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Mittwoch, 28.06.2023 | Online-Version ansehen
Das Flüchtlingslager Smara liegt mitten in der Wüste im Grenzgebiet von Algerien zur Westsahara. Ein unwirtlicher Ort, Wüstensand, Sandstürme, kaum Wasser. Maima und ihr Mann Saleh leben hier schon seit 48 Jahren, seit sie vor der marokkanischen Besetzung und dem Krieg geflohen sind. Ihre Kinder und inzwischen auch die ersten Enkel sind in diesem Lager geboren.

Der Hof ihres kleinen Hauses ist grün, voller Leben, voller Pflanzen. In der Ecke steht ein Gewächshaus, an der Mauer des Grundstücks mehrere Obst- und Moringabäume. „Viele Jahre lang haben wir nur von den Rationen des Welternährungsprogramms gelebt“, erzählt Maima. „Wir haben lange gehofft, dass wir wieder in unser Land zurückkommen. Außerdem glaubten wir nicht, dass hier irgendetwas wachsen könnte“.

Durch die vielfältigen weltweiten Krisen wird die Versorgung der sahrauischen Geflüchteten in den fünf Lagern in der algerischen Wüste immer prekärer. Ein Basisversorgungspaket der internationalen Hilfe besteht aus Reis, etwas Mehl, Hirse, Öl und Zucker. Manchmal ist auch etwas Gemüse oder Fleisch dabei, Milchprodukte fehlen vollständig. Für Schulkinder gibt es gelegentlich angereicherte Kekse, doch sind Mangelerscheinungen unübersehbar.

So entstand die Idee der Familiengärten in den Flüchtlingslagern. Mit den von den ASW-Partnern aufgebauten Familiengärten wird dieser Missstand zumindest eingedämmt, eine Vollversorgung ist unter den klimatischen Bedingungen aber nicht möglich.
 
 

So entsteht ein Familiengarten in der Wüste

Auf der Grundlage der Permakultur vermittelt der Projektleiter Taleb Brahim, wie Gartenbau auch mit wenig Wasser und ohne Kunstdünger oder Pestizide möglich ist. „Für die Gärten werden zunächst geeignete Familien ausgewählt“, berichtet er. „Wir klären sie dann über alles auf, was mit dem Anbau von Gemüse und Obst zu tun hat. Natürlich insbesondere zum Thema Permakultur und Anbau unter den schlechten Bedingungen hier. Dazu gehört die eigene Herstellung von Kompost und auch von biologischen Pflanzenschutzmitteln.“

Dann bekommen die Familien die notwendige Ausrüstung gestellt: Ein etwa 9 m² großes Gewächshaus und zwei Plastikplanen dafür, eine elektronische Wasserpumpe und ein 6 m³ Plastikbecken für die Bewässerung. Dazu kommt ein Tröpfchenbewässerungssystem für eine Anbaufläche von 100 m² und eine Grundausstattung an Gartenwerkzeugen.

Jede Familie erhält zudem verschiedene Samen für Gemüse und Kräuter sowie jeweils drei Baumsetzlinge für Moringa, Feige, Granatapfel und Oliven. Das Wasser für das gesamte Lager kommt mit dem Tankwagen von einer etwa 20 Kilometer entfernten Quelle. Die Wasserrationen für die Gärten müssen immer wieder neu verhandelt werden, sind aber inzwischen von den Lagerbehörden akzeptiert.

„Wir müssen in vorhandenen Gärten immer wieder grundlegende Renovierungen vornehmen. In fünf alten Gärten müssen zum Beispiel die Gewächshäuser grundsaniert oder erneuert werden“, berichtet die Projektmitarbeiterin Nasrim. „Die Gärten zu erhalten ist sehr aufwendig, aber sie sind für die beteiligten Familien und ihre Nachbarschaften ein wichtiges Zeichen der Hoffnung.“

Nach den guten Erfahrungen mit den ersten Familiengärten in Smara sollen nun 10 weitere Familiengärten entstehen. Hierfür bitten wir sehr herzlich um Ihre solidarische Unterstützung!

So hilft Ihre Spende für einen Familiengarten im Flüchtlingslager



25 Euro für Gemüsesaatgut

50 Euro für Gartenwerkzeug

100 Euro für ein Bewässerungssystem

250 Euro für fachliche Beratung und Begleitung

350 Euro für ein Gewächshaus mit Ersatzfolien
 
 
 
 

Für das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis über ihr besetztes Land

Seit bald 50 Jahren warten etwa 180.000 Sahrauis in den Flüchtlingslagern in Algerien darauf, dass ihnen endlich Gerechtigkeit wiederfährt. Sie warten auf das im Friedensprozess mit Marokko ausgehandelte demokratische Referendum über die Zukunft ihres Landes. Statt sich der Besatzungsmacht Marokko zu fügen, fordern wir gemeinsam mit anderen Organisationen die Bundesregierung auf, sich für das Völker- und Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis entschlossen einzusetzen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Unterschrift, dass diese Werte und unsere Forderungen auch Gehör finden, vielen Dank!

Hier jetzt unsere Petition unterzeichnen

Gärten der Solidarität weltweit

Weltweit sind Gartenprojekte die Orte an denen Menschen zusammenkommen um eigenständig gesundes Obst und Gemüse oder Kräuter anzubauen. Wir unterstützen vielfältige Gärten der Solidarität in anderen Regionen der Welt. Wir laden Sie ein, diese zu besuchen:

Für eine Welt, die zusammenhält

 

Die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V.
Bereits 1957 gegründet, ist die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. (ASW) eine der ältesten unabhängigen entwicklungspolitischen Organisationen Deutschlands. Wir fördern Projekte in Indien, Brasilien und mehreren Ländern Afrikas, die zur Stärkung von Frauen, zum Schutz der Umwelt und zur Durchsetzung der Menschenrechte beitragen. Gemeinsam mit anderen engagierten Menschen und Organisationen treten wir für eine solidarische Welt und einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel ein. Denn nur durch eine politische, wirtschaftliche und soziale Veränderung in den Ländern des Nordens und Südens ist eine Verbesserung der Lebensverhältnisse aller möglich. Wir finanzieren uns überwiegend über Spenden von Privatpersonen und sind politisch, wirtschaftlich und religiös unabhängig.

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