Es ist eine ewige Kontroverse unter Hobbysportlern, Profis, Übungsleitern und Sportmedizinern: Was nützt das Dehnen? Schadet es vielleicht sogar? Nun schafft eine großangelegte Studie des Lehrstuhls für Neuromotorik und Bewegung an der Universität Bayreuth weitgehend Klarheit. Die zwanzig weltweit renommiertesten Fachleute des Gebiets haben ihre Expertise dazu beigetragen. Das sind ihre wichtigsten Erkenntnisse:
Ja, Dehnen erhöht die Beweglichkeit. Kraftübungen mit vollem Bewegungsumfang tun das allerdings auch.
Sowohl einzelne Einheiten wie häufige Praxis senken die Muskelsteifigkeit. Empfohlen sind mindestens vier Minuten statisches Dehnen der wichtigsten Muskelgruppen, langfristig fünfmal die Woche. Die Leistung, beispielsweise von Sprintern, kann das Dehnen jedoch einschränken.
Zur Regeneration nach dem Sport taugt das Stretching wenig. Es beugt auch nicht Verletzungen vor, und es bringt keine relevante Verbesserung der Körperhaltung. Möglicherweise gibt es positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Doch da sind weitere Untersuchungen nötig.
„Das Dehnen hält nicht immer, was es verspricht“, resümiert Studienleiter Jan Wilke. „Aber es ist es eine leicht anwendbare, immer verfügbare und kostenlose Form des Trainings.“ (bb) |