Sehr geehrter Herr Do, die Meldungen dieser Woche haben wieder für Zündstoff in den Gesprächen zwischen Autoherstellern und ihren Lieferanten gesorgt. Während die OEMs zum Teil Rekordgewinne einfahren – Mercedes über fünf Milliarden Euro, VW über vier und BMW fast vier Milliarden Euro (allein im 3. Quartal) – hat sich bei den Zulieferern die Stimmung der dunklen Jahreszeit angepasst. Borgers und Dr. Schneider sind prominente Beispiele für Insolvenzen. Dazu gibt es viele kleine Unternehmen über deren Pleite oft nur lokal berichtet wird. „Das erschreckende ist: sobald ein Zulieferer in die Insolvenz gegangen ist, [...] zahlen OEMs Preise, die zuvor undenkbar waren“, schreibt ein Nutzer des Netzwerks Linkedin in unserem Nachrichten-Feed. Doch auch die ganz großen Systemlieferanten straucheln momentan. Zum Beispiel Continental und ZF. Sie wollen sich für Investoren öffnen und gliedern Unternehmensbereiche in Tochtergesellschaften aus. Teilweise sollen diese sogar komplett verkauft werden. „Offiziell muss man wegen dem Aktienkurs Optimismus predigen, aber real sieht es wohl sehr schwer aus“, hat mir ein Brancheninsider geschrieben. In den vergangenen Jahrzehnten spülten die Autoverkäufe in China große Summen in die Kassen der deutschen Automobilindustrie. Doch auch dort läuft es nicht mehr durchweg rund: Wie unser China Market Insider Henrik Bork berichet geraten die westlichen Volumenhersteller zunehmend ins Hintertreffen – allen voran VW. Für die Premium- und Luxusautohersteller läuft es noch gut. Noch, denn auch in diesem Segment formen sich ernstzunehmende Konkurrenten aus China. Ein schönes Adventswochenende und gute Informationen bei der Lektüre unserer meistgelesenen Beiträge der Woche.
Sven Prawitz Redakteur Automobil Industrie
Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, die wir journalistisch aufgreifen sollten? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an redaktion@automobilindustrie.de. |
|
|
|
|