Liebe Freunde des kulturellen Lebens, |
|
die Übersetzung einer jiddischen Liedersammlung aus dem Wilnaer Ghetto – „Dos gezang fun vilner geto“ –, die Dieter Koller und Sebastian Wogenstein vorgelegt haben, ist ein literarisches und musikalisches Ereignis. In Bremerhaven wurde die Oper „Peer Gynt“ des estnischen Komponisten Jüri Reinvere zur deutschen Erstaufführung gebracht – wir stellen die Inszenierung vor. An den Münchner Kammerspielen hat die belgische Regisseurin Lies Pauwels Shakespeares „Was ihr wollt“ als Casting-Show inszeniert. Und Noémi Merlants Filmkomödie „Balconettes“, soeben in deutschen Kinos angelaufen, spielt geschickt mit Zweideutigkeiten. Der „Tatort“ aus Bremen, „Solange du atmest“, bietet nach Ansicht unseres Rezensenten wenig Anlass, am Sonntag um 20.15 Uhr das Erste einzuschalten. Das Feuilleton der Sonntagszeitung stellt ein Manifest vor, mit dem die renommierten US-Journalisten Ezra Klein und Derek Thompson der amerikanischen Linken mit liberalen Ideen neues Leben einhauchen wollen. Im Kinofilm „Kein Tier. So wild“ schickt Burhan Qurbanis die Schauspielerin Kenda Hmeidan als „Richard III.“ ins Neuköllner Clan-Milieu. Und bei Sky ist eine Doku über den NS-Kriegsverbrecher Klaus Barbie und seine Verbindung zu einem lateinamerikanischen Drogenboss zu sehen. Beste Grüße aus dem Feuilleton in Frankfurt! Ihre Redaktion . P.S.: Bei Fragen und Anmerkungen rund um diesen Newsletter erreichen Sie uns am besten unter Kritik-NL@faz.de.
|
|
|
|
|
Diesen Newsletter mit Freunden teilen |
| | |
|
|
„Schreib sie auf, aber mach sie nicht schöner“: 1946 sammelte Shmerke Kaczerginski die jiddischen Lieder Überlebender aus dem Wilnaer Ghetto. Ihre Übersetzung sichert Erinnerung und Zukunft gemeinsam. |
|
|
|
|
Jüri Reinvere hat aus Henrik Ibsens „Peer Gynt“ die Oper einer verlorenen Seele gemacht und scheut dabei keine Härten. Die deutsche Erstaufführung in Bremerhaven findet in Johannes Pölzgutter einen ebenso empathischen wie geistreichen Regisseur. |
|
|
|
|
Ein heißer Sommer in Marseille, und alle Fenster stehen offen: Noémie Merlants Kinofilm „Balconettes“ spielt mit allerlei Zweideutigkeiten. |
|
Angetrieben von Zorn und Enttäuschung: Burhan Qurbanis Kinofilm „Kein Tier. So Wild“ macht aus „Richard III.“ eine glamourös inszenierte Betrachtung über kulturelle Identität. |
|
|
|
|
Die Journalisten Ezra Klein und Derek Thompson plädieren für eine progressive Politik des Überflusses. In Teilen der amerikanischen Linken sorgt das für neue Hoffnung. |
|
|
|
|
Man wird doch wohl noch schießen dürfen: Lies Pauwels inszeniert Shakespeares „Was ihr wollt“ an den Münchner Kammerspielen. |
|
|
|
|
Eine Sky-Doku enthüllt die Verbindung des Kriegsverbrechers Klaus Barbie zu einem lateinamerikanischen Drogenboss. Warum sorgt das beim deutschen Publikum für Entspannung? |
|
|
|
|
Der „Tatort“ aus Bremen badet lau. Der Fall ist dröge, im Zusammenspiel der Kommissarinnen hat sich der Charaktergegensatz Roboterautistin gegen rotzige Göre verbraucht. Das sind überschaubare 90 Minuten. |
|
|
|
|