Wie verlief deine Ausbildung zum Operateur? Welche Herausforderungen gab es zu meistern?
Die Ausbildung ist sehr strukturiert und lehrreich. Zusammen mit fünf anderen Personen habe ich im Oktober 2014 als Anwärter Reaktoroperateur im KKM angefangen. Wir wurden an die Systeme herangeführt und in die Arbeitsabläufe eingebunden. Nach einem Jahr absolvierte ich die Abschlussprüfung zum Vorortoperateur. Diese interne Prüfung dauerte einen Tag und war sehr intensiv. Während eines Rundgangs durch die Anlage stellten ein mich begleitender Schichtleiter sowie jemand aus der Ausbildungsabteilung des Werks vielerlei Fragen, um die von mir erworbenen Kenntnisse zu überprüfen.
Im Anschluss an die erste Prüfung absolvierte ich während rund sechs Monaten den Kompaktkurs, der damals am Paul Scherrer Institut (PSI) angeboten wurde. Da ich mich nach meiner Lehre bereits zum Techniker HF weitergebildet hatte, fokussierte sich die Ausbildung auf mein Wissen zur Kernenergie. Jeweils am Sonntagabend fuhr ich von zu Hause nach Bad Zurzach, wo ich zusammen mit anderen Kursteilnehmenden unter der Woche wohnte. Am Ende des Kurses fand eine Abschlussprüfung statt, in deren Rahmen theoretisches, wie auch praktisches Wissen abgefragt wurden.
Nach dem Bestehen der Prüfung folgte eine 6-wöchige Grundausbildung im Simulator sowie ein Kurs zur Siedewasser-Technologie, auf welcher der Reaktor des KKM basierte. Der Ausbildungskurs schloss mit einer 3-stündigen Prüfung ab, bei der Vertreter des KKM und des Eidgenössischen Nuklearinspektorats (ENSI) anwesend waren. Danach arbeitete ich als Reaktoroperateur im KKM, absolvierte zweimal pro Jahr Schulungen im Simulator und bildete mich zum A-Operateur weiter und erreichte somit die letzte Stufe vor dem Schichtleiter.