Liebe ELIANT-Freundinnen, liebe ELIANT-Freunde, Die Europäische Bürgerinitiative "Save bees and farmers" sammelt ab heute, 25. November 2019 eine Million Unterschriften für den Erhalt der Artenvielfalt und eine ökologisch orientierte EU-Agrarpolitik. ELIANT und ihre Mitgliedsorganisationen unterstützen dieses Vorhaben. Mit einer Million Unterschriften aus mindestens sieben europäischen Ländern verpflichten wir als Zivilgesellschaft gemäss EU-Verfassungsvertrag die EU-Kommission, sich mit unseren Forderungen zu befassen. Die Unterschriften müssen innerhalb eines Jahres gesammelt werden. Die Forderungen sind: 1) Zum Schutz der Bienen und der Artenvielfalt den Einsatz synthetischer Pestizide in der EU-Landwirtschaft schrittweise bis 2030 um 80 % zu reduzieren und bis 2035 komplett darauf zu verzichten. 2) die Landwirtschaft zu einer Triebkraft für die Wiederherstellung der Biodiversität umzugestalten. 3) die Bäuerinnen und Bauern bei dem notwendigen Übergang zu einer bienenfreundlichen, ökologischen Agrarkultur finanziell und fachlich zu unterstützen. Hier können Sie unterschreiben – und Unterschriftlisten sowie weiteres Kampagnenmaterial kostenfrei herunterladen. Der Newsletter der Aureliastiftung informiert über den Verlauf dieser Initiative. Eine Umverteilung der Agrarsubventionen ist dringend erforderlich Knapp 40 % des Gesamtbudgets der EU – 300 Milliarden Euro – gehen an die industriell orientierten Großbetriebe. So kommt es, dass 20 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe rund 80 Prozent der Subventionen kassieren. Ausgerechnet die vornehmlich kleinen und mittelgroßen bäuerlichen und vielfach ökologischen Betriebe, die am ehesten Struktur- und Artenvielfalt gewährleisten, werden systematisch benachteiligt. Innerhalb von nur zehn Jahren mussten 4 Millionen dieser vornehmlich kleinen landwirtschaftlichen Betriebe in der EU schließen, während die Flächen und Marktanteile der agrarindustriellen Grossbetriebe entsprechend zunahmen. Damit ist die Anzahl der Höfe von knapp 15 Millionen auf weniger als 11 Millionen gesunken. Das bedeutet: Wir haben EU-weit 400.000 Bauernhöfe pro Jahr verloren, mehr als 30.000 pro Monat und mehr als 1.000 pro Tag! Während also kleine und mittelgrosse landwirtschaftliche Betriebe in der EU dichtgemacht haben, sind die Flächen und Marktanteile agrarindustrieller Grossbetriebe entsprechend grösser geworden.
Die Ursachen des Artensterbens und zum Teil auch des Höfesterbens hängen eng zusammen mit dem aktuellen Modell industrieller Landwirtschaft, das geprägt ist durch den Einsatz von Pestiziden, globalen Wettbewerbsdruck und Monokulturen. Mit herzlichem Dank für Ihre Unterschrift! Ihre/eure Michaela Glöckler |