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| 20. September 2024 | | SZ Ãsterreich |
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| Cathrin Kahlweit | | | SZ-Korrespondentin in Wien | |
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Liebe Leserin, lieber Leser, | |
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vor ein paar Tagen noch hat es Katzen und Hunde geregnet, und nein, das ist keine Anspielung auf Donald Trumps Einlassungen über angebliche Essgewohnheiten in Springfield, Ohio, sondern die wörtliche Ãbersetzung einer Redewendung aus dem Amerikanischen. âItâs raining cats and dogsâ, sagt man da, was so viel bedeutet wie: Es gieÃt in Strömen. Wahrscheinlich kennt sich der Präsidentschaftskandidat mit extremem Regen nicht gut aus; eher, Achtung Kalauer, mit extremem Reden. Wie man überhaupt vermuten darf, dass Trump sich mit einem schwierigen Alltag, der Ãberflutungen, unbewohnbare Häuser, zerstörte Felder, Leid, Not, Armut und Trauer daherschwemmt, nicht gut auskennt. Sein Golfplatz in Florida wird künstlich bewässert, so viel ist sicher. In Ãsterreich gehen die Pegelstände der letzten Flüsse, die noch nicht in ihre Betten zurückgefunden haben, langsam zurück. Noch immer fahren nicht alle Züge, noch immer stehen Menschen weinend zwischen zerborstenen Türen und aufgeschwemmten Möbeln mit Schubkarre und Schaufel in den Trümmern ihrer Existenz. Dennoch hat die Nachlese bereits begonnen. Wer oder was trägt die Verantwortung, der Herrgott, der Wettergott oder die Politik? Die ÃVP, die in den am meisten betroffenen Bundesländern seit Jahrzehnten regiert, sagt, man habe alles Menschenmögliche getan. Die fortschreitende Versiegelung der Landschaft sei jedenfalls nicht das Problem, denn âauch der beste Boden kann diese Regenmengen nicht aufnehmenâ, wie Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im ORF feststellte. Ob man dem Boden seinen Job ein bisschen erleichtern könnte, die Menschen vor den Unbilden der Natur zu schützen, wenn diese schon die Natur nicht schützen wollen, darauf ging Mikl-Leitner vorsichtshalber nicht ein. Und wer zahlt nun? In der letzten Parlamentssitzung dieser Legislaturperiode, die direkt in die letzte, heiÃe Phase vor der Nationalratswahl am 29. September überleitet, war man sich darüber natürlich nicht einig. Der Bundeskanzler verwies sehr zufrieden darauf, dass man den Katastrophenfonds aufgestockt und den sogenannten Wohnschirm ausgebaut habe, der vor Wohnungsverlust und zu hohen Energiekosten schützt. Die Grünen wollen für die Zukunft mehr als Hochwasserschutz, denn man müsse nicht nur AbwehrmaÃnahmen bauen, sondern die Raumplanung neu denken. Das fanden fast alle richtig, im Prinzip; ein Glück nur, dass im Nationalrat nicht mehr beschlossen werden musste, wer Raum hergeben und wer für das Klima planen soll. Nur eine Partei scherte wieder aus der Reihe, aber das war wahrscheinlich ebenso wenig eine Ãberraschung, wie es die Folgen des Tiefs Anett waren: die FPÃ. Deren Parteichef Herbert Kickl, der sich ansonsten im Nationalrat selten sehen lässt, schimpfte erst über das Krisenmanagement der Regierung, dann klagte er darüber, dass viele Betroffene mit âAlmosenâ abgespeist würden, dann ging er zur Systemkritik über und forderte schlieÃlich, Gelder aus der Entwicklungshilfe und der Ukraine-Hilfe umzuschichten, damit Ãsterreicher von einem âRechtsanspruch auf Katastrophenhilfeâ profitieren. Ganz gemäà Kickls Wahlkampfslogan: âDer Einzige auf Eurer Seiteâ. Wahlforscher halten es übrigens für durchaus möglich, dass das verheerende Hochwasser, das Ãsterreich heimgesucht hat, eher der regierenden ÃVP nützt als der Klimawandel-leugnenden FPÃ. Und dass die ÃVP nach der Flut sogar noch stärkste Partei werden könnte. Nicht sicher, aber vorstellbar. Bundeskanzler Karl Nehammer stand zwar nicht wie weiland Gerhard Schröder im historischen Elbe-Hochwasser 2002 in Gummistiefeln herum, was Experten damals als Wahlkampf-Gamechanger für die SPD werten. Nehammer gab vor allem den seriösen Krisenmanager im Krisenzentrum mit Krisenanzug. Aber Nehammer und Bürgermeister als Macher, Feuerwehrleute, Polizei und Rotes Kreuz als Retter, Nachbarn für Nachbarn als Helfer in der Not, und dann noch der Staat, der Kompensationszahlungen und Investitionen verspricht â da sah das âSystemâ, das die FPà so hasst, auf einmal ganz sympathisch aus. | |
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PS: Apropos Wahlkampf, ein wichtiges Thema ist die Migration. Im Bruno Kreisky Forum sprach ich dazu mit der Migrationsforscherin Judith Kohlenberger â und über deren Buch âGegen die neue Härteâ. Hier gehtâs zum Video.
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| | | | Diese Flut haben wir selbst gemacht | | Es regnet, es regnet, das Wasser steigt an â aber schuld daran ist nicht höhere Gewalt. Sondern es sind wir Menschen mit unserer Siedlungspolitik und Bodenversiegelung. | | | |
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| | | | Umweltministerin auf Abruf | | Leonore Gewessler nutzt die Hochwasserkatastrophe, um mal wieder mehr Klimaschutz zu fordern. Und vielleicht ist der Appell im Wahlkampf auch noch zu etwas anderem nutze. | | | |
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| | | | Zurückbleiben, bitte! | | Schon lange kontrolliert die Bundespolizei an der bayerischen Grenze. Im ersten Halbjahr hat sie fast 5000 Menschen die Einreise verweigert. Die Beamten bleiben dabei immer nur für ein paar Tage. Ein Einsatzbericht von der deutsch-österreichischen Grenze. | | | | |
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Weitere Neuigkeiten aus und zu Ãsterreich: | |
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Ãsterreich in der Kulturwelt | | | |
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| | | | Wolfgangs Werk und Köchels Beitrag | | Alles frisch und manches anders: Das revidierte Titelverzeichnis Mozarts birgt auf mehr als 1200 Seiten Ãberraschungen und neu entdeckte Stücke. | | | | |
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| | | | Mit Tabubruch auf den Thron | | Die Steirerin Lisa Eckhart dient sich den Deutschen im Programm âKaiserin Stasi die Erste" als Führerin an â war aber auch schon mal provokanter. | | | | |
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schubladisieren sich (mit etwas) nicht (weiter) befassen Gertrud GreiÃ, Raaba bei Graz | |
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Es gibt vieles, was Ãsterreich einzigartig macht, zum Beispiel die Sprache. An dieser Stelle veröffentlichen wir Lieblingsbegriffe von Leserinnen und Lesern. Welches österreichische Wort mögen Sie besonders gerne? Verraten Sie es uns bitte per E-Mail an oesterreich@sz.de
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| | Eines wissen fast alle: In Deutschland leben etwa zehnmal mehr Menschen als in Ãsterreich. Wie sieht es bei anderen Vergleichen aus? Folge 26: Marktanteil Wien-âTatortâ
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Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) waren beim Wien-âTatortâ am vorigen Sonntag in der Rapper-Welt unterwegs, die Protagonisten hieÃen Akman 47 oder Ted Candy, der im bürgerlichen Leben den bodenständigen Namen Theodor Sänftner trug. Natürlich bezog der âTatortâ seine Komik aus dem Fremdeln der über 60-jährigen Ermittler mit der jungen, präpotenten Sprechgesang-Szene â einmal schreckt Fellner gar aus dem Schlaf hoch, als sie davon geträumt hatte, dass sie rappt. In Ãsterreich hatte der âTatortâ einen Marktanteil von 25 Prozent beim TV-Publikum ab zwölf Jahren. In Deutschland waren es sogar 29,9 Prozent; die Zahlen wurden für Zuschauerinnen und Zuschauer ab drei Jahren erhoben. Lesen Sie hier mit SZ Plus die TV-Kritik.
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Ãsterreich vs. Deutschland: Wo steht welches Land besser da? Testen Sie jetzt Ihr Wissen im interaktiven Quiz. |
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| | | | Apfeltörtchen mit Zwischentönen | | Diese Törtchen aus Blätterteig mit Apfel-WeiÃwein-Sauce von Spitzenköchin Elisabeth Grabmer aus Oberösterreich passen ideal zur leichten Wehmut des Spätsommers: In der Kombination mit Vanilleeis lebt er noch mal auf, mit Marzipan versüÃen sie erste kühle Tage. | | | |
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