stellen Sie sich vor, Sie sind verantwortlich für eine landesweite Werbekampagne, die Touristinnen und Touristen ins Land locken soll. Sie wollen einen einprägsamen Slogan kreieren, der die Massen begeistert. Doch plötzlich finden Sie sich im Zentrum eines sprachlichen Missverständnisses wieder, das mehr für Erheiterung als für Buchungen sorgt. Wie ein gut gemeinter Marketing-Versuch in einem PR-Desaster enden kann, dafür lieferte kürzlich Neuseeland ein glänzendes Beispiel. Mit dem Slogan "Everyone must go" sollte eigentlich die Reiselust geweckt werden. Frei übersetzt könnte man meinen, es bedeutet "Jeder muss mal hin". Doch die Tücken der englischen Sprache ließen Raum für Interpretationen: "Jeder muss gehen", "Jeder muss raus" oder gar "Jeder muss aufs Klo" waren die Antwort. Kein Wunder, dass die sozialen Medien vor Spott und Häme überquollen. Einige fühlten sich an einen Schlussverkauf erinnert, andere wiederum witterten eine drohende Apokalypse und einige witzelten sogar, dass es sich um eine dringende Aufforderung handele, die Toilette aufzusuchen. Rund eine halbe Million neuseeländische Dollar hatte die neuseeländische Regierung in diese Kampagne investiert. Tourismusministerin Louise Upston und Premierminister Christopher Luxon präsentierten den Slogan sogar persönlich. Was lernen wir daraus? Die Wahl des richtigen Slogans ist eine Kunst für sich. Ein kleiner Übersetzungsfehler oder eine unglückliche Formulierung können eine gut gemeinte Kampagne schnell ins Lächerliche ziehen. Es erinnert uns daran, wie wichtig es ist, kulturelle und sprachliche Feinheiten zu kennen. Denn am Ende des Tages möchten wir doch alle, dass unsere Botschaften positiv aufgenommen werden – und nicht für Lacher auf Kosten unserer Bemühungen sorgen. In diesem Sinne: Überlegen Sie zweimal, bevor Sie auf Reisen "Everyone must go" sagen. Es sei denn, Sie betreiben ein Toilettenhäuschen! Ihr GEO-Team |