Ob Dieter Nuhr oder Lisa Eckhart: Religionswächter an den Universitäten und in den Medien Deutschlands zelebrieren den „Kult des Wahren und Guten“. Die Jakobiner von heute bestrafen jede gedankliche Abweichung. Doch ohne Freiheit verschwindet Politik, schreibt Frank A. Meyer. Nachdem Mediziner der Charité festgestellt haben, dass Alexej Nawalny mit einem Nervenkampfstoff aus der Familie Novichok vergiftet worden ist, beginnt die Spekulation über Täter und Hintermänner. Der Historiker Mark Galeotti fragt sich, wer Zugang zu dem Gift hatte. Für Nawalnys engsten Mitstreiter Leonid Wolkow ist klar: Hinter dem Anschlag steckt der Kreml. Hier schreibt der Oppositionspolitiker über den Dilettantismus der Täter und darüber, was er nun von der internationalen Gemeinschaft erwartet. Eine Studie wirft den Öffentlich-Rechtlichen thematische Verengung vor: Sie hätten die Corona-Maßnahmen stets affirmiert, nicht aber kritisch hinterfragt. Spätestens nach dem ersten Pandemie-Schock ist es jedoch an der Zeit, den Diskurs zu öffnen, findet Ingo Schünemann. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |