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Der Ticker kommt heute von @Angela@d-64.social

Es ist Donnerstag, der 02.01.2025, es sind 2 Grad und dieser Ticker ist 525 Worte lang.

Natürlich wünschen wir euch vom Tickerteam: ein frohes neues Jahr!

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Two can play at this game!

Bundestagswahl: Der Wahlkampf ist in vollem Gang, das erkennt man unter anderem an neuen Meldungen zu weiteren Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf den Anschlag in Magdeburg: handelsblatt.com

Des Weiteren sind aktuell 2 Programme einsehbar 1. Der noch nicht finale Entwurf von Bündnis90/Die Grünen, hier liegt der Fokus im Digitalen auf sicherer Infrastruktur, einer nationalen Cloudlösung, aber auch auf besseren Rahmenbedingungen für den privatwirtschaftlichen Ausbau von Glasfaser und 5G-Mobilfunk, Entwicklung einer Open-Source-Strategie, Registermodernisierung und Single-Sign-On für Verwaltungsleistungen, Interoperabilität zwischen Behörden und Unternehmen und Wissenschaft, Bund-ID, Deutschland-App und mehr Nutzer*innenrechten.

Die CDU/CSU setzt in ihrem Wahlprogramm ebenfalls auf ein digitales Bürger*innenkonto und Single-Sign-On, umfassenden Ausbau der Bildungsinfrastruktur aber auch auf ein bundesweites Bildungsverlaufregister für alle Schüler*innen. Für Gerichte sollen schnellere Gerichtsverfahren durch KI möglich werden, die Patient*innenakte soll im Gesundheitsbereich für einen Digitalisierungsschub sorgen. Besonders detailliert wird das Wahlprogramm im Aspekt Sicherheit, hier plant die CDU/CSU umfassende Befugnis zur elektronischen Gesichtserkennung, Online-Durchsuchung und automatische Datenanalyse mittels KI. Die Umsetzung aller Maßnahmen soll von einem Bundesdigitalministerium übernommen werden.

Weiter Informationen zu den Wahlprogrammen auf der Seite zum Wahlomat oder bei tagesschau.de

Europa: Auf der europäischen Ebene hat sich Ursula von der Leyen vorgenommen, einen Digital Fairness Act durchzubringen. Der soll den Verbraucherschutz für das digitale Zeitalter aktualisieren. Das Gesetz wird auch sogenannte »Dark Patterns« angehen. Das sind manipulative Design-Muster, die Nutzenden z.B. die Abo-Kündigung erschweren oder, dass der Button zur Cookie-Zustimmung immer sichtbarer ist als der zum Ablehnen der Cookies.

Dieses Thema adressiert auch  der Text von Jasmine McNealy, die ebenfalls prognostiziert, dass es vor allem für die Glaubwürdigkeit von Journalisten und Medien notwendig ist, sich für die Leser*innen klar von werblichen Angeboten zu unterscheiden, daher muss hier besonders bei den Webangeboten der Verlage auf »Dark Patterns« geachtet werden, da diese das Vertrauen untergraben. Weiter Informationen zu wichtigen Themen im europäischen Kontext könnt ihr hier bei netzpolitik.org nachlesen.

Medien und Journalismus: Hier müssen wir auch für Deutschlands Medienlandschaft Wege finden, die Berichterstattung stärker von Forderungs- und Vorherhersagejournalismus zu distanzieren. Denn bei beiden Spielarten werden entweder Personen- oder Unternehmensinteressen vor die eigentliche journalistische Aufgabe gestellt, was uns Leser*innen in einer hysterischen Schleife hinterlässt.  So werden die gesellschaftlichen Anstrengungen Probleme zu lösen zusätzlich behindert.

Für die inhaltliche Souveränität bietet Arne Semsrott in seinem Beitrag (siehe oben) ein starkes Plädoyer. Die ARD spricht sich in einem Beitrag zum 38C3 für mehr digitale Mündigkeit aus.

Beides ist aber nicht ausreichend, solange Informationen als pure Ware getradet werden, was Taylor Lorenz sehr anschaulich an den Einfluss von Prognosediensten wie »Polymarket« auf die Medienlandschaft weltweit und damit auch auf die Demokratie aufzeigt. »Polymarket« ist eine blockchain-basierte Plattform, die auf den Netzwerken Ethereum und Polygon aufgebaut ist. Sie wirbt damit, dass Nutzer durch »Schwarmweisheit«, auf die Ergebnisse verschiedenster Ereignisse mit Kryptowährungen wetten können – von Wahlen bis hin zu Promi-Klatsch – so werden gefühlte Fakten zur profitablen Wahrheit. Über den Link kommt ihr zum aktuellen Stand der Wetten zur Bundestagswahl.

»If all of this sounds like a libertarian fever dream, I hear you. But as these markets rise, legacy media will continue to slide into irrelevance.« Taylor Lorenz

 

Zivilgesellschaft: 2024 war ein Jahr, in dem die Zivilgesellschaft gezeigt hat, was sie bewegen kann. Ein hervorragendes Beispiel war der 38C3 vom 27.12. bis 30.12 .2024 an dem 15.000 Menschen teilgenommen haben. Die Beiträge und Talks sind hier zu finden:
MediaCCC.

Und abschließen möchte ich darum mit dem Artikel von Laxmi Parthasarathy, die sehr deutlich macht, warum Zivilgesellschaft und Journalist*innen in 2025 noch enger zusammenarbeiten sollten.


Gruppenbild von Teilnehmenden. Text: Neuer Vorstand, neue Ideen: Das war unsere Superklausur 2024! Bericht


Termine
  • 14.-14.01.2025, Weizenbaum-Forum: Collectivize the Internet!, Berlin, Quote nicht ermittelbar

Hinweis: Wir haben die Quoten von Vortragenden der Veranstaltungen manuell gezählt. Basis dafür sind die von den Veranstaltenden veröffentlichten Programme oder Speakenden-Listen. Wir zählen pro Veranstaltung jeden Kopf genau einmal, also auch dann nur einmal, wenn dieselbe Person mehrfach spricht. Details dazu findet Ihr in unserer Event-Liste.


Als gesellschaftliche Vorbilder müssen zivilgesellschaftliche Organisationen sicherstellen, dass KI-Anwendungen menschliche Freiheiten und Grundrechte fördern und nicht einschränken. Monika Ilves, Mitglied des Vorstands bei D64


 

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