Interview Der Ökonom und Klimaexperte Ottmar Edenhofer wirbt dafür, CO2-Preise international in einem Klimaclub zu koordinieren. Im rbb24 Inforadio verwies der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung am Donnerstag auf EU-Pläne für Klimazölle: "Wer CO2-intensive Produkte nach Europa verkaufen will, wird mit einem Klimazoll belastet, wenn er zu Hause keinen CO2-Preis hat." Diese Pläne hätten schon dazu geführt, dass etwa Indien darüber nachdenke, eine nationale CO2-Steuer einzuführen. Ein Klimaclub könnte nach außen solche Klimazölle verhängen und im Innenverhältnis die CO2-Preise koordinieren. "Das heißt, man schützt die Industrie vor Wettbewerbsverzerrungen nach außen. Und im Inneren koordiniert man die Klimapolitik", so der Ökonom. Außerdem böte ein höherer CO2-Preis auch in Deutschland die Möglichkeit, den Klimaumbau ohne Schulden zu finanzieren. Man könne darüber nachdenken, ein Sondervermögen für Klima zu bilden, um die Kosten über die Zeit besser zu verteilen, sagt Edenhofer: "Aber im Kern bleibt die große Aufgabe, jetzt den CO2-Preis zu erhöhen und die klimaschädlichen Subventionen abzubauen. Und ich glaube, diese Chance, die uns das Bundesverfassungsgericht da gegeben hat, die sollten wir ergreifen".
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