das Wachstum ist da! Nicht beim Bruttosozialprodukt oder beim Export. Dafür aber wächst der deutsche Beamtenapparat. Die Ampel-Regierung nämlich hat mehr als 11.000 neue Beamtenstellen geschaffen, so hat mein Kollege Ferdinand Knauß nachgerechnet. Es ist dies übrigens dieselbe Regierung, die wegen verfassungswidriger Haushalte eigentlich zum Sparen verurteilt wurde und dieses Urteil nun an die Bürger weiterreicht. Knauß ist daher fassungslos. Denn er hat noch eine weitere Rechnung aufgemacht: Wenn mehr Menschen in den Ministerien wirksam werden, bedeutet das für den Rest der Bevölkerung und vor allem für jene, die produktiv arbeiten, dass es auch mehr Bürokratie gibt. Ein lesenswerter Kommentar zum Beamtenwachstum trotz Haushaltsnot. Kommen wir zu einer anderen Rechnung: Sie betrifft das Verhältnis von Journalisten im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu zufällig vorbeikommenden Passanten, die sich für die sozialistisch-ökologische Transformation einsetzen. Mein Kollege Ben Krischke hat all seine Rechenkünste auf dem Gebiet der Stochastik zusammengenommen und ist zu einem interessanten Ergebnis gekommen: Es scheint hierzulande so viele engagierte Grüne, fleißige SPDler und Journalisten in linksgrüner Mission zu geben, dass immer ein „zufälliger Passant“ bereitsteht, wenn man einen braucht. Zufälle gibt es ... Dem Zufall scheint übrigens auch die Reform des Einwanderungsgesetzes geschuldet zu sein. Das soll eigentlich die Akquise von Fachkräften aus Drittstaaten erleichtern. Der Migrationsexperte und Recruiting-Unternehmer Kubilay Dertli hat da aber einige Fragen. Ihm geht die Reform nicht weit genug. „Wir bräuchten ein Einwanderungsministerium“, so seine Forderung im Cicero-Interview. Hugo Müller-Vogg hat sich derweil noch einmal den „Kampf gegen rechts“ vorgenommen. Sie erinnern sich? Am Wochenende gingen Hunderttausende gegen die in Teilen rechtsextreme AfD auf die Straßen. Doch verbirgt sich dahinter laut Hugo Müller-Vogg ein demagogischer Trick. Denn der „Kampf gegen rechts“ richtet sich längst auch gegen das bürgerliche Spektrum aus der Mitte der Gesellschaft. Er zielt somit auch auf die CDU. Und damit wären wir auch fast nahtlos bei der SPD: Die befindet sich bekanntlich im Niedergang, und auch ihr wackerer „Kampf gegen rechts“ ändert daran nichts. Anstatt soziale Wohltaten an alle und jeden zu verteilen, bräuchte sie eine mutige Reform-Agenda. Doch dazu scheinen ihr Kraft, Mut und Willen zu fehlen, meint Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier in seinem Kommentar zu einer Partei im Umfragetief. Mit dem Mut der SPD geht es morgen auch weiter: Im Cicero-Interview erklärt dann der CSU-Abgeordnete Florian Hahn, warum sich Olaf Scholz in Sachen Ukraine einen Ruck geben sollte. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |