Manche Debatten verstehe ich nicht. Muss ich vielleicht auch nicht. Zum Beispiel jene, ob Spitzensportler wie Fussballer zuerst geimpft werden sollten (wenn denn Impfstoff da sein sollte). Das ist so absurd, da reicht nur noch der Betrag heute morgen im Deutschlandfunk, in dem die Moderatorin mit einem Schulbuchmacher darüber sprach, wie denn wohl Corona Eingang in die Schulbücher finden wird. Brandheißes Thema. Es scheint einfach so zu sein: Fußball und Talkshows sind systemrelevant in diesem Land. Sonst ist es nicht zu erklären, dass sich die schwitzenden Torschützen und Passgeber jedes Wochenende jubelnd in den Armen liegen, wie man in der Tagesschau betrachten kann. Und Karl Lauterbach fährt bis auf die derzeitige Pause die Talkshows von Hamburg („Lanz“) bis Köln („Maischberger“) ab, um dort dann sorgenvoll zu vermerken, dass immer noch viel zu Mobilität im Land unterwegs sei. Vielleicht sollte man Lauterbach auch als erstes impfen wie die Fußballer, er ist aus dieser Pandemie ja gar nicht mehr wegzudenken. Da mag die Friseurin noch so staunen, warum sie hingegen auf Kurzarbeit Null ist und sich sorgt, ob die Chefin den Laden über weitere vier geschlossene Wochen überhaupt noch halten kann. Es gibt eben erste Dinge, denen muss man Priorität einräumen. Fast hätte ich vergessen, Ihnen allen von Herzen ein frohgemutes und gesundes und hoffentlich alsbald wieder uneingeschränkt heiteres Jahr 2021 zu wünschen. Meines begann mit einem Glückskeks. Und was dessen Inhalt wiederum mit unserem Bundespräsidenten zu tun hat, das lesen Sie hier. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |