Scholz: Stärker Politik für die Finanzbranche betreiben Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat bedauert, dass die deutschen Banken im internationalen Wettbewerb zurückgefallen sind. "Es ist aus meiner Sicht ein Problem für eine Volkswirtschaft wie die deutsche und auch für die der Europäischen Union, dass die Banken nicht die Größenordnung und die Globalität haben, die nötig sind, um die Wirtschaft zu begleiten", sagte er heute beim Bankengipfel des "Handelsblatt" in Frankfurt. Diese Fragestellung sei aber zu lösen. Scholz sprach davon, dass die deutsche Politik stärker Industriepolitik für die Finanzwirtschaft betreiben müsse. Der Minister wurde dafür von Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer gelobt. Die Politik habe beispielsweise erkannt, "wie wichtig es ist, dass das Euro-Clearing, also das in Euro denominierte Interest-Rates-Swap-Geschäft, nach Europa kommt und unterstützt uns sehr gut", sagte er. Mit Blick auf den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) betonte Weimer: "Ich glaube nicht, dass es zu größeren Marktverwerfungen kommt." Diesen Optimismus teilte Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), nicht. Er warnte vor erheblichen Problemen. Ein harter Brexit würde "gravierende Unsicherheit hervorrufen", sagte Hufeld. "Wir Aufseher würden dann mit Notmaßnahmen operieren müssen, die man temporär ergreifen kann." Allerdings seien die größeren Banken auch auf einen möglichen ungeordneten Austritt gut vorbereitet. Zudem gab er bekannt, dass seine Behörde aktuell mehr als 25 Anträge von Finanzinstituten für eine Banklizenz in Deutschland bearbeite. |
Brexit: Paris holt gegen Frankfurt auf Bislang sind wegen des Brexit zwischen 1.500 und 2.000 neue Arbeitsplätze in Frankfurt entstanden. Das sagte Hubertus Väth, Geschäftsführer der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance, in einem heute veröffentlichten Interview. 40 Prozent davon seien von der Themse an den Main verlagert worden. "Aus unserer Sicht liegt Frankfurt vorne. Aber Paris hat sich zu einem formidablen Wettbewerber entwickelt – und das kostet Arbeitsplätze in Deutschland", betonte Väth. Mit Blick auf den heutigen Auftritt von Bundesfinanzminister Olaf Scholz beim Bankengipfel und den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel nächste Woche in Frankfurt sagte Väth: "Wir freuen uns, dass die Unterstützung der Bundespolitik für den Finanzplatz jetzt visibler wird als in den vergangenen Monaten." HSBC korrigiert Jahresprognose nach unten Der deutsche Ableger der britischen Großbank HSBC erwartet für 2018 insgesamt einen deutlich höheren Gewinnrückgang als bislang bekanntgegeben wurde. Das Geldhaus nannte steigende Investitionen und Einbußen im Provisionsgeschäft als Gründe. Das Vorsteuerergebnis werde "im deutlichen zweistelligen Prozentbereich" schrumpfen, teilte das Institut heute mit. Anfang dieses Jahres hatte HSBC einen Rückgang um 10 Prozent prognostiziert. Der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr halbierte sich nahezu auf 83,6 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. DZ Bank Gruppe mit Gewinnplus Die DZ Bank Gruppe hat im ersten Halbjahr dieses Jahres einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,03 Milliarden Euro erzielt. Das ist ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das teilte das Geldhaus heute mit. Zudem bestätigte die Bank, dass die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt die DZ Bank wegen des Verdachts auf Cum-Ex-Geschäfte im Juli durchsucht hatte. Nach Berechnungen der Behörden ist ein Schaden in Höhe von 131 Millionen Euro entstanden; nach eigenen Angaben hat die DZ Bank bereits 149 Millionen Euro inklusive Zinsen zurückgezahlt. Auxmoney erwägt Börsengang Das Fintech-Unternehmen Auxmoney kann sich einen Börsengang vorstellen. "Das ist eine Sache, die wir uns im Moment sehr genau anschauen", sagte Raffael Johnen, Chef der Kreditplattform, auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Das Unternehmen wäge die Vor- und Nachteile eines solchen Schritts ab. Im vierten Quartal 2017 habe das Unternehmen unter dem Strich die Gewinnzone erreicht, hieß es. Seit der Gründung 2007 sind nach Angaben von Auxmoney Kredite in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro vermittelt worden. Nord/LB mit Quartalsverlust Aufgrund von Restrukturierungskosten hat die Nord/LB im zweiten Quartal dieses Jahres einen Verlust in Höhe von 16 Millionen Euro verbucht, wie die Landesbank heute mitteilte. Nach den ersten Monaten hatte es noch einen Gewinn von 68 Millionen Euro gegeben. Die Aufwendungen für den Konzernumbau beliefen sich in diesem Jahr nach Angaben des Geldhauses auf 16 Millionen Euro. Nord/LB-Chef Thomas Bürkle sprach von einem akzeptablen Ergebnis in einem sehr herausfordernden Umfeld. SBVg: Bankensektor wird wieder wachsen Ein Drittel der Schweizer Banken rechnet noch in diesem Jahr mit steigenden Beschäftigungszahlen in der eigenen Branche. Das ergab eine heute veröffentlichte Umfrage der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg). Die Zeichen im Schweizer Bankensektor würden wieder auf Wachstum stehen, auch wenn das gegenwärtige Umfeld von Unsicherheiten geprägt sei, hieß es in dem Branchenbarometer 2018 der SBVg. Frankreich baut Geldhaus für ländlichen Raum auf Durch den Zusammenschluss des Versicherers CNP Assurances und der französischen Postbank will Frankreich ein Finanzinstitut für den ländlichen Raum schaffen. Laut eines Medienberichts von heute soll das neu geschaffene Staatsunternehmen Bank- und Versicherungsdienstleistungen auf dem Land anbieten, da dieses Geschäft von den großen Privatinstituten vernachlässigt werde, hieß es. Dazu werde der staatliche Investmentfonds La Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) seinen Anteil von 41 Prozent an CNP gegen eine Beteiligung an La Poste tauschen, sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire. Bankenverband befürwortet Crowdfunding Label Der Bankenverband hat den Vorschlag der EU-Kommission grunsätzlich begrüßt, ein europaweites Label für Crowdfunding-Plattformen einzuführen. Der Verbraucherschutz sollte bei dieser Finanzierungsform an erster Stelle stehen, da es sich aus Investorensicht um ein Hochrisikoinvestment (Gefahr des Totalverlustes) handele, hieß es in einer heutigen Mitteilung. Zudem wurde die Erweiterung des Kommission-Vorschlags um ICO (Initial Coin Offering) befürwortet. |
Barnier: No-Deal bei Brexit möglich Nach Ansicht des EU-Verhandlungsführers Michel Barnier sollten sich die Europäer auf einen ungeordneten Brexit vorbereiten. "Beim Brexit gibt es nur Verlierer, er bietet keinem einen Mehrwert", sagte er heute in einem Interview. Ziel sei es nun, einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) auszuarbeiten. Man müsse aber gut auf alles vorbereitet sein. "Das schließt auch das No-Deal-Szenario mit ein", betonte er. Weber: Frankfurt kann Nummer eins im Retailbanking werden Axel A. Weber, Präsident des Verwaltungsrats der Schweizer Großbank UBS und früherer Bundesbank-Chef, erwartet nicht, dass Frankfurt nach dem Brexit Europas wichtigster Finanzplatz wird. Die Mainmetropole habe aber gute Chancen, dann im Retailbanking ganz vorn zu stehen. Das sagte Weber heute auf dem Bankengipfel des "Handelsblatt". Mit Blick auf die Finanzkrise betonte er: "Ich glaube, dass Deutschland ganz gut durch die Krise gekommen ist." Fast alle damaligen Staatshilfen hätten die Geldhäuser inzwischen zurückgezahlt. Die Favoriten für die Draghi-Nachfolge Im Oktober 2019 endet die Amtszeit von Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Laut eines Medienberichts von heute könnte sich die Nachfolge unter sechs Kandidaten entscheiden. Neben Bundesbank-Chef Jens Weidmann – dessen Chancen zuletzt gesunken sind – wurden die Notenbankchefs Klaas Knot (Niederlande), François Villeroy de Galhau (Frankreich), Philip Lane (Irland), Olli Rehn (Finnland) und Ardo Hansson (Estland) genannt. Krauss: Ein Italiener sollte auf Nouy folgen In einem heute erschienenen Namensartikel hat sich der frühere Wirtschaftsprofessor Melvyn Krauss gegen Sharon Donnery, Vize-Chefin der irischen Notenbank, als Nachfolgerin von Danièle Nouy an der Spitze der EZB-Bankenaufsicht ausgesprochen. Sie sei zwar hochgradig kompetent, würde aber durch ihre Nominierung ihrem Chef Philip Lane den Weg an die Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) verwehren. Krauss präferiert einen Italiener als obersten Bankenaufseher, da dies keinen Vorschub für Populisten leisten würde, wenn unangenehme Entscheidungen mit Blick auf die krisengeschüttelten italienischen Geldhäuser getroffen werden müssten. |
.@bankenverband ist der einzige Bankenverband in Deutschland mit außerordentlichen #Fintech Mitgliedern und Sponsor des @bankathon15. Warum, erklärt Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid anlässlich des 6. Bankathon#6 |
Elf Banken wollen Apple Pay anbieten Nach der Ankündigung von Apple, seinen Bezahldienst bis Ende des Jahres in Deutschland zu starten, haben bislang elf Geldhäuser bekanntgegeben, mit dem US-Konzern zu kooperieren. Laut eines Medienberichts von heute gehören unter anderem Deutsche Bank, HypoVereinsbank, N26 und Santander dazu. Neun Banken haben sich gegen eine Zusammenarbeit ausgesprochen, darunter die Postbank, ING-DiBa und die Sparda-Banken. |
Vor zehn Jahren wurde der Verkauf der Allianz-Tochter Dresdner Bank an die Commerzbank verkündet. Rund sieben Jahre nach der Übernahme stieß der Versicherungskonzern das Geldhaus wieder ab. |
Wunsch und Wirklichkeit im neuen Job Wenn nach einem Wechsel des Arbeitsplatzes Erwartungshaltung und Realität im neuen Unternehmen aufeinander prallen, sind Enttäuschungen oft programmiert. Das ergab eine Umfrage des Recruiting-Softwareanbieters Softgarden unter 2.500 Bewerbern. So erwarten 80 Prozent der Neulinge klar formulierte Erwartungen des Chefs, nur 46 Prozent bekamen sie. Fast zwei Drittel rechneten mit Feedback, nur einem Viertel wurde es zuteil. Was darüber hinaus in neuen Firmen schief laufen kann, lesen Sie hier: | | | |