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Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 12.07.2019 | Morgens und mittags leichter Regen, abends bedeckt bei bis zu 19°C. | ||
+ Schiedskommission entscheidet: SPD darf Sarrazin ausschließen + Clan-Chef wird in den Libanon abgeschoben + In den Bezirken fehlen Klimaschutzbeauftragte + |
von Ann-Kathrin Hipp |
Guten Morgen, als am Donnerstagvormittag verkündet wurde, dass die SPD Thilo Sarrazin aus der Partei ausschließen kann, habe ich meinen Kollegen Paul Lufter gebeten, nochmal seine schlimmsten Zitate rauszusuchen – als Beleg dafür, dass die SPD hier richtig handelt. Er hat sich netterweise drangesetzt, Interviews und Buchausschnitte zusammengestellt und fein säuberlich gegliedert: Thema „Ausländer & Geflüchtete“, „Thema „Arbeitslose & Hartz-IV-Empfänger“ (Einkaufstipps inklusive), Thema „Schwarzarbeit“, Thema „Islam“. Ich habe mir die 14 Zitate durchgelesen und dann entschieden: dumme Idee. Jedes einzelne wäre die Wiedergabe von Menschenhass und Rassismus. Was also machen mit einem Mann wie Thilo Sarrazin? Einem, der allein von seiner Provokation lebt? Die SPD will ihn nicht länger dulden. Die Schiedskommission des SPD-Kreisverbandes Charlottenburg-Wilmersdorf begründet ihre Entscheidung dadurch, dass er „unter dem Mantel seiner Parteimitgliedschaft antimuslimische und kulturrassistische Äußerungen“ verbreite. Sarrazin selbst will das nicht akzeptieren und in Berufung gehen – notfalls bis zum Bundesgerichtshof (könnte 5 bis 6 Jahre dauern). Die Berliner AfD nutzt die Gunst der Gelegenheit und unterbreitet erste Gesprächsangebote. Und die Aufmerksamkeit richtet sich auf einen Menschen, über den ohne das aktuelle Verfahren derzeit wohl kein Mensch reden würde. Man kann jetzt argumentieren, dass sich die SPD mit wichtigeren Belangen auseinandersetzen sollte. Man kann argumentieren, dass es einzelnen Parteimitgliedern um die Profilierung ihrer selbst geht. An beidem ist sicher was dran. Man kann aber auch darüber nachdenken, wo die Grenzen des Sagbaren liegen – mindestens die einer Partei, die sich „mittig-links“ verordnet. Und wenn das, was Sarrazin sagt, mittig-links oder auch nur mittig sein soll – was wäre dann noch rechts? | ||||
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Berlin, aber Sommerloch: Tiercontent geht immer, Babytiere erst recht und Berlin hat doppelten Seehund-Nachwuchs. Am Montag und am Mittwoch haben die beiden Weibchen Shiva und Molly jeweils ein gesundes Junges zur Welt gebracht. Noch sind die Babys zwar deutlich kleiner als ihre Eltern, aber eines können sie dem Zoo zufolge mindestens genauso gut: mit ihren großen Kulleraugen Herzen zum Schmelzen bringen. Im Checkpoint für Abonnenten lesen Sie heute außerdem: In Berlin um die Welt – Taiwan / Sommerspaß – Picknick im Skulpturenpark / Sommersport – African Fusion / Jottwede – Sommerrodelbahn / Berlins Verkehrsverwaltung sucht eine Kommunikationsagentur / Wo in Berlin die E-Scooter stehen. Netter Nebeneffekt: Mit nur 23 Cent am Tag unterstützen Sie unseren Journalismus für Berlin (Anmeldung hier). | ||||
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