Sehr geehrte Damen und Herren, | die Woche endet mit einer Nachricht, die Hoffnung macht: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Deutschland zeigen nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) messbar Wirkung. Ein infizierter Mensch stecke seit einigen Tagen in Deutschland im Durchschnitt nur noch einen weiteren Menschen an, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am heutigen Vormittag. Er hoffe, dass die Zahl in den nächsten Tagen unter eins sinke. Ein Grund zur Entwarnung sei das aber noch nicht. Die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen gibt das RKI mit 79.696 an – ein Plus von 6174 seit dem Vortag. Die Zahl der am Coronaviurs Verstorbenen beziffert das Institut mit bislang 1017. Aufhorchen ließ Wielers Einschätzung zur Situation in den Krankenhäusern: Es sei gut, dass die Zahl der Intensivbetten in deutschen Krankenhäusern erhöht worden sei. Jedoch sei er sich nach wie vor nicht sicher, ob die Kapazitäten ausreichten. „Ich persönlich habe die Einschätzung, dass sie nicht reichen“, sagte Wieler. Wie so oft in den vergangenen Tagen sind es solch geraunte Aussagen, die an der Kommunikationskompetenz des RKI zweifeln lassen. Tatsache ist: Deutschland hat es geschafft, die Zahl der Intensivbetten von 28.ooo auf 40.000 zu erhöhen. |
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Der Streit über Europas gemeinsame finanzielle Antwort auf die Corona-Krise war zuletzt unerträglich schrill geworden. Die Niederlande haben nun einen Vorschlag gemacht, wonach wohlhabendere Länder für andere Mitgliedstaaten in der Corona-Krise einen Spendenfonds einrichten, dessen Ausschüttungen die Empfänger nicht zurückzahlen müssen. Ein entsprechendes Non-Paper der niederländischen Regierung, in dem dieser „Covid-Notfall-Fonds“ skizziert wird, liegt WELT vor. Zehn bis 20 Milliarden Euro schwer könne er werden, heißt es darin. Jeder Mitgliedstaat solle entsprechend seiner Wirtschaftsleistung beitragen, die Rahmenbedingungen seien verhandelbar, schreibt die niederländische Regierung. Die Botschaft nach Italien, Spanien oder Ungarn, wo die Forderungen nach Solidarität am lautesten sind, ist offensichtlich: Schaut, wir sind solidarisch! „Der Kompromiss, über den die Finanzminister der EU sich beugen werden, ist ein typisch europäisches Werk: ein Flickenteppich von Instrumenten, geänderten Regeln, umgewidmeten Budgets, in letzter Minute entdeckten gesetzlichen Schlupflöcher und Finanzzauberei“, schreibt mein Kollege Tobias Kaiser. Zugleich laufen unter den EU-Mitgliedsstaaten Gespräche, ob bestehende Grenzschließungen über Ostern hinaus verlängert werden sollten oder nicht. „Wir sind in Konsultationen mit den Mitgliedsstaaten, wie es nach Ostern weitergehen soll“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (siehe Foto) dem Sender Radio1. Jenseits der Grenzfrage hatte die Bundesregierung Mitte der Woche beschlossen, die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirs bis zum 19. April zu verlängern. Nun erklärte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD), er gehe davon aus, dass noch das ganze Jahr mit Einschränkungen durch die Corona-Krise zu rechnen sei. Zwar sei eine Lockerung des Lockdowns im April oderMai möglich, sagte er im Rundfunk Berlin-Brandenburg. „Aber die Beschränkungen, Abstandsregelungen, die Veränderung unserer Lebensgewohnheiten – ich fürchte, das wird uns das ganze Jahr über begleiten.“ Was mit einer guten Nachricht begonnen hat, soll auch mit einer guten Nachricht enden: Angela Merkel ist nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne in ihr Büro ins Bundeskanzleramt zurückgekehrt. "Jetzt geht die Arbeit wieder aus dem Kanzleramt weiter", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Bleiben Sie gesund, |
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