heute wurde der ehemalige Regierungschef Shinzo Abe auf offener Straße erschossen. Der am längsten regierende Premierminister Japans wollte während seiner Amtszeit den Einfluss des Landes in der Region stärken, die Wirtschaft auf Vordermann bringen und den in der Verfassung festgeschriebenen Pazifismus beenden. Für Cicero-Autor Felix Lill ist mit Abe der mächtigste Japaner der Nachkriegszeit gestorben. Derweil gibt es in den Niederlanden Kühe vor dem Parlament. Die Bauernproteste bei unserem westlichen Nachbarn radikalisieren sich, Lebensmittelzentren werden blockiert. Wegen Umweltbelastung zwingt die Regierung die Landwirte zur Verringerung des Stickstoff-Ausstoßes. Viehbetriebe sind dadurch in ihrer Existenz bedroht. Die Polizei wirkt überfordert und gab schon Schüsse ab, wie Cicero-Autor Rob Savelberg berichtet. Unser Wirtschaftsredakteur Daniel Gräber hat sich lieber vor den Fernseher gesetzt. In der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ nämlich sollte Kanzler Olaf Scholz die Fragen von normalen Bürgern beantworten, die unter steigenden Energiepreisen leiden. Statt klarer Aussagen gab es Ablenkungsmanöver und Märchen. Scholz ahmt sein Vorbild nach: Angela Merkel. Doch mit einem Krisenkanzler im Zaudermodus wird die sich anbahnende Megakrise nicht zu bewältigen sein. Sie ist vielmehr ein Resultat davon. Also haben wir uns den dringendsten Problemen einmal selbst zugewandt: Was zum Beispiel kann man gegen Wohnungsnot und steigende Mieten tun? Der Staat will die Probleme mit großangelegten Bauprogrammen in den Griff bekommen. Für den Architekten Hans Kollhoff aber ist das ein Irrweg. Denn damit würden nur wieder trostlose Quartiere geschaffen, die den menschlichen Bedürfnissen widerstreben. Das angesagte „ökologischen Bauen“ sei noch dazu eine einzige Mogelpackung: Da würden Wegwerf-Gebäude für eine heimatlose Gesellschaft konzipiert. „Die Stadtplanung, das war das Elend“, so Kollhoff im Podcast-Gespräch mit Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Die explodierenden Energiepreise machen Bürgern und Unternehmen zunehmend Sorgen. Andreas Mattfeldt bekommt das in seinem Wahlkreis täglich mit. Im Cicero-Interview warnt er vor Kältetoten im Winter und dem Wegfall unserer wirtschaftlichen Lebensgrundlage. Von der Bundesregierung fordert er konkrete Maßnahmen, um alternative Energiequellen zu erschließen – und eine Laufzeitverlängerung der letzten Atomkraftwerke. Denn: „Die Situation ist wesentlich dramatischer, als sie dargestellt wird.“ Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |