irgendwann früh in meiner Schulzeit kursierten „Freundebücher“ in meiner Klasse. Da schrieb man so Sachen rein wie: Lieblings-Buch. Lieblings-Tier. Und: Lieblings-Essen. Und weil ich mittags stets bekocht wurde von meiner Oma, die auf einem Bauernhof im niedersächsischen Bardowick aufgewachsen war, schrieb ich dort selbstverständlich hin: Grützwurst. Unter meinen weniger norddeutsch-rustikal gefütterten Mitschülern sorgte das für ein Riesen-Buhei: „Uäh! Was! Soll! Das! Denn! Sein? Ganz einfach: ein Hammer-Essen. Gut, dass das Zeugs wohl im Wesentlichen aus Schweineblut, Getreidekörnern, Speck und Rauch besteht – das ist gewöhnungsbedürftig. Aber angebraten, mit Kartoffeln und Apfelmus? Ein Traum. Findet auch Sohn 1, den ich schon erfolgreich scharf gemacht habe. Die anderen norddeutschen Gerichte der „Hobenköök“ nehmen wir uns dann auch bald mal vor ... +++ Mittwoch, 6 Uhr, Hamburger Kiez: Vom Glamour der Party-Meile und der Verruchtheit der Reeperbahn ist zu dieser Zeit wenig zu spüren. Dafür stürmen im Morgengrauen maskierte Beamte Bordelle, Geschäftsräume und Wohnungen. Der Verdacht: Eine Bande aus dem Rotlicht-Milieu soll den Fiskus um hunderttausende Euro geprellt haben. Ermittelt wurde zwischen Huren und Kuttenträgern – entziffert werden muss ein ominöses Steuergeflecht. (M+) +++ Miguel B. steht vor Gericht und hat keinen Verteidiger, dafür merklich schlechte Laune: Er soll zwei junge Kolleginnen heimlich beim Umziehen in der Umkleide gefilmt haben. Dann vergisst er sein Handy im Bus – und fliegt auf. Reue zeigte er deswegen gestern nicht, schreibt meine Kollegin Viola Dengler. Stattdessen reagierte er auf jede Frage patzig und aggressiv – keine gute Strategie (M+) Heute wird's sonnig, genießen Sie's! Einen guten Donnerstag wünscht Maik Koltermann chefredaktion@mopo.de |