entgegen anfänglicher Erwartung hält die Ukraine den russischen Invasoren stand – und jetzt kann sie auch noch mit umfangreichen Waffenlieferungen rechnen. Womöglich ist das ukrainische Militär sogar dazu in der Lage, die Russen zum Rückzug oder sogar zum Abzug zwingen. Deswegen ändert sich nun auch die Strategie der Amerikaner: Offenbar will die US-Regierung jetzt einen Stellvertreterkrieg führen. Moskau muss seinen Krieg neu kalibrieren, schreibt George Friedman. Genau solch ein Stellvertreterkrieg gegen Russland auf ukrainischem Territorium (und womöglich sogar darüber hinaus) birgt jedoch enorme Risiken. Denn wie lange würde Moskau diese Strategie akzeptieren, bevor es sich zu einer Eskalation entschließt, um vor allem die Europäer in Angst und Schrecken zu versetzen? Frühere US-Präsidenten waren sich der drohenden Vernichtung der Menschheit noch bewusst. Ein Gastbeitrag von Anatol Lieven. Seit bekannt wurde, dass Tech-Milliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter gekauft hat, herrscht in dem sozialen Netzwerk helle Aufregung. Worüber sich die üblichen Verdächtigen – angeführt vom ÖRR-Chefwitzler Jan Böhmermann – konkret aufregen, erschließt sich kaum. Denn Twitter hat jemanden wie Musk, der weiß, wie man im Internet Geld verdient, eigentlich dringend nötig, findet Ben Krischke. Bundeskanzler Olaf Scholz kommuniziert in Interviews und Reden meist zurückhaltend und uneindeutig – nicht nur im Auftreten, sondern auch inhaltlich. Der Kommunikationswissenschaftler Olaf Hoffjann analysiert im Interview mit Volker Resing, wie vor diesem Hintergrund seine Aussagen zu Waffenlieferungen an die Ukraine und die Warnung vor einem Atomkrieg einzuordnen sind. „Scholz lässt die Menschen ratlos zurück“, sagt Hoffjann. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |