Software AG prüft eigenen Verkauf +++ Die Deals der Woche
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Liebe Leserinnen und Leser, unsere heutige Story des Tages ist schnell geschrieben worden, aber sie hat so viele Dimensionen, dass es kracht. Es geht um K+S. Die meisten CFOs und Wirtschaftsprüfer reagieren bei Bilanzierungskonflikten zwischen Unternehmen und der Bilanzpolizei wohl ungefähr so wie die Autofahrer bei der Vollsperrung der Gegenrichtung auf der Autobahn: Man kann es sich nicht verkneifen, staunend hinzuschauen – und ist froh, nicht selbst mit drin zu stecken. Und tatsächlich ist der aktuelle Konflikt zwischen K+S und Deloitte auf der einen und der DPR auf der anderen Seite etwas für Feinschmecker. Wie sich aus den heute veröffentlichten Fehlerfeststellungen der DPR herauslesen lässt, haben die Finanzer von K+S offenbar wirklich alle Register gezogen, um eine fällige Wertminderung in Milliardenhöhe möglichst klein zu halten. An gleich mehreren wichtigen Input-Faktoren für die DCF-Rechnung wurde gedreht. Das kann (und darf) man machen – aber man sollte die Investoren im Konzernanhang darüber informieren. Dies hat K+S offenbar nicht gemacht. Das Gleiche gilt für die Cashflow-Rechnung. Dort floss ein neues großes Factoring-Programm mit ein – dass diese Cashflows nicht operativ sind, wurde den Aktionären verschwiegen. Guter Stil ist das nicht. Und trotzdem reklamiert K+S den Sieg in der Debatte mit der DPR für sich. Der Grund: Nachträgliche Wertanpassungen muss der Konzern nicht vornehmen. Nur wären die ohnehin sinnlos gewesen, weil sich die Wertansätze in der Zwischenzeit schon wieder so stark erholt haben, dass die kompletten Abschreibungen, die die DPR für zu gering hält, schon wieder zurückgeschrieben worden sind. Daher kann man anhand des K+S-Falls auch eine andere Diskussion führen, nämlich die über IFRS, speziell über die Fair-Valuie-Bewertung. Der Fall K+S zeigt, wie absurd diese speziell bei Rohstoffkonzernen ist. Ausgehend von den schwankungsanfälligen Weltmarktpreisen müsste ein Konzern wie K+S eigentlich in fast in jedem Jahr Milliardensummen ab- oder zuschreiben. Der Erkenntnisgewinn daraus für die Investoren ist gleich null. Und völlig abwegig wird das Ganze, wenn das produzierende Asset wie bei K+S eine Mine ist, deren Lebensdauer auf 150 Jahre geschätzt wird. Natürlich könnte man auch über die DPR diskutieren. Die arbeitet sich jetzt seit fast einem Jahr an K+S ab, obwohl der Bilanzansatz der Mine aus 2019 heute wirklich niemanden mehr interessiert. Bei Wirecard hingegen ließen die Spürhunde glasklare Hinweise auf Bilanzbetrug so lange auf ihren Schreibtischen verstauben, bis der Laden in die Luft flog. Wegen genau dieses Versagens im Fall Wirecard sind die DPR gezählt, die Bilanzpolizei wird eine Randnotiz in der deutschen Finanzgeschichte bleiben. K+S ist ihr letztes Halali. Und damit wäre eine DPR-Debatte eigentlich genauso akademisch wie die K+S-Debatte. Alles in allem eine schillernde Geschichte, wie ich finde! Erlauben Sie mir zum Schluss noch einen persönlichen Hinweis: Bis zum 29.11. läuft noch unser „Black FINANCE Deal“: Unser Flaggschiff-Produkt „FINANCE-Premium“ für 100€ weniger, mit allem aus FINANCE+, dem Magazin inklusive ePaper, den FINANCE-Multiples und FINANCE-Research. Greifen Sie zu! Wir freuen uns über jeden Abonnenten, der unsere Arbeit unterstützt. Bleiben Sie uns gewogen und genießen Sie Ihr Wochenende! Wir lesen uns am Montag wieder. Ihr Michael Hedtstück
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