Wie Private Equity die aktuellen Krisenherde bekämpft +++ Wie der neue Tui-Chef tickt
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Liebe Leserinnen und Leser, ist der Fall Uniper wirklich fast deckungsgleich mit dem Fall Lufthansa? Es heißt, beide Unternehmen seien unverschuldet in eine Liquiditätskrise geraten und müssten schnell vom Staat aufgefangen werden – Lufthansa während des Corona-Lockdowns, Uniper jetzt wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland. Und tatsächlich orientiert sich der Rettungsplan für Uniper, der gerade in Berlin mit heißer Nadel gestrickt wird, an dem der Lufthansa. Wie er aussieht, lesen Sie in unserer heutigen Aufmachergeschichte. Doch es gibt zwei wesentliche Unterschiede. Der erste ist das Wort „unverschuldet“. Der Lufthansa konnte man vorwerfen, dass sie für ihr krisenanfälliges Geschäftsmodell damals einen zu schwachen Krisenpuffer in Form von Cash vorgehalten hatte. Aber mit ein paar Milliarden mehr auf der hohen Kante wäre die Airline trotzdem zum Rettungsfall geworden. Ein monatelanges fast totales Grounding des Luftverkehrs hatte einfach niemand absehen können. Bei Uniper hingegen war es eine unternehmerische Entscheidung, sich von russischen Pipelinegas abhängig zu machen. Der Konzern hatte sogar intensiv Lobbyarbeit für noch mehr Pipelines nach Russland betrieben (Nord Stream 2) und sich öffentlichkeitswirksam gegen den Import von teurerem, bei den Bezugsquellen aber diversifizierterem Flüssiggas positioniert. Nun fällt ihm diese Strategie auf die Füße. Und anders als eine weltweite Pandemie war ein Drehen Moskaus am Gashahn im Vorfeld ein durchaus realistisches Szenario, das intensiv diskutiert wurde. Der zweite Unterschied ist, dass sich die Ursachen für das finanzielle Ausbluten bei Uniper leichter beheben lassen als bei der Lufthansa vor zwei Jahren. Ein neues Gesetz könnte es dem Konzern gestatten, seine explodierten Einkaufspreise an seine Kunden weiterzugeben. Gleichzeitig arbeiten Politik und Energiekonzerne intensiv daran, sich am weltweiten Gasmarkt Ersatz zu beschaffen, um den Gasmangel zu begrenzen. Die Rettung von Uniper und der deutschen Versorger ist keine leichte, aber am Ende dann doch eine Managementaufgabe. Staatshilfen müssen „nur“ die Zeit bis zur Lösung der Krise überbrücken, dann kann sich das System – verankert in einer neuen Energiewelt – wieder einrenken. Der Bund wird bei der Rettung von Uniper finanziell also wahrscheinlich (wieder) ein gutes Geschäft machen. Die Zinserträge und Gewinne werden aber vermutlich nicht reichen, um die Finanzlöcher bei den kommunalen Stadtwerken zu schließen, die aufreißen werden, wenn die finanziellen Lasten der Gaskrise in Kürze von den Importeuren auf deren Abnehmer übergewälzt werden. Gut, dass es seit Corona Blaupausen gibt, wie Staat und Gesellschaft die Folgen einer solchen Krise mitigieren können. Aber trotzdem: Duschen Sie nicht zu lange! Ihr Michael Hedtstück
Mit heißer Nadel wird an der Rettung des Gashändlers Uniper gearbeitet. Es zeichnet sich eine Lösung wie bei der Lufthansa ab: eine milliardenschwere stille Beteiligung des Bundes, abgesichert durch eine Direktbeteiligung zu einem für die Aktionäre bitteren Preis. WEITERLESEN
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Der ehemalige Chef-Buchhalter von Wirecard, Stephan von Erffa, hat zugegeben, Dokumente gefälscht zu haben. Alle neuen Entwicklungen im FINANCE-Ticker.WEITERLESEN
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Der mexikanische Handelskonzern Femsa will den börsennotierten Schweizer Valora-Konzern übernehmen. Im Zuge des Deals wird die deutsche Bäckereikette Ditsch – bekannt für ihre Brezelläden – mitverkauft. Auch deren Gründerfamilie verkauft ihre Valora-Aktien an Femsa. WEITERLESEN
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