1. Die Liebe zum Weltklima geht durch den Magen Es soll ja Menschen geben, die fleischloses „Fleisch“ weniger aus Sorge um ihr Trendbewusstsein als um das Weltklima essen. Für sie hat das Umweltbundesamt (UBA) die ökologische Bilanz der diversen Angebote errechnet. Aus dieser Sicht sind Produkte wie der Seitan- oder der Soja-„Burger“ zu empfehlen. Für die Produktion eines Kilogramms Fleischersatz auf Sojabasis veranschlagt das UBA 2,8 Kilogramm Treibhausgase. Ein Kilo Proteinzufuhr auf Grundlage von Insekten verursachten rund drei Kilo Ausstoß. Zum Vergleich: Für Schweinefleisch lautet der Wert 4,1, für Geflügel 4,3 und für Rindfleisch sagenhafte 30,5 Kilogramm. Ähnlich sehen die Verhältnisse bei Wasser- und Flächenverbrauch aus. Keine Daten hat die Dessauer Behörde zu dem noch im Experimentalstadium stehenden Fleisch aus dem Labor. Aus Umweltsicht ist es für UBA-Präsident Dirk Messner jedenfalls „unverzichtbar, den Fleischkonsum zu reduzieren“. Dieser betrage in Deutschland rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Ökologisch vertretbar wäre ein Viertel dessen. Manche scheinen das begriffen zu haben. Der Studie zufolge beträgt der Anteil von Ersatzprodukten wie vegetarischer Wurst, Schnitzel oder Frikadellen am Fleischmarkt hierzulande sechs Prozent, deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt. | Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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