Interview Die Gewerkschaft der Flugsicherung geht davon aus, dass sich das Nato-Luftwaffenmanöver Air Defender noch spürbar auf den zivilen Flugverkehr in Deutschland auswirkt. Der Bundesvorsitzende Matthias Maas hat am Dienstag im rbb24 Inforadio Aussagen der Luftwaffe widersprochen, wonach kaum Folgen zu erwarten sind. "Bei 250 Militärmaschinen, die drei große Übungsgebiete in Deutschland zumindest für vier Stunden jeden Tag beanspruchen, die kann man nicht einfach so zusätzlich mitabarbeiten. Das heißt, viele Fluggesellschaften haben zum Teil in dieser Zeit schon Flüge gestrichen. Deshalb werden weniger zivile Maschinen unterwegs sein und die anderen werden sich auf Verspätungen einstellen müssen, da das Militär in dem Fall in diesen zwei Wochen den Vorrang hat." Maas rechnet demnach damit, dass die Auswirkungen von Tag zu Tag spürbarer werden. Einen ersten großen Höhepunkt erwartet er für diesen Mittwoch. "Die größte Sorge ist, dass die Flieger dann zum Teil verspätet starten und vielleicht auch verspätet wieder ankommen. Sagen wir, dreimal fliegt eine Maschine am Tag nach Mallorca, und der erste Flug ist schon verspätet, dann baut sich das halt nach und nach weiter auf. Es könnte also passieren, dass der ein oder andere Flugplatz schon geschlossen hat, wenn die Maschine abends zurückkommt." |