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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 24.03.2020 | Sonnig bei max. 7°C. | ||
+ Berlin fehlt es an Schutzausrüstung, Lieferzeitpunkt ungewiss + Muss Tegel noch vor der BER-Eröffnung schließen? + Zahl der Baugenehmigungen 2019 erneut gesunken + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Deutschlandweit haben sich mittlerweile 31.906 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, in Berlin sind es 1.219. 47 Personen werden im Krankenhaus isoliert und behandelt, 22 davon intensivmedizinisch. Zwei Berliner (70 und 95 Jahre alt) sind in Folge der Erkrankung gestorben. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci forderte am Montag alle Ü-70-BerlinerInnen auf, sich in Selbstquarantäne zu begeben. „Abstand ist der sicherste Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Freundinnen, Freunde, Angehörige und Nachbarn sind jetzt gefragt, bei der Versorgung zu helfen und dabei streng auf den Abstand von 1,50 Metern zu achten. Soziale Kontakte sind auch mit Abstand möglich.“ | |||||
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Nicht verstanden wie das mit dem Abstand von 1,50 Metern funktioniert (Berliner – 1,50 Meter – Berlinerin – 1,50 Meter – Berliner) haben offenbar die Schmargendorfer. Dreimal wurde die Polizei am Montag alarmiert, weil der Edeka in der Berkaer Straße zu voll war und zwischen den Einkaufenden kein Platz. Weil jeder trotzdem erstmal weiter an sich dachte, haben die Beamten irgendwann die Tür übernommen. Und weil das dem Besitzer zu blöd war, hat er den Supermarkt geschlossen. Einen neuen Eröffnungsversuch gibt’s heute. Im Sortiment dann hoffentlich auch: Hirn und Herz. | |||||
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Wenig Platz für zu viele Menschen – aktuell auch ein Problem in den Öffentlichen Verkehrsmittel. Die BVG will deshalb von heute an wieder mehr Züge einsetzen. Sonderfahrzeuge sollen kurzfristig anhand von Kamerabildern der Bahnsteige losgeschickt werden. Was sonst getan werden könnte? Ein Blick ins Ausland: Da hat die Bürgermeisterin der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá, um den ÖPNV zu entlasten (und weil Fahrradfahren vergleichsweise krisenfest ist), von 6 bis 19:30 Uhr auf 117 Kilometern temporäre Fahrradstraßen erlassen. Copy paste in Berlin? „Wir diskutieren das“, schreibt Xhain-Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann via Twitter. Und zwar nicht ob, sondern „wie“. | |||||
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Wie bekommen Berlins Praxen und Kliniken endlich die dringend benötigte Schutzausrüstung? Von den vom Bundesgesundheitsministerium versprochenen Masken sind am Montag lediglich 8.000 eingetroffen, kritisiert die Kassenärztliche Vereinigung – runtergerechnet eine pro Praxis. Wann mit weiteren Lieferungen zu rechnen ist, weiß nicht mal der Senat. „Vielleicht haben wir es noch nicht deutlich genug gesagt“, schreibt die KV. „Aufgrund der fehlenden Schutzausrüstung müssen die Praxen ihren Betrieb einstellen.“ Zur gleichen Zeit in Bayern: Mehr als 800.000 Schutzmasken und 235.000 Flaschen Hand-Desinfektionsmittel werden an Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Einrichtungen verteilt. | |||||
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„Bazooka“ der Bundesregierung nennt Finanzminister Olaf Scholz (SPD) das am Montag beschlossene Corona-Hilfspaket. Rund 122,5 Milliarden Euro will das Kabinett für BürgerInnen und Unternehmen zur Verfügung stellen und hat dafür einen Nachtragshaushalt mit einer Rekordsumme von 156 Milliarden Euro beschlossen. Kleinstunternehmer und Solo-Selbstständige sollen über drei Monate Finanzspritzen von 9.000 bis 15.000 Euro bekommen. Neben Regelungen wie dem Kurzarbeitergeld und einem Kündigungsschutz für Mieter, die gerade keine Einnahmen mehr haben, sollen Eltern, die wegen Schul- und Kitaschließungen nicht zur Arbeit können und finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, vom Staat mit bis zu 2.016 Euro im Monat entschädigt werden. In Berlin fordern derweil VertreterInnen von 159 Restaurants und Gaststätten in einem offenen Brief an den Regierenden die komplette Übernahme aller Schäden und Risiken, die sich aus der Coronakrise ergeben. „Erreichen uns nicht unkompliziert und schnellstmöglich Hilfsgelder, werden viele unserer KollegInnen den April nicht durchhalten können.“ | |||||
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Vielleicht hält Tegel nicht, bis der BER eröffnet. In einer Telefonkonferenz mit dem Sonderausschuss des Brandenburger Landtages hat der Aufsichtsratschef der Flughafengesellschaft Rainer Bretschneider eine vorübergehende Schließung einer der beiden Berliner Flughafen nicht ausgeschlossen. Man befinde sich aktuell in Absprache mit den Luftfahrtbehörden. Der Grund: Lufthansa, Easyjet und Ryanair haben den Flugverkehr im Wesentlichen eingestellt. Nur noch zehn Prozent der vorher üblichen Flüge werden aktuell abgewickelt. | |||||
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Manche sitzen fest. Obwohl die Bundesregierung bereits 120.000 deutsche UrlauberInnen zurückgeholt hat, warten noch mehr als 80.000 auf ihre Heimkehr. Eine Hängepartie. Auch für Checkpoint-Leserin Mechthild K., die mit einer kleinen Reisegruppe auf der philippinischen Insel Bohol unterwegs ist. Von ihrem Urlaubsort muss sie erstmal zum internationalen Flughafen auf die Nachbarinsel Cebu kommen, von dort sind alle geplanten Rückholflüge vorerst gestrichen. „Die Bundesregierung arbeitet mit Hochdruck an neuen Alternativen“, heißt es auf der Webseite der Botschaft. „Ich bin geschockt und sprachlos“, schreibt Kloth. Man habe ihr geraten, ein privates Ticket zu kaufen. Das gibt’s für rund 2000 Euro – und auf die Gefahr, dass der Flug gestrichen wird. Pandemiechaos im Paradies. | |||||
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Angst im Alltag: Um mit der aktuellen Ausnahmesituation umzugehen, hat die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde fünf Tipps zusammengestellt. 1) Informiert bleiben – aber richtig: Vertrauenswürdige Informationsquellen nutzen und exzessiven Medienkonsum vermeiden. 2) Den Alltag positiv gestalten: Routineabläufe mit festen Zeiten für Schlaf und Mahlzeiten helfen, innere Stabilität zu bewahren. 3. Sich austauschen und einander helfen: Ein Anruf, eine Nachricht oder ein Brief können viel bewirken und die Botschaft „du bist nicht allein“ vermitteln. 4. Negative Gefühle anerkennen, positive Gefühle stärken: Aus psychiatrisch-psychotherapeutischer Sicht sollte man sich in der aktuellen Situation Überforderung, Stress und Sorgen zugestehen. Gleichzeitig kann man sich aber aktiv vornehmen, sich auf Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten zu konzentrieren, die positive Gefühle auslösen: der Kaffee am Morgen oder Musik zum Beispiel. 5. Wenn es Ihnen sehr schlecht geht: professionelle Hilfe suchen. | |||||
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Wer anderen helfen will: Kollege Robert Klages hat eine erste Übersicht erstellt, wo in Berlin Spendenzäune für obdachlose und bedürftige Menschen zu finden sind (gerne überprüfen und erweitern): Neukölln: Herrfurthstraße/ Weisestraße, Siegfriedstraße/ Hermannstraße, Reuterstraße/ Weserstraße, Richardplatz/ Schudomastraße, Columbiadamm/ Fontanestraße // Wedding: Ruheplatzstraße/ Schulstraße, U Osloer Straße // Pankow: Dänenstraße/ Schönhauser Alle, S-Landsberger Allee // Mitte: Ecke Elisabethkirchstraße / Platz an der Anna-Louisa-Karsch-Straße / Turmstraße (zwischen Jagowstraße und Bochumer Straße) // Kreuzberg: Schönleinstraße/Zickenplatz, Mehringplatz, U-Kottbusser Tor, Adalbertstraße, Bethaniendamm, Heinrichplatz // Moabit: Ottopark (zwischen Bochumerstraße und Elberfelderstraße) // Friedrichshain: Wismarplatz, Boxhagener Platz, Forckenbeck Platz. Weitersagen erwünscht, mitmachen noch mehr. Berlin bleibt solidarisch. | |||||
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