Landtagswahlen im Osten der Republik seien wie Autofahrten in dichtem Nebel bei 160 Stundenkilometer. So lautet die Analyse eines hohen CDU-Funktionärs mit Blick auf Sachsen und Thüringen. Dort wird am 1. September gewählt, Brandenburg folgt drei Wochen später. Damit dürfte gemeint sein, dass die Menschen im Osten weniger stark an bestimmte Parteien gebunden sind als im Westen, dass die „neuen Länder“ auch 35 Jahre nach der Wende insofern politisch unberechenbarer sind. Und dass dort laut Umfragen die AfD durch die Bank stärkste Kraft ist oder zumindest gleichauf mit der CDU liegt. Als ob das nicht alles schon kompliziert genug wäre, hat sich jetzt eine weitere Nebelbank aufgetan – und zwar in Form des „Bündnis Sahra Wagenknecht“, kurz BSW. Die Truppe könnte die politische Landschaft grundlegend verändern, analysiert Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Für unsere August-Ausgabe hat er sich das BSW genauer angesehen, ihre Positionen und ihr Personal. Marguier über die Blackbox BSW. Wolfgang Kubicki hat sich intensiv in die tausende Seiten umfassenden RKI-Files eingelesen. Im Interview spricht der Bundestagsvizepräsident über Corona-Lügen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Karl Lauterbach, dessen Rücktritt er fordert. Kubicki sagt: „Ich kann jedenfalls einen Minister nicht parlamentarisch unterstützen, der so mit unserer rechtsstaatlichen Ordnung und den Freiheitsrechten der Bürgerinnen und Bürger umgeht.“ Helmut Kohl war 1,93 Meter groß und überragte viele politische Zeitgenossen. Alexander Schweitzer ist eine ähnliche Erscheinung, er übertrifft den ehemaligen Kanzler mit seinen 2,06 Metern sogar noch um 13 Zentimeter. Doch beide, der ehemaligen Kanzler und der neue SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, verbindet möglicherweise noch mehr. Beide waren respektive sind überzeugt, dass es in der Politik darum geht, Menschen für sich zu gewinnen. Damit wirkt Schweitzer auch wie das Gegenmodell zu Bundeskanzler Olaf Scholz. Clemens Traub hat ihn für unsere August-Ausgabe porträtiert. Seit vielen Jahren wird diskutiert, ob nicht jeder erwachsene Bürger ein vom Staat garantiertes Grundeinkommen in einer für ein bescheidenes Leben ausreichenden Höhe erhalten soll. Eine Studie des renommierten National Bureau of Economic Research zeigt nun, dass aus einem solchen kein volkwirtschaftlicher Nutzen erwächst. Roland Koch war von 1999 bis 2010 hessischer Ministerpräsident. Seit November 2020 ist er Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung. Er schreibt über das bedingungslose Grundeinkommen als Sackgasse. Der Konkurrenzkampf in der Robotik ist groß. Er reicht von Robotern chinesischer Staatsunternehmen über den Chip-Hersteller Nvidia bis zu Boston Dynamics, das bereits seit Jahrzehnten führend in der Robotik ist. Doch das Rennen anführen will künftig Tesla-Gründer Elon Musk. Was das mit der deutschen Mobilitätsindustrie zu tun hat, warum die globale Entwicklung elektrisch ist und warum es dringend an der Zeit ist, radikale Entscheidungen zu treffen, erklärt der Wirtschaftsphilosoph und Bestseller-Autor Anders Indset. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |