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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Montag, 19.08.2019 | Mal sonnig, mal bewölkt bei bis zu 26°C. | ||
+ Behörden haben viel aus dem Köpenicker Stromausfall gelernt + Warum das Geld für bessere Radwege nicht ausgegeben wird + Günther rät vom Kauf von Verbrennern ab + |
von Stefan Jacobs |
Guten Morgen, diese Woche beginnt im Schein einer halben Geburtstagskerze: Heute vor sechs Monaten bohrten Bauleute im Berliner Südosten für 31 Stunden die Lichter aus. Im Nachhinein erweist sich der größte und längste Stromausfall in Berlin seit Jahrzehnten als durchaus erhellend: Alle relevanten Stellen haben ihren damaligen Einsatz aufgearbeitet und wissen, was sie beim nächsten Mal besser machen können: Das Potpourri reicht von „Katastrophenschutz-Leuchttürmen“ in den Bezirken über Lautsprecherwagen der Polizei und eine zusätzliche Kabeltrasse bei Vattenfall bis zur Überlegung der BVG, auch langfristig ein paar Diesel-Busse zu behalten. | ||||
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Nach dem ersten Schreck wegen des von der Grünen-Fraktion beschlossenen Verbrenner-Banns in der City ab 2030 hat Verkehrssenatorin Regine Günther in der „Morgenpost“ erklärt, was sie darunter versteht: „Wenn man nun elf Jahre vor 2030 die Menschen darauf hinweist, dass sich etwas Wichtiges verändern wird, dann bleibt genug Zeit, sich daran zu orientieren.“ Und auf Nachfrage, ob man besser ein Elektrofahrzeug kauft, wenn man langfristig mit dem Auto durch die City fahren will: „Damit wären Sie gut beraten.“ CP-Servicetipp angesichts der Lieferzeiten für neue E-Autos: Fangen Sie mit der Orientierung demnächst an. | ||||
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Regiermeister Michael Müller hatte vor vier Wochen extra seinen Sommerurlaub unterbrochen, um den aus seiner Sicht zu wenig ambitionierten Stadtentwicklungsplan Wohnen von der Tagesordnung des Senats zu nehmen zwecks Nacharbeit durch Bausenatorin Katrin Lompscher. Das hätte er sich sparen können, wie ihm Linken-Landeschefin Katina Schubert jetzt via dpa ausrichtet: „Es macht keinen Sinn, mal eben noch ein paar weitere Entwicklungsgebiete auszuweisen“, wenn der Markt für Planer, Ingenieure und Baufirmen leergefegt sei. Am Dienstag steht der Plan wieder auf der Tagesordnung des Senats. „Ich gehe davon aus, dass er dann beschlossen wird“, sagt Schubert. Die Stimmung bei R2G dürfte dann mindestens auf Traufhöhe sein. Oder sie bleibt vorsorglich im Keller. | ||||
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In Peking sollen bis Ende 2020 mindestens 90 Prozent des Mülls getrennt werden. Das Know-How dafür liefert u.a. der Entsorger Alba, der in Mahlsdorf die Verpackungsabfälle von gut vier Mio. Berlinern und Umländern sortiert. Ich war als Reporter in der (bei Sommerwetter aromatisch anspruchsvollen) Anlage und habe den Maschinen beim Sortieren zugesehen – und beim Scheitern: An Weichspüler- oder Trinkjoghurtflaschen zum Beispiel, bei denen das PET-Gefäß in einer Ganzkörperfolie aus Polystyrol steckt und mit einem Deckel aus Polypropylen verschlossen ist oder mit Alufolie. Millionenfach fliegen solche Fehlkonstruktionen aus Gelben Tonnen oder Säcken in die Müllverbrennung, sofern niemand sie vor dem Wegwerfen in ihre Bestandteile zerlegt hat. Ich fühlte mich fast gretamäßig angesichts dieses Wahnsinns. | ||||
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