Insgesamt zahlten Bund, Länder und Kommunen, also wir alle, laut Statistischem Bundesamt 63,4 Milliarden Euro für Pensionen und Hinterbliebenen-Renten. Allein 2023. Die Beiträge zur (privaten) Krankenversicherung sind bei Beamten zudem in der Regel niedriger, weil auch da der Staat viel übernimmt. Und natürlich zahlen sie keine Arbeitslosenversicherung. Für sie bedeutet Staatsdienst ja Unkündbarkeit, für uns Steuerzahler eher überbordende Bürokratie und steigende Lohnnebenkosten.
Rund 80 Prozent der Beamten verabschieden sich obendrein frühzeitig in den Vorruhestand. Mitunter weit vorm 60. Geburtstag. Gründe für Dienstunfähigkeit gibt es ja genug. Ich will das gar nicht schmähen. Stellen Sie sich nur mal vor: Lehrer etwa müssen, teils jahrzehntelang, mit Kindern zurechtkommen. Auch nicht leicht. Aber im Ernst: Natürlich brauchen wir unabhängige Beamte, die es durchaus vielfältig gibt. Andererseits: Ist es fair, dass eine Frühpensionierung nicht mal zarteste finanzielle Abstriche mit sich bringt?
Apropos: Kennen Sie das Alimentationsprinzip? Es verpflichtet den Staat, seine Beamten (und deren Familien) ihr Leben lang angemessen zu versorgen. Egal wie hoch ihre Einsatzbereitschaft ist. Ich möchte wirklich höflich bleiben: Das alles führt zu gewissen Fehlallokationen von Steuergeldern – aber auch dazu, dass immer mehr Berufseinsteiger ein Beamtenleben für eine Art Vollpensions-Nirwana halten. Laut einer Studie der Unternehmensberatung EY sagten 26 Prozent der befragten Hochschulabsolventen, dass sie am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten möchten. Ich finde, dass man das der Republik bereits anmerkt.
Und auch wenn Experten sicher recht haben, dass mehr Geld von den Beamten die hiesige Rentenkasse nicht retten könnte und der Bas-Plan eh ein Wunschtraum bleiben wird – ein bisschen Solidarität der Staatsdiener würde schon helfen, dem Gesamtsystem wieder mehr Akzeptanz zu verschaffen, oder? Schreiben Sie mir an: feedback@focus-magazin.de |