In Japan gibt es eine staatliche Initiative, die Alkoholkonsum bei jungen Leuten ankurbeln soll und öffentlich nach Ideen für Kampagnen sucht. Grund: Seit der Pandemie wird dort weniger getrunken – das schlägt sich auf die Steuereinnahmen nieder. Ab jetzt also: saufen für die Staatskasse. Klar, das ist angesichts der Sucht-Risiken und drohenden Spätfolgen kurzfristig gedacht, aber hey, das Motto „Sake Viva!“ ist flott und fröhlich. Hinzu kommt: derzeit lassen sich viele Nachrichten nüchtern schwer ertragen. In Sachen Eskapismus an der Pulle kennen wir Deutsche, die wir in jeder internationalen Alkoholkonsum-Statistik Plätze in den Top 5 belegen, uns ja nun mal allerbestens aus. Ich würde einreichen, und bin sicher damit siegreich sein zu können: den radebrechenden Ex-Schlager-GI Gus Backus. Der empfahl in den 60ern: „Trink, trink, Brüderlein trink / Lass doch die Sorgen zu Haus! Trink, trink, Brüderlein trink / Meide den Kummer und meide den Schmerz / Dann ist das Leben ein Scherz!“ Da steht Tokio kopf und die Leber ächzt. +++ Es ist mal wieder eine Geduldsprobe für Hamburgs Pendler und stellt doch alles Bisherige in den Schatten. Direkt unter dem Bahnhof Elbbrücken war am 8. August ein Lkw in Brand geraten. Um die Schäden zu beseitigen, braucht die Bahn mindestens noch bis zum 18. September. Bedeutet: genervte Fahrgäste und überfüllte Bahnsteige. Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs, denn der Hamburger Süden wird schon seit Jahren sträflich vernachlässigt. Wann wird sich dort endlich etwas ändern? Dieser Frage ist Annalena Barnickel nachgegangen. +++ Eine mutmaßliche Drogenparty in einem Vier-Sterne-Hotel auf St. Pauli endete am Dienstag für einen jungen Mann tödlich. Drei weitere Menschen wurden mit Vergiftungen in Kliniken eingeliefert, darunter ein 13-Jähriges Mädchen. Inzwischen werden mehr und mehr Details aus der fatalen Nacht bekannt. (M+) Einen klaren Donnerstag wünscht Ihnen Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |