| die zweite Kerze brennt und wir kommen zum Cicero-Weihnachtsrätsel, achte Ausgabe: Die Autoren und Herausgeber des heute gesuchten Buchs wollen mit ihrem vor wenigen Monaten erschienenen Band einen realistischen Blick auf das Thema Migration werfen. Denn weite Teile der Debatte gehen nach ihrer Auffassung ziemlich deutlich am Thema vorbei (was auch aus dem Untertitel des Werks deutlich wird). Vorgestellt wurde das Buch übrigens am 6. September in Berlin, und zwar im Rahmen eines Gesprächs, das einer der Herausgeber mit Jens Spahn führte. Wissen Sie, wer gemeint ist und wie das Werk heißt? Dann mailen Sie den Titel und die Namen der Autoren/Herausgeber einfach an adventskalender@cicero.de – und wer als Erste oder als Erster die richtige Antwort schickt, kriegt eine signierte und mit persönlicher Widmung versehene Ausgabe von uns geschenkt. Gewinner und Auflösung finden Sie im jeweils darauffolgenden Newsletter. Das am Freitag gesuchte Buch war übrigens „Rafi, Judenbub“ von Rafael Seligmann. Am schnellsten mit der richtigen Lösung war Steffi Tittel aus Chemnitz. Gratuliere! Wir senden Ihnen das Werk dieser Tage zu. An diesem Wochenende fand der erste SPD-Parteitag seit vier Jahren statt, den die Delegierten in Präsenz abhielten. Der Bundeskanzler hat in der Halle angeblich die Seele der SPD gestreichelt. Wahrscheinlich stimmt das sogar – und ist deswegen ein umso verheerenderes Signal. Denn Olaf Scholz sprach eigentlich nur über Umverteilung. Von Leistung war hingegen keine Rede. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier ist entsetzt. In der Binnenwahrnehmung war es eine Fröhliche Kanzler-Feier mit Wünsch-Dir-was-Bescherung. Der Sozialdemokratie ist gelungen, was viele für Weihnachten erhoffen: Schöne Stunden und die Krisen vergessen. Doch nach dem Bundesparteitag wird die SPD mit einem Kater aufwachen. Die Regierung steht noch immer am Abgrund und die Umfragen degradieren die Kanzlerpartei weiterhin auf Grünen-Niveau bei um die 15 Prozent. Und auf dem Parteitag packten die Genossen bei einem Thema dem Kanzler noch ein vergiftetes Päckchen, schreibt Volker Resing. Von den kleinen deutschen Krisen abgesehen hat die Welt auch noch andere Probleme. Stephan Bierling stellt die Konflikte und Bruchlinien in den internationalen Beziehungen vor. „Welt in Flammen“ ist sein lehrreicher Essay überschrieben. Welche Chancen gibt es auf friedlichere Zeiten, darauf antwortet der Politikwissenschaftler bei uns. Könnte uns die Musik etwas Trost bringen. Axel Brüggemann spricht mit Peter Gelb über die Oper: Publikumsschwund, veraltetes Repertoire und fehlende Sponsoren werden diagnostiziert. Also auch hier Probleme. Nirgendwo spüre man den Wandel so stark wie an der Metropolitan Opera in New York, sagt ihr Intendant bei Cicero.
Wer bei all dem geistigen Input auch handfeste Stärkung braucht, dem sei die Kartoffel empfohlen. Unser Genusskolumnist widmet sich der Knolle, der Deutschen einst liebste Sättigungsbeilage. Doch selbst hier gibt es Krise. Rainer Balcerowiak wünscht sich für Deutschland eine Kartoffel-Zeitenwende mit Doppelwumms. November und Dezember sind Monate der Düsternis, früher war der Advent auch eine Fastenzeit. Doch damit die Wartezeit auf Weihnachten nicht zu lang wird, verordnet das Kirchenjahr für den kommenden dritten Adventssonntag Freude . Nächsten Sonntag also: Gaudete! Bis dahin wünsche ich, eine gute Woche und anregende Lektüre, Ihr Volker Resing, Redakteur | 