Plus: Festliches für die Osterzeit
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Foto: Getty Images / Westend61
Guten Tag,

anders als viele Liebesfilme der Achtziger- und Neunzigerjahre kann man sich Harry und Sally noch immer ansehen, ohne sich angesichts gestriger Frauenbilder und Romantikvorstellungen an den Kopf zu fassen. Was den Film so gut macht? Nun, die Dialoge aus Nora Ephrons Drehbuch… und diese Figur Sally, gespielt von Meg Ryan, sie ist stark und eigen. Witzig und selbstbewusst. Meine Lieblingsszene war immer, wie Sally im Restaurant bestellt:

»Ich hätte gern den Chef-Salat, aber das Dressing extra. Und den Apple Pie à la mode, warm gemacht, aber das Eis bitte nicht oben drauf, sondern extra. Und wenn Sie das haben: Erdbeer statt Vanille. Wenn nicht, bitte kein Eis, sondern Sahne, aber nur echte Sahne. Wenn es Sprühsahne ist, dann bitte gar nichts. Nur den Apfelkuchen, dann aber nicht warmgemacht.«

Es geht in dem Film viel um die Frage, ob Sally eigentlich high-maintenance ist, was wörtlich »wartungsintensiv« heißt, eine linguistische Frechheit, dieses englische Adjektiv, gemeint ist anspruchsvoll im Sinne von anstrengend und schwer zufrieden zu stellen – was sich selbstbewusste Frauen halt so anhören müssen. An einer Stelle sagt Sally: »Ich mag es eben so, wie ich es gerne habe.« Ja, genau, Frau! Und daran ist nichts falsch! Und ganz ehrlich: Das Dressing separat zu bestellen, ist keine Extravaganz, sondern Ausdruck von Vernunft und Lebenserfahrung. Nur so stellt man sicher, dass der Salat nicht vermatscht, nur so kann man die Menge des Dressings dosieren, denn die Geschmäcker sind ja verschieden: Der eine mag es, wenn die Salatblätter nur leicht von Sauce geküsst sind, die andere möchte das gesamte Salatblatt umhüllt.

Auch meine Kollegin Gabriela Herpell ist heikel bei Salatsauce, ein schlechtes Dressing kann sie kaum verzeihen. »Mir tut es dann immer leid um die Lebensmittel«, die gewaschenen und geschnittenen Blätter, die Radieschen, die gerösteten Kerne, »das ist ja alles verloren mit einer faden oder einer zu dominanten Sauce«.

In einem wunderbaren Text beschreibt Herpell, wie sie die Kunst des Salatsauce-Machens über die Jahre perfektioniert hat – und zwar aus der Not heraus, denn sie war beim Kochen stets für die niederen Dienste zuständig. »Was kann ich denn tun?« – »Ach, der Salat bräuchte noch ein Dressing.« So lief das in Herpells Kindheit und Jugend, und ich gebe zu, dass ich den Satz – kochend – auch schon öfter zu meinen Mitmenschen gesagt habe. Heißt natürlich übersetzt: Lass mich hier mal weiter zaubern und misch dich nicht ein, aber du darfst dich gern beim Salat austoben, da kann nix schief gehen.

Aber kann eben doch! Gabriela Herpell erzählt, welche zwei Salatdressings im Grunde immer passen. Wie man diese perfektioniert und dann, je nach Salat, geschickt abwandeln und verfeinern kann (einen Trick hab ich mir besonders gemerkt!). Und wie man durch das perfekte Dressing und ein paar warme Zutaten nicht nur ganz tolle sättigende Salate kreiert, sondern sogar Freunde fürs Leben findet:

Salatdressing - eine unterschätzte Kunst
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Herzliche Grüße
Annabel Dillig
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