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Sehr geehrte Damen und Herren,

in diesen Tagen denke ich gelegentlich an eine Lektüre meiner Jugend, die „Sternstunden der Menschheit“. In dem Büchlein beschreibt Stefan Zweig in 14 Miniaturen herausragende Momente der Geschichte.

Einerseits fällt mir der Text ein, weil derzeit viele Menschen jene Momente, die Zweig als Sternstunden beschreibt, zu Tiefpunkten erklären wollen. Mehr als eine Kolumbus-Statue liegt zerschmettert am Boden, und wenn die Demonstranten wüssten, wer Vasco Núñez de Balboa gewesen ist, dessen erster Blick auf den Pazifik der erste Blick eines Europäers auf den Pazifik überhaupt war, dann würden auch Statuen von ihm zu Bruch gehen. Denn der von Zweig Beschriebene war nicht nur ein Abenteurer, sondern vor allem ein Konquistador.

 

Andererseits denke ich an die „Sternstunden“, wenn ich an Hongkong denke. Dort ist zwar nun ein echter Tiefpunkt der Geschichte zu beobachten, dort geht kein Stern auf, dort verglüht eher einer, aber man könnte das Geschehen im Stile Zweigs beschreiben. Die Dimension dessen, was in der Stadt passiert, lässt sich kaum übertreiben. Eine Diktatur bricht über eine freie Stadt herein. Bücher verschwinden aus Bibliotheken, Meinungsäußerung wird zur Straftat, das große Abhören beginnt, Durchsuchungen ohne richterlichen Beschluss werden Alltag. Die Bürger sind nicht länger frei.

Editorial Bild
Seit Wochen zeigen Bilder wie dieses den Alltag in Hongkong

 

Wir widmen Hongkong vier Seiten im „Thema“ der kommenden Ausgabe. Wir haben einen besonderen Autor für Sie, weil WELT AM SONNTAG enge und exklusive Kontakte in die nun unterdrückte Stadt hat – und wir zeigen viele Bilder aus den vergangenen Wochen in der Stadt. Falls Sie sich fragen, warum WELT AM SONNTAG mit solcher Beharrlichkeit auf Hongkong hinweist, dann werfen Sie einen Blick auf die vierte Seite des „Themas“. Sie zeigt, warum Hongkong uns alle angeht.

 

Ich wünsche Ihnen aufschlussreiche Lektüre. Und ein schönes Wochenende!

Bester Gruß

 
 

Johannes Boie
Chefredakteur WELT AM SONNTAG

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