Die Altersforschung berichtet seit Langem von diesem Effekt – 70-Jährige sind heute so aktiv wie frühere 60-Jährige et cetera. Dadurch entstehen neue Lebensphasen, in denen sich individuelle Biografien differenzieren. Ob dieser Effekt allerdings anhält, ist nun fraglich geworden. In einigen Ländern sinken die Lebenserwartungen wieder, etwa in den USA, wo nicht nur die Pandemie, sondern auch endemische Zivilisationskrankheiten die Gesundheitsgewinne im Alter zunichtemachen. Die weitere Differenzierung von Alterungsprozessen lässt sich mit dem Begriff „Multi-Aging“ beschreiben: Die Art und Weise, wie Menschen älter werden, löst sich immer mehr vom biologischen Alter ab. Es bilden sich Gruppen von „Schnellalternden“ und „Frühvergreisenden“ heraus. Und gleichzeitig diffundieren die Generationsgrenzen: Jugendlich- oder Altsein ist keine Frage des Alters mehr. |