1. EM-Fall zeigt: So wichtig ist die Herzmassage Millionen Menschen verfolgten vergangenen Samstagabend, wie der dänische Profifußballer Christian Eriksen bei der EM auf dem Spielfeld zusammenbrach und wiederbelebt werden musste. Im Profisportbereich seien schwere kardiale Ereignisse zwar selten, der prominente Fall verdeutliche aber, dass auch junge, vermeintlich gesunde Menschen davon betroffen sein können, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie mit. Wie die Zahlen des Sudden Cardiac Death Registers zeigen, sind fast ausschließlich ambitionierte Hobbysportler vom plötzlichen Herzstillstand beim Sport betroffen. Ein erhöhtes Risiko bestehe vor allem beim Fußballspielen und Laufen. Experten für Notfallmedizin verweisen nun auf die Bedeutung der sofortigen Herzdruckmassage. „Das menschliche Gehirn kann höchstens fünf Minuten ohne Sauerstoff auskommen“, sagt Götz Geldner vom Berufsverband Deutscher Anästhesisten. Deshalb solle jeder Bürger die drei Schritte „Prüfen, Rufen, Drücken“ verinnerlichen: Prüfen, ob ein Hilfsbedürftiger bewusstlos ist. Hilfe rufen, am besten über den Notruf 112. Und schließlich drücken: Beide Hände auf der Mitte des Brustkorbs aufsetzen und den Brustkorb 100-mal pro Minute vier bis fünf Zentimeter in Richtung Boden drücken. Dem Deutschen Reanimationsregisters zufolge führen Passanten und andere Helfer nur in gut 40 Prozent der Fälle die lebensrettende Herzdruckmassage aus. In den Niederlanden und in skandinavischen Ländern liegt die Laienhelfer-Quote dagegen bei mehr als 60 Prozent. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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