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Bischof Voderholzer wäscht Füße am Gründonnerstag

Posted: 19 Apr 2019 02:11 AM PDT

„Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren!“

Bischof Voderholzer wäscht 12 Frauen und Männern die Füße, die die Stände und Berufungen der Kirche repräsentieren.

Am Gründonnerstag hat Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zwölf Frauen und Männern im Regensburger Dom St. Peter die Füße gewaschen. Behilflich waren ihm dabei der Vorsitzende des Caritasverbandes und der Katholischen Jugendfürsorge Domkapitular Msgr. Dr. Roland Batz sowie Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann.

In diesem Jahr stellten diese zwölf Menschen einen Querschnitt durch die Stände und Berufungen der Kirche dar und repräsentierten so das Ganze der Kirche: zwei Priester, zwei Diakone, zwei Ordenschristen, zwei Ehepaare und zwei Vertreter des öffentlichen Lebens, die ihren Glauben, ihre Erfahrung und ihr Urteil im Diözesanpastoralrat des Bistums einbringen. Frauen und Männer also, sowohl nach den evangelischen Räten lebend, als auch im Ehestand.

Die symbolische Fußwaschung im Rahmen der Messfeier am Gründonnerstag erinnert an den letzten Abend Jesu in der Gemeinschaft mit seinen Jüngern, an dem er ihnen die Füße wusch mit der Aufforderung, es ihm gleichzutun: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe“ (Joh 13,15).

 

Querschnitt durch Stände und Berufungen der Kirche

Priester, Diakone, Ordensleute und Weltchristen – sie alle verwirklichen je auf ihre Weise die Sendung der Kirche. Sie sind die verschiedenen Glieder am Leib Christi, an der Kirche, deren „Fruchtbarkeit und Glaubwürdigkeit vom Miteinander der verschiedenen Ämter und Berufungen“ abhängt, betonte der Regensburger Bischof in seiner Predigt.

In der Kirche dürfe es nicht um Konkurrenz, sondern um Ergänzung und Miteinander gehen, so der Bischof: „Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren durch Verdächtigung und Argwohn. Beten wir lieber füreinander, dass der Geist einem jeden von uns zeige, wie und wo seine Aufgabe ist.“

 

Seine Einladung an die Priester, Diakone und Ordensleute, sich die Füße waschen zu lassen, versteht Bischof Voderholzer als ausdrücklichen Akt der Solidarität: „Angesichts eines bisweilen sogar unverhohlen öffentlich geäußerten Generalverdachts gegen die Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiter möchte ich mein Votum bekräftigen, und ich sage voller Dankbarkeit: Die Priester und die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum leisten in ihrer überwältigenden Mehrheit einen hervorragenden Dienst in der Verkündigung des Evangeliums und in der Weitergabe des Glaubens. Ich stelle mich vor die Priester, die Diakone, die Ordensleute und alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Dass es schwarze Schafe gab, zum allergrößten Teil schon vor langer Zeit, so dass die Beschuldigten nicht mehr leben und sich nicht mehr äußern und auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden können, schmerzt; schmerzt gerade angesichts vieler zerstörter Kinderseelen, die an Gott geradezu irre werden mussten. Aber wir dürfen über all dem nicht den oft hingebungsvollen Einsatz der vielen anderen übersehen. Dafür bin ich, dafür sind wir alle sehr dankbar. Und das soll dieses im wahrsten Sinne des Wortes bescheiden-demütige Zeichen heute auch zum Ausdruck bringen.“

Zudem betonte der Bischof die wichtige Bedeutung der Ehe als „Keimzelle der Familie“. Wo Hauskirche gelebt werde, wo der Glaube weitergegeben werde, wo Kinder als Segen statt als Belastung erkannt werden, dort kann das Evangelium auf fruchtbaren Boden fallen.

Frauen und Männer, die den Weltdienst in den vielen Bereichen des öffentlichen Lebens verwirklichen, „tun einen unersetzlichen Dienst, der niemals vom Bischof oder den Priestern getan werden könnte“, sagte Bischof Voderholzer weiter.

Er warnte zugleich vor den Folgen, die entstehen, wenn sich Laienverbände in theologischen Fragen mit Forderungen zu Wort melden, die dem Glauben der Kirche zuwiderlaufen. Dies führe zu einer „Laisierung des Klerus“ und einer „Klerikalisierung der Weltchristen“, was sich letztlich als „Schaden für die Kirche“ erweise.

 

Folgenden Personen hat Bischof Voderholzer in diesem Jahr die Füße gewaschen:

Josef Grabmeier, verdienter Priester, Domkapitular i.R., Regensburg

Pascal Olivier Angue, na. Pfarrvikar in Neutraubling, Priester der Weltkirche, Neutraubling

Reinhold Röttger, Diakon in Ruhe, Regensburg

Franz Prem, Diakon, Krankenhausseelsorger am Universitätsklinikum Regensburg, Falkenstein

Sr. Franziska Pakula, Dienerin der unbefleckten Gottesmutter, Mitarbeit im Alten- und Pflegeheim St. Josef, Regensburg

 

Fr. Robert Wimmer OH, Barmherziger Bruder, Krankenpfleger im Krankenhaus Barmherzige Brüder, Regensburg

Helene und Hans Schorner, Ehepaar, 51 Jahre verheiratet, Schnaittenbach

Beate und Carl-Maria Böhm, Ehepaar, 51 Jahre verheiratet, Bodenwöhr

Eva Czinczoll, Religionslehrerin, Vertreterin des Verbands der Kath. Religionslehrer und Religionslehrerinnen an den Gymnasien in Bayern e. V. im Diözesankomitee, Pettendorf

Richard Reisinger, langjähriges Mitglied im Pfarrgemeinderat und Diözesanpastoralrat, Landrat, Sulzbach-Rosenberg

 

Vom Gründonnerstag bis zum Ostersonntag

Am Ende der Gründonnerstagsmesse zog Bischof Rudolf Voderholzer mit den Weihbischöfen, dem Domkapitel und dem Liturgischen Dienst hinaus in den Domgarten zur Ölberggruppe, wo bei Kerzenlicht und Fackeln Jesu gedacht wurde, der am Abend vor seinem Leiden am Ölberg zum Vater betete.

Mit der Messe vom letzten Abendmahl beginnt das „Triduum sacrum“. Die drei „heiligen Tage“ umfassen das Gedächtnis vom Leiden und Sterben Jesu, der Grabesruhe und der Auferstehung Christi.

Anzeige nach polizeilicher Drogenberatung

Posted: 19 Apr 2019 01:39 AM PDT

Für seine gekauften Drogen hat ein Student ausgerechnet bei der Polizei Beratung gesucht – und ist mit einer Anzeige aus der Dienststelle in Hof gekommen.

Der 23-Jährige ging am Mittwochabend in die Inspektion und legte eine geringe Menge Rauschgift auf den Tisch der Beamten. Der Mann habe die Drogen in Leipzig gekauft und sich vergewissern wollen, ob sie legal seien – das hatte ihm der Dealer mit einem Zertifikat versichern wollen. Die Ermittler klärten ihn auf: Er hatte verbotenes Marihuana gekauft. Ohne Rauschgift, aber mit einer Anzeige verließ der Student nach der vermeintlichen Beratung die Polizeiwache. (dpa/lby)

Brand in Absauganlage

Posted: 19 Apr 2019 01:35 AM PDT

Donnerstagmittag ist es in Kaltenbrunn im Landkreis Neustadt an der Waldnaab zu einem Brand in einer Absauganlage gekommen. Die Anlage war im Lackierraum eines ortsansässigen Betriebes verbaut.

Ein Mitarbeiter bemerkte das Feuer und versuchte dieses noch selbst zu löschen, jedoch ohne Erfolg. Deshalb musste der Brand von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden. Die genaue Brandursache ist noch unklar – Brandstiftung kann jedoch ausgeschlossen werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 1.500 Euro.

Mit Bierflasche auf den Kopf geschlagen

Posted: 19 Apr 2019 01:32 AM PDT

Am Mittwochabend musste die Polizei wegen eines Streits am ZOB in Weiden ausrücken. Ein 19-jähriger Weidener und sein 20-jähriger Begleiter aus Neustadt an der Waldnaab waren sich in die Haare geraten.

Im Laufe des Streits schlug der Weidener mit einer Bierflasche auf den Kopf des Neustädters ein. Dieser musste mit einer stark blutenden Wunde im Klinikum versorgt werden. Gegen den Weidener wird jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Zeugen sollen sich bei der Polizeiinspektion Weiden melden.

Auffahrunfall wegen Nieser

Posted: 19 Apr 2019 01:29 AM PDT

Auch Niesen kann gefährlich sein. Diese Erfahrung musste ein 60-jähriger Autofahrer in Neumarkt in der Oberpfalz machen.

In der Amberger Straße wollte er an einer roten Ampel bremsen. Jedoch musste er dabei so stark niesen, dass er einem vor ihm fahrenden Mercedes auffuhr. Durch den Aufprall wurde der Mercedes wiederum auf ein vor ihm fahrendes Auto aufgeschoben. Die 54-jährige Fahrerin und ihre Beifahrerin wurden dabei leicht verletzt. Es entstand ein Sachschaden von über 15.000 Euro.

Mutmaßlicher Bombenleger in Spanien festgenommen

Posted: 19 Apr 2019 01:24 AM PDT

Er soll eine Rohrbombe auf einem Feldweg bei Burglengenfeld deponiert haben. Jetzt ist der Tatverdächtige aus dem Landkreis Schwandorf in Spanien festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert worden.

Fußgänger entdeckten den Sprengsatz im Februar. Schon kurz nach dem Fund kamen die Ermittler auf die Spur des 28-Jährigen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung erhärtete sich der Verdacht, dass der Mann nach Spanien geflüchtet war. Das Tatmotiv ist bis dato unklar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern weiter an.

Dachstuhl bei Brand fast völlig zerstört

Posted: 19 Apr 2019 01:21 AM PDT

Der Dachstuhl eines Reihenhauses ist bei einem Feuer in Bayreuth fast vollständig zerstört worden. Auch ein Nachbarhaus sei im Dachbereich beschädigt worden, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Demnach verständigten mehrere Zeugen am Donnerstagabend die Feuerwehr. Eine Stunde später sei der Brand gelöscht gewesen, hieß es. Die dreiköpfige Familie, die in dem Reihenmittelhaus lebt, war zum Zeitpunkt des Feuers nicht zu Hause. Von den Nachbarn, die ihre Häuser verlassen mussten, verletzte sich niemand. Der Sachschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Die Brandursache war zunächst unklar. (dpa/lby)

Notlandung mit Segelflieger

Posted: 19 Apr 2019 01:17 AM PDT

Ein 17-Jähriger ist am Mittwoch mit seinem Segelflieger bei Wörth an der Donau im Landkreis Regensburg notgelandet. Der Jugendliche war vom Bayerischen Wald kommend in Richtung Augsburg unterwegs.

Während des Fluges bemerkte er aber, dass die Thermik an seinem Flieger abgerissen war. Glücklicherweise konnte er in einem Feld notlanden. Verletzt wurde er dabei nicht. Auch das Flugzeug kam dabei nicht zu Schaden. Das Flugzeug jedoch musste von der Feuerwehr aus dem Feld geborgen werden.

Nach Busunglück Staatstrauer in Portugal

Posted: 19 Apr 2019 12:56 AM PDT

Nach dem Busunglück mit 29 Toten auf Madeira sind noch viele Fragen offen. Außenminister Maas reiste zum Unglücksort. Bis Samstag herrscht Staatstrauer in Portugal.

Auch am zweiten Tag nach dem schweren Busunfall auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira ermitteln die Behörden weiter zur Unfallursache und versuchen, die hauptsächlich deutschen Opfer zu identifizieren.

Augenzeugen zufolge könnte das Unglück mit 29 Toten auf ein Bremsversagen zurückgehen. Der verletzte Busfahrer konnte bislang nicht befragt werden.

Außenminister Heiko Maas (SPD) war am Gründonnerstag auf die portugiesische Atlantikinsel gereist. Er traf dort seinen Amtskollegen Augusto Santos Silva, besuchte die Unglücksstelle, an der er einen Kranz niederlegte, und dankte den Hilfskräften.

«Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Verletzten, die transportfähig sind, nach Hause zu bringen», sagte Maas am Abend. Außerdem würden die Angehörigen der Gestorbenen informiert. Ein weiterer Termin des Ministers vor der Rückreise nach Deutschland war ein Besuch im Krankenhaus.

Unter den 29 Todesopfern sind nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin wahrscheinlich 27 deutsche Staatsangehörige. Nach portugiesischen Medienberichten könnten auch zwei Einheimische ums Leben gekommen sein. Die Identifizierung der Opfer soll nach Angaben des Krankenhauses Dr. Nélio Mendonça in Funchal voraussichtlich bis Samstag abgeschlossen sein.

27 Menschen wurden bei dem Unfall verletzt, die meisten von ihnen sind laut Medienberichten ebenfalls Deutsche. Unter den Verletzten sind auch der portugiesische Busfahrer und ein Reiseführer gleicher Nationalität.

Die Urlauber wollten am Mittwoch vom Hotel Quinta Splendida im östlich der Inselhauptstadt gelegenen Ort Caniço zu einem traditionellen Abendessen nach Funchal fahr. Ihr Bus fuhr eine leicht abschüssige Straße hinunter und bog dann links ab. In der Kurve kam er – nur rund 250 Meter vom Hotel entfernt – von der Fahrbahn ab. Der Bus stürzte mehrere Meter tief und schlug in ein Haus ein.

Der verunglückte Bus war erst fünf bis sechs Jahre alt. Der Mann am Steuer galt als erfahrener Fahrer. Die Behörden warnten vor vorschnellen Festlegungen auf eine Unfallursache, bevor eindeutige Ermittlungsergebnisse vorliegen.

Noch bis Samstag gilt in ganz Portugal eine dreitägige Staatstrauer.

Die sehr gebirgige «Blumeninsel» Madeira ist neben der Algarve das beliebteste Reiseziel der Deutschen in Portugal. (dpa)

Mueller-Bericht: Trump wollte Ermittlungen vereiteln

Posted: 19 Apr 2019 12:50 AM PDT

Fast zwei Jahre arbeitete Sonderermittler Mueller im Verborgenen, auf seinen Abschlussbericht zur Russland-Affäre wartete ganz Amerika. Nach der Veröffentlichung gibt sich Präsident Trump selbstbewusst – die Demokraten aber lassen nicht locker.

Sonderermittler Robert Mueller hat mehrere Versuche von US-Präsident Donald Trump offengelegt, wie dieser die Untersuchung zur sogenannten Russland-Affäre vereiteln wollte.

Während sich Trump für vollständig entlastet hält, sehen die Demokraten in Muellers Erkenntnissen Belege für eine Justizbehinderung und anderes Fehlverhalten des Präsidenten. Das Ringen um die Deutungshoheit über den mit Spannung erwarteten Bericht geht nun in die nächste Runde.

Aus dem mehr als 400-seitigen und in Teilen geschwärzten Dokument geht hervor, dass Trump die Russland-Ermittlungen zu Beginn als ernste Bedrohung seiner Präsidentschaft sah. Mueller und sein Team listen diverse Versuche des Republikaners auf, Einfluss auf die Untersuchungen zu nehmen. Behinderung der Justiz werfen sie ihm aber nicht explizit vor. Trumps Einflussversuche seien meist daran gescheitert, dass Mitarbeiter seinen Anweisungen nicht folgten. Mueller stieß zudem auf «zahlreiche» Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands. Beweise für eine Straftat gebe es hier aber nicht.

Trump gab sich nach der Veröffentlichung des Berichts äußerst selbstbewusst und präsentierte sich als triumphaler Sieger. Auf Twitter schrieb er: «Ich hatte das Recht, die ganze Hexenjagd zu beenden, wenn ich es gewollt hätte. Ich hätte alle feuern können, darunter Mueller, wenn ich es gewollt hätte. Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun.»

Mueller hatte fast zwei Jahre lang zwei große Fragenkomplexe untersucht: ob Trumps Team geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hat und ob Trump die Justiz behinderte. Hintergrund ist die mutmaßliche Einmischung Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016. Trump hatte die Ermittlungen immer wieder als «Hexenjagd» bezeichnet.

Ende März schloss Mueller seine Arbeit ab und übergab Justizminister William Barr, den Trump kurz zuvor ins Amt gebracht hatte, vertraulich seinen Abschlussbericht. Zunächst veröffentlichte Barr nur eine vierseitige Zusammenfassung, deren Tenor durchaus umstritten war. Erst an diesem Donnerstag machte das Justizministerium den Report dem Kongress und der Öffentlichkeit zugänglich.

Der Bericht ist das Ergebnis aufwendiger Ermittlungsarbeit – mit Hunderten Zeugenbefragungen und Durchsuchungen. Muellers Team versuchte so, die Vorgänge über mehrere Jahre zu rekonstruieren.

GEHEIMABSPRACHEN MIT RUSSLAND: Mueller identifizierte «zahlreiche» Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands in den Monaten vor und nach der Wahl. Darunter waren demnach Geschäftskontakte, Treffen politischer Natur und eine Begegnung, bei der es darum ging, kompromittierendes Material über Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton zu bekommen. Aber die Beweise reichten nicht für den Nachweis einer Straftat aus.

BEHINDERUNG DER JUSTIZ: Muellers Team listet diverse Einflussversuche Trumps mit Blick auf die Russland-Untersuchungen auf. So habe sich der Präsident nach Muellers Ernennung mehrfach und auf verschiedenen Wegen bemüht, dessen Abzug zu erzwingen. «Die Versuche des Präsidenten, die Ermittlungen zu beeinflussen, waren überwiegend erfolglos, vor allem weil Personen aus dem Umfeld des Präsidenten sich weigerten, Anweisungen auszuführen oder seinen Aufforderungen zu folgen», resümierte Muellers Team. Die Ermittler kommen zu keinem eindeutigen Schluss, ob Trumps Einflussversuche eine Behinderung der Justiz darstellen. Sie betonen aber: «Während dieser Bericht nicht zu dem Schluss kommt, dass der Präsident eine Straftat begangen hat, entlastet er ihn auch nicht.» Die Schlussfolgerung übernahm Barr vor einigen Tagen und sprach Trump öffentlich von diesen Vorwürfen frei.

Trump selbst hatte Muellers Fragen nur schriftlich beantwortet. Der Sonderermittler wertete die Antworten des Präsidenten als unzureichend. Man habe sich aber dagegen entschieden, Trump unter Strafandrohung zu einer mündlichen Aussage zu zwingen, weil das wohl einen langen Rechtsstreit bedeutet hätte.

Unterstützung bekam der Präsident am Donnerstag von seinem Justizminister, der das Verhalten Trumps in der Russland-Affäre vehement verteidigte. Mueller habe weder Beweise für Geheimabsprachen mit Russland noch für eine Behinderung der Justiz durch Trump gefunden, betonte Barr. Das Weiße Haus sei hochkooperativ bei den Ermittlungen gewesen und habe auch keinerlei Schwärzungen des Berichts veranlasst. Dem Präsidenten könnten insgesamt keine unlauteren Motive unterstellt werden.

Die Demokraten beklagten dagegen, Barrs Darstellung unterscheide sich von den Darstellungen in Muellers Bericht. Sie werfen Barr vor, eher als Anwalt des Präsidenten zu agieren denn als unabhängiger Justizminister des Landes. Sie fordern eine komplette und ungeschwärzte Veröffentlichung des Berichts und pochen nun auch auf eine Aussage Muellers vor dem US-Kongress.

Der Vorsitzende des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, der Demokrat Jerry Nadler, strebt eine Anhörung Muellers in den nächsten Wochen an. Der Ermittlungsbericht beinhalte beunruhigende Belege für eine Justizbehinderung und anderes Fehlverhalten Trumps, sagte Nadler. «Es liegt jetzt in der Verantwortung des Kongresses, den Präsidenten für seine Handlungen zur Verantwortung zu ziehen.»

Der demokratische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, Adam Schiff, erklärte, egal ob Trumps Behinderung der Justiz kriminell gewesen sei oder nicht, die Handlungen des Präsidenten seien ohne Frage «unehrlich, unethisch, unmoralisch und unpatriotisch – und sollten von allen Amerikanern verurteilt werden».

Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump erteilte sein Parteikollege Steny Hoyer allerdings eine Absage. «Nach dem, was wir bislang gesehen haben, lohnt es sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht, ein Amtsenthebungsverfahren voranzutreiben», sagte der demokratische Fraktionschef im Repräsentantenhaus dem Sender CNN. (dpa)

Frau in Nordirland erschossen

Posted: 19 Apr 2019 12:47 AM PDT

Am Rande der nordirischen Stadt Londonderry ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen und tödlichen Schüssen auf eine junge Frau gekommen.

Der Tod der 29-Jährigen in der Wohnsiedlung Creggan werde als «terroristischer Vorfall» behandelt, teilte die örtliche Polizei in der Nacht zum Freitag über Twitter mit. Es wurden Mordermittlungen eingeleitet. Zuvor hatte die Polizei darüber informiert, dass in Creggan Brandsätze geschleudert und mehrere Schüsse abgefeuert worden seien.

Auf Bildern vom Ort des Geschehens waren brennende Autos, gepanzerte Einsatzfahrzeuge der Polizei und schwer bewaffnete Sicherheitskräfte zu sehen. Zu den Hintergründen gaben die Behörden zunächst keine Details preis.

Londonderry hat rund 85.000 Einwohner und liegt im äußersten Nordwesten der nordirischen Provinz an der Grenze zur Republik Irland. Dort wohnen vor allem Katholiken, die ihre Stadt schlicht Derry nennen.

In dem britischen Landesteil treiben paramilitärische Gruppierungen ihr Unwesen. Seit Jahresbeginn sind wiederholt Sprengsätze in Londonderry explodiert, ohne dass es dabei Verletzte gegeben hätte. Einer davon detonierte im Januar vor einem Gericht mitten in der Stadt, nachdem kurz zuvor eine Warnung bei den Behörden eingegangen war. Unklar war zunächst, ob die neuerlichen Unruhen im Zusammenhang mit dem Osterwochenende stehen, das traditionell für politische Kundgebungen genutzt wird.

Zuletzt waren im Zuge der Brexit-Verhandlungen die Sorgen gewachsen, dass die drohende Einführung von Grenzkontrollen zwischen dem britischen Nordirland und der auch künftig zur EU gehörenden Republik Irland die Gewaltspirale in der Ex-Bürgerkriegsregion wieder in Gang setzen könnte. In dem über Jahrzehnte währenden Konflikt standen katholische Nationalisten, die eine Vereinigung mit Irland anstreben, protestantischen Unionisten gegenüber, die weiterhin zu Großbritannien gehören wollen. (dpa)

Frankfurt trifft nun auf Chelsea

Posted: 19 Apr 2019 12:42 AM PDT

Die unglaubliche Europa-Reise von Eintracht Frankfurt geht weiter. Nach dem begeisternden Sieg gegen Benfica Lissabon bekommen es die Hessen nun mit dem FC Chelsea zu tun.

Eintracht Frankfurts Europa-Helden ließen sich noch 30 Minuten nach dem Abpfiff von ihren euphorisierten Fans feiern, eine rauschende Party-Nacht gab es nach dem Einzug ins Halbfinale der Europa League aber nicht.

«Jetzt können wir nichts trinken, denn es ist Karfreitag», stellte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann fest. Die völlig ausgelaugten Profis sehnten sich nach dem 2:0 (1:0) im Viertelfinal-Rückspiel gegen Portugals Rekordmeister Benfica Lissabon aber ohnehin eher nach einer Couch als einem Club-Besuch. Denn für den DFB-Pokalsieger geht es Schlag auf Schlag weiter.

GEGNER: In der Vorschlussrunde wartet nun der FC Chelsea. «Ich habe vor 15 Jahren mal davon geträumt, in einem Pflichtspiel an der Stamford Bridge anzutreten», sagte Hellmann. Für Adi Hütter ist der Topclub aus London, derzeit Tabellenfünfter in der englischen Premier League, in den Duellen am 2. und 9. Mai zwar der Favorit. «Aber wir können immer für eine Überraschung sorgen», betonte der Eintracht-Trainer. «Wir freuen uns auf Chelsea. Mal sehen, was da rauskommt.»

STIMMUNG: Zunächst genossen Hütter und seine Schützlinge aber den süßen Moment des Erfolges in vollen Zügen. Denn der bis dato letzte Einzug der Eintracht ins Halbfinale eines internationalen Wettbewerbs liegt immerhin 39 Jahre zurück. Entsprechend groß war die Euphorie bei den Protagonisten und den Zuschauern, von denen einige nach dem Abpfiff vor Freude fast den Rasen gestürmt hätten.

«Es ist ein überragendes Gefühl, für diesen Verein und diese Fans zu spielen», sagte Kapitän David Abraham. Und Sebastian Rode, der nach der Führung durch Filip Kostic (37. Minute) das entscheidende 2:0 erzielt hatte (67.), lobte: «Die Stimmung war unglaublich. Die ganze Arena hat gebebt.»

ANALYSE: Auch Hütter war begeistert – sowohl von der Atmosphäre als auch vom Auftritt seiner Schützlinge, die seine Vorgaben weitgehend umsetzten. «In der Summe haben wir verdient gewonnen. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, und sie ist zurecht da, wo sie ist», sagte der Österreicher. «Es war ein perfektes Spiel und ein perfekter Abend.» (dpa)