Liebe Frau Do, von „Stunden der Wahrheit“ ist in diesen Zeiten vielleicht etwas inflationär die Rede. Versuchen wir es sprachlich eine Nummer kleiner: Heute könnte es passieren, dass sich SPD, Grüne und FDP auf eine Entscheidungsgrundlage einigen, mit der es dann in Koalitionsgespräche geht. Dass bisher kaum etwas über Inhalte der Sondierung bekannt wurde, gilt als Erfolg für Lars Klingbeil (SPD), Michael Kellner (Grüne) und Volker Wissing (FDP). Meine Berliner Kollegen bringen Ihnen die „Maschinenmeister im Sondierungsraum“ näher. Heute Abend sind wir dann wahrscheinlich schlauer. Kommen wir zu den anderen Themen dieses Morgens. Heute wichtig: Corona: Das Robert Koch-Institut registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, teilte das RKI mit. Artenschutz: Die Finanzierung des Klimaschutzes ist ein zentrales Thema der Sondierung. Eng damit zusammen hängt der seit Jahren zu beobachtende Artenschwund, der sich nicht nur bei Bienen dramatisch entwickelt. Gestützt von Wissenschaftlern stellt eine Volksinitiative jetzt konkrete Forderungen an die Landesregierung. Kirsten Bialdiga berichtet. Konjunktur: Glaubt man den Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute, startet die noch zu bildende Bundesregierung mit Rückenwind in ihre erste Legislatur. Die Wirtschaft wächst, die Arbeitslosenzahlen sinken – ebenso die Inflationsrate. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Was den Wissenschaftlern Sorgen macht, erklärt Birgit Marschall. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Energiekosten: Das Thema Inflation beschäftigt heute auch Antje Höning. Die steigenden Preise hält auch sie für eine vorübergehende Erscheinung. Die hohen Energiepreise bleiben uns aber dauerhaft erhalten. Warum sich meine Kollegin in diesem Zusammenhang über Wirtschaftsminister Altmaier ärgert, lesen Sie in ihrem Kommentar. Insekten: Dass das Thema Artenschutz keinen Aufschub duldet, steht für Kirsten Bialdiga außer Frage. Doch in NRW ging es in der Vergangenheit immer wieder in die falsche Richtung – auch beim Klima. Beispiele nennt meine Kollegin in ihrem Leitartikel. Bundeswehr: Der Große Zapfenstreich für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr hat in den sozialen Medien hysterische Debatten ausgelöst. Bei Twitter und Facebook hagelte es sogar NS-Vergleiche. So irrational viele Beiträge auch sind, dokumentiert die Debatte, wie fremd die Bundeswehr vielen Bürgern geworden ist. Julia Rathcke sucht in ihrem Leitartikel nach Ursachen. So gesehen: Bei französischem Käse denke ich sofort an Camembert, der im Ruhrgebiet übrigens konsequent „Kammenbert“ ausgesprochen wird. Aber darum soll es hier nicht gehen. In Frankreich jedenfalls aßen die Menschen in diesem Jahr zum ersten Mal mehr italienischen Mozzarella als Camembert, wie Christine Longin berichtet. Gründe gibt es mehrere. Mozzarella kommt auch in viele Salate und wird oft zum Überbacken genutzt. In der Pandemie kochten auch die Franzosen mehr daheim. Camembert hingegen kommt meist nur aufs Brot. Ein unfaires Duell also. Ich jedenfalls bleibe im „Team Kammenbert“! Jetzt starten wir in den letzten Arbeitstag der Woche, gönnen Sie sich ein ordentliches Frühstück! Herzlich, Ihr Christian Sieben Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |