Vor allem aber, so Ex-Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle, brauche es „Umbauten im Maschinenraum des Staates“, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in dessen Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen. Erfolge müssten noch in dieser Legislatur sichtbar sein, sonst nehme „unsere Demokratie Schaden.“
Die Reformvorschläge zielen auf vollzugsorientierte Gesetze, gelockerten Datenschutz, besseren Datenaustausch, klare Zuständigkeiten, nationale statt föderale Digitalisierung, Transparenz, weniger Mitsprache-Ebenen und mehr Vertrauen in die Bürger.
Thomas de Maizière betonte: Die meisten Vorschläge betreffen nicht die Bürger, „sondern wir verlangen die meiste Veränderung von den Entscheidern und den Verwaltungen selbst. Da sind auch wahrscheinlich die wirksamsten Widerstände zu erwarten – weniger offen als vielmehr listig.“ Das Prinzip der elastischen Verformung, mit anderen Worten. Und der langjährige Minister weiß, wovon er spricht, nach 35 Jahren Staatsdienst.
Diese Beharrungskräfte werden am schwersten zu überwinden sein. Mir fällt da die Baubehörde ein, die Bauanträge plötzlich binnen zwölf Wochen bescheiden sollte. Elastische Lösung: Der Eingangsstempel lässt sich seither einfach mehr Zeit.
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