfekten klang Musiker*innen und ihre Musikinstrumente "Klar, im Grunde ist das nur eine Konstruktion aus Metall und Messing, doch das vergisst man eigentlich sofort beim Musizieren. Es klingt komisch, aber wenn ich auf der Bühne sitze und etwas Schwieriges zu spielen habe, ist es gut zu wissen, dass die Tuba da ist. Dass ich mich auf sie verlassen kann. Dann weiß ich, das stehen wir jetzt zusammen durch", sagt Stefan Tischler über seine Tuba, eine "Tischler 4250", die er sich nach seinen Wünschen bauen ließ. Unsere Musiker*innen agieren nicht nur im Orchester als ein "Klang"-Körper, sondern haben meist auch eine ganz besondere Beziehung zu ihren eigenen Klangkörpern. In unserer Video-Serie "Musiker und ihre Instrumente" verraten uns Ivanna Ternay (Flöte), Bettina Faiss (Klarinette), Stefan Tischler (Tuba), Guido Marggrander (Schlagzeug), Raymond Curfs (Pauke), Martin Angerer (Trompete), Ralf Springmann und Carsten Duffin (Horn) sowie Lukas Maria Kuen (Klavier), wie sie ihre Instrumente gefunden und ausgewählt haben. Auch Mariss Jansons hat uns verraten, warum er mit Taktstock dirigiert. Sie sind neugierig geworden? Schauen Sie doch mal rein! | Von Pult zu Pult: Ramón Ortega Quero (Solo-Oboe) und Wies de Boevé (Kontrabass) Reisen mit einer Oboe? Kein Problem! Mit einem Kontrabass allerdings manchmal schon. Wies de Boevé, Stellvertretender Solo-Bassist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, hat uns seine Tricks verraten: | zoryana berg "...Es muss sein!" Musik macht mich einfach glücklich. Eigentlich arbeite ich in einer Steuerkanzlei, aber ich habe nach einem Ausgleich gesucht. Da ich schon immer gerne in Konzerte gegangen bin, hatte ich die Idee, mich für das Promo-Team zu bewerben. Seit zwei Jahren bin ich jetzt dabei und betreue meist die Abo-Konzerte am Donnerstag und Freitag im Herkulessaal. Ich mag es, mit den Konzertbesuchern ins Gespräch zu kommen. Zu meinen Aufgaben gehört es aber auch, die Blumen an Solisten und Dirigenten zu übergeben. Eines der schönsten Konzerterlebnisse war für mich das Silvesterkonzert. Das Programm war toll, die Stimmung einmalig! Alle waren glücklich und wären am liebsten noch viel länger geblieben. Und natürlich Mariss Jansons! Ihn verehre ich sehr. Einmal hinter der Bühne hat er mich angesprochen und gefragt, woher ich komme. Aus der Ukraine, habe ich geantwortet, und darauf hin hat er mir sofort auf Russisch geantwortet. Seitdem wechseln wir immer auf der Bühne bei der Blumenübergabe ein paar Worte auf Russisch. Natürlich bekomme ich Backstage auch von vielen anderen Solisten und Dirigenten unmittelbar die Stimmung nach dem Konzert mit. Auf der Bühne sind sie noch so unnahbar – dahinter einfach auch nur Menschen, die glücklich sind, dass das Konzert gut gelaufen ist, oder manchmal auch enttäuscht, wenn es nicht so ganz ihren Vorstellungen entsprach. Ich selbst habe in der Ukraine Klavier gespielt und im Chor gesungen, und ich merke, dass ich Musik zum Leben brauche. Eigentlich ist diese Arbeit für mich kein Job, sondern Freude. Ich kann jedem nur empfehlen, auch einmal ins Konzert zu kommen und für ein paar Stunden die Musik zu genießen und die Sorgen des Alltags zu vergessen. |
| Zoryana Berg, 37, arbeitet im Team des Veranstaltungsdienstes VD Mayr. |
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