es sollte ein kurzer und massiver Militäreinsatz werden, um den Widerstand der Ukrainer möglichst schnell zu brechen. Doch genau das ist Russland nicht gelungen. Dafür gibt es Gründe. Russlands zweitwichtigstes Ziel, erstklassige Streitkräfte zu präsentieren, um seine Nachbarn zu beeindrucken, wird so jedenfalls kaum erreicht werden. George Friedman analysiert die aktuelle Lage auf dem Schlachtfeld. Utopie und Dystopie liegen in Russland seit jeher nah beieinander. Das gilt insbesondere für die Begriffe des „Neuen Mittelalters“ und des „Eisernen Vorhangs“. Ursprünglich wurden sie von russischen Denkern geprägt, die die Exzesse der Oktoberrevolution kritisch beobachtet hatten. Angesichts der kulturellen Selbstisolation Russlands erscheinen sie heute aktueller denn je, schreibt Nathan Giwerzew. China und Russland haben ihre gute Partnerschaft immer betont. Doch unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine muss Peking einige Bewertungen neu justieren. Dass etwa der Westen auf Putins Überfall mit Eintracht reagiert und einschneidende Sanktionen gegen Russland erlassen hat, wird in China aufmerksam registriert. Denn damit gehen auch Fragen einher wie: Könnte China ähnliches widerfahren, wenn es Taiwan angreift? Unser Außenpolitik-Experte Thomas Jäger hat einen überaus lesenswerten Beitrag über „Russlands Krieg und Chinas Interessen“ verfasst. Der eine wollte die Welt entzaubern, der andere sie wieder-verzaubern: Das Deutsche Historische Museum in Berlin widmet Karl Marx und Richard Wagner derzeit eine Doppelausstellung. Der Kapitalismuskritiker und der Komponist waren in mancher Hinsicht einander recht ähnlich. Und einander unähnlich, wo man es nicht erwartet. Der Historiker Herfried Münkler über zwei ungleiche Zeitgenossen. Er war einer der brillantesten Köpfe der Frühromantik, Verfasser des Skandalromans „Lucinde“, Übersetzer Shakespeares und Platons, Begründer der deutschen Indologie, Pionier der vergleichenden Sprachwissenschaft, Kulturhistoriker und brillanter Aphoristiker: Friedrich Schlegel. Vor 250 Jahren wurde er geboren. Eine Würdigung von Alexander Grau. Bevor sie Bundesfamilienministerin wurde, war Anne Spiegel Umweltministerin in Rheinland-Pfalz – und während ihrer Amtszeit ereignete sich die Flutkatastrophe im Ahrtal. Der SMS-Verkehr zwischen Spiegel und ihren Mitarbeitern vom Juli 2021 liegt nun dem Untersuchungsausschuss des Landtags zur Flutkatastrophe vor. Er zeigt, dass die Landesregierung nur zögerlich auf die Flut reagiert hat und Ministerin Spiegel vor allem um ihr Image besorgt war. Jens Peter Paul schaut genauer hin. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |