wem wollen Sie glauben, mir oder Ihren lügenden Augen? Das fragte einst Groucho Marx, und der war noch nicht mal ein Transmann. „In allen Kulturen des menschlichen Zusammenlebens gibt es das Ordnungsprinzip Geschlecht, fast immer binär (männlich und weiblich). Die Zuordnung des Geschlechts eines Gegenübers ist eine fundamentale Funktion menschlicher Wahrnehmung und das Fundament der gesamten sozialen Interaktion“, schreiben die Medizinerin und Psychoanalytikerin Aglaja Stirn und der Physiker Wolfgang Balzer in ihrem heutigen Gastbeitrag. Das geplante Selbstbestimmungsgesetz verlange letzten Endes, diese Wahrnehmung zugunsten einer anderen, vom Gegenüber gewünschten zu unterdrücken. Damit würden verlässliche gesellschaftliche Ordnungsprinzipien aufgegeben und durch permanente unterschwellige Stressoren ersetzt, einen permanenten Zwang zur kognitiven Dissonanz. Das Gesetz würde somit die subjektive Befindlichkeit über die objektive Realität stellen. Mit weitreichenden Folgen auch für die Betroffenen und die gesamte Gesellschaft. Es ist eigentlich ein Fremdbestimmungsgesetz. Fremdbestimmt fühlte sich auch Zeinab Herz lange Zeit, nämlich durch den konservativen Islam. Sie erhielt massive Drohungen, als ihre libanesische Familie in Deutschland erfuhr, dass sie aus dem Islam ausgetreten ist und einen nicht-muslimischen Freund hat. In der neuen Folge unserer Jugend-Serie „Contra Woke“ spricht sie im Interview mit Clemens Traub über Gewalterfahrungen, Parallelgesellschaften und den Frauenhass muslimischer Männer: „Ich bin der Albtraum einer jeden woken Feministin.“ Ein Albtraum für den Steuerzahler ist das Debakel um die geplatzte Pkw-Maut. Viele Millionen Euro hat es den Bund gekostet. Hauptverantwortlicher ist Bundesverkehrsminister a.D. Andreas Scheuer. Eine Anwaltskanzlei rät in einem Gutachten von einer Klage ab. Das Bundesverkehrsministerium folgt dieser Empfehlung. Der Rechtswissenschaftler Holm Putzke hält in seinem Beitrag das Gutachten für defizitär und die Entscheidung für falsch. Bedeutet der Verzicht auf eine Klage gegen Scheuer nun freie Fahrt für politische Hasardeure? Eine weitere Belastung für den Steuerzahler ist das neue Bürgergeld. Während der Kanzler Erleichterungen für diejenigen behauptet, „die den Laden am Laufen halten“, belastet die Ampel tatsächlich genau diese Basis der Gesellschaft. Nutznießer sind Transferempfänger und Besserverdiener. Und eine besondere Klientel. Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß über warme Worte und wahre Nutznießer der Ampel-Politik. Ist auch Argentiniens neuer Präsident ein politischer Hasardeur? In einem Land, das an starke staatliche Eingriffe in die Wirtschaft gewöhnt ist, sorgen die Reformen von Javier Milei für Aufsehen. Viele stellen die Verfassungsmäßigkeit seiner Maßnahmen in Frage. Soziale Unruhen sind zu erwarten, schreibt die Analystin Allison Fedirka. Eines ist jedenfalls klar: Javier Milei geht ein Risiko ein. In unserem Cicero-Jahresrückblick schauen wir heute auf den meistgelesenen Artikel im August: Kurz vor der Landtagswahl tauchte ein Dokument auf, das den bayerischen Wirtschaftsminister diskreditieren soll: Hubert Aiwanger von den Freien Wählern habe sich demnach als 17-Jähriger mit krass antisemitischen Äußerungen hervorgetan. Mathias Brodkorb schrieb seinerzeit über den Antisemitismus-Vorwurf gegen Hubert Aiwanger: „Kostenloser Genickschuss“. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |