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Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 13.11.2019 | Bewölkt und regnerisch, max. 6°C. | ||
+ Tesla will eine Giga-Fabrik im Berliner Umland ansiedeln + Zwei Genossenschaften steigen wegen des Mietendeckels aus einem Bauprojekt aus + Das Humboldt-Forum soll teurer als erwartet werden + |
von Ann-Kathrin Hipp |
Guten Morgen, der BER ist noch nicht gebaut, da kommt schon der erste Rieseninvestor. Tesla will seine europäische Gigafabrik für Elektroautos und Batterien in der Hauptstadtregion ansiedeln. In Berlin soll ein Design- und Entwicklungszentrum entstehen, in Brandenburg (laut Tagesspiegel-Information in Grünheide) das entsprechende Werk. Das hat Konzernchef Elon Musk am Dienstagabend bei der der Verleihung des „Goldenen Lenkrads“ im Axel-Springer-Haus verkündet. Es geht um nicht weniger als eine Milliardeninvestition, rund 7000 Jobs und 150.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr. Die Dimension: „Großfabrik 3 in Shanghai“. Gebaut wurde die übrigens in weniger als einem Jahr. Die Berlin-Brandenburg-Baustellen mehren sich noch früh genug. Jetzt sind erstmal alle stolz & glücklich. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagt: „Die Gigafabrik wird Brandenburg als innovativen und internationalen Standort einen weiteren Schub geben und sehr vielen Menschen gute Arbeit geben.“ Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte dem Checkpoint: „Das ist sensationell und wird der E-Mobilität und der Entwicklung des autonomen Fahrens in Berlin einen riesigen Schub geben.“ Für Tesla sei die Hauptstadt der beste Platz, um das „Brain“ anzusiedeln. Was Ramona Pop bereits 2018 in einem Brief an Elon Musk schrieb und welche Berlinstandorte sie Teslar vorgeschlagen hat, lesen Sie im Checkpoint für Abonnenten (Anmeldung und Gratisprobemonat hier starten). | |||||
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Glaubt man der Statistik, werden im Jahr 2030 340.000 Menschen mehr in Berlin wohnen als im Jahr 2015. Macht bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,8 Personen einen Bedarf von knapp 19.000 Wohnungen mehr pro Jahr. Wer Interesse hat mitzumischen: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sucht ab Februar 2020 einen Tarifbeschäftigten im Referat II C: Bauplanungsrecht, verbindliche Bauleitplanung, planungsrechtliche Einzelangelegenheiten. Zu den Aufgaben gehört neben der „Unterstützung bei Bebauungsplänen“ u.a. die „Mitwirkung bei Eingriffen zur Wahrung des dringenden Gesamtinteresses Berlins insbesondere bei Bebauungsplänen für die wachsende Stadt Berlin“. Und vielleicht wäre an dieser Stelle eine Grundsatzdebatte über das „dringendste Gesamtinteresse Berlins“ angebracht. | |||||
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Bereits vor seiner Umsetzung zeigt der Mietendeckel eine erste Nebenwirkung. Zwei Genossenschaften haben ihre Teilnahme am Konzeptverfahren zum Bau von Wohnungen auf den Buckower Feldern abgesagt. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft „Stadt und Land“ begründet den Ausstieg wie folgt: „Nach unseren Berechnungen werden beiden Genossenschaften zusammen allein in den nächsten fünf Jahren rund 9 Millionen Euro Mieteinnahmen und damit Eigenmittel fehlen.“ „Was sind das für Zusammenhänge?!“, fragt Katalin Gennburg (MdA Linke) via Twitter. Grundlagen der Marktwirtschaft. | |||||
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„Wie konnte ich so wenig davon wissen?“, fragt Kollege Julius Betschka. Aufgewachsen in Magdeburg hat er die „Baseballschlägerjahre“ nicht wahrgenommen und den Rechtsextremismus lange unterschätzt: „Einzelfälle, verirrte Seelen, dumme Jungs.“ Heute schreibt er, könnte aus den Erfahrungen dieser Zeit und den Lehren, die daraus gezogen werden, „eine eigene ostdeutsche Erzählung werden“ (zum Essay). Berlin zeigt Haltung: In einem Schreiben an den Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung beklagt Frau Z. eine „permanente massive Ruhestörung“ neuer Nachbarn und fragt, warum „Flüchtlinge / Araber alles tun und machen“ dürfen und ob Berlin „nichts aus dem Anschlag am Breitscheidplatz gelernt“ habe. Sie fordert: „Bitte nehmen Sie keine weiteren Flüchtlinge / Araber mehr auf“ und der Ausschussvorsitzende Peter Trapp (CDU) antwortet: „Mit Ihrem Schreiben hat sich der Innenausschuss nicht befasst.“ Der Grund: Es enthalte „zum Teil beleidigende Äußerungen“. Und weiter: „Sie nehmen einen Vorfall zum Anlass, um pauschal eine Gruppe vom Menschen – Flüchtlinge – zu diskreditieren und stellen pauschale, despektierliche Behauptungen auf, die unzutreffend sind. Überdies vermischen Sie den von Ihnen geschilderten Vorfall mit einem der schlimmsten Terroranschläge in Deutschland (…).“ Parlamentarier (auch die, an die sich Frau Z. da richtet) seien allesamt „der freiheitlich demokratischen Grundordnung unserer Verfassung verpflichtet“. Dazu gehöre, „dass jede/r von uns den anderen Menschen achtet“. Berlin ist Schnauze. Zum heutigen Weltnettigkeitstag haben wir trotzdem nach den guten Geschichten gesucht – und sie gefunden. Berlin, aber freundlich. Fünf Anekdoten. Der Spätimann: „Ein älterer Späti-Besitzer hat mich mal hinter der Theke sitzen und warten lassen, weil ich Zeit totschlagen musste. Haben uns sehr nett unterhalten.“ (Alexandra Stanić) Die Herzensnachbarn: „Mein ca. 70-jähriger Nachbar, der mir von ihm angenommene Pakete in den 5. Stock brachte, nachdem ich gerade ein Baby hatte. Und die Nachbarin im selben Haus, die selbstgemachte Pralinen vorbeibrachte noch bevor wir uns kannten“ (Teresa Bücker) Die Mitfahrfamilie: „Es regnet in Strömen, bis zum Bus/U-Bahn ist es weit und ich bin ohne Schirm. Da hält ein dickes Auto, drin sitzt eine Berlin-Türkei-Familie auf dem Weg zu einem großem Fest. Sie laden mich, triefendnass, ein, einzusteigen und fahren mich fast bis nach Hause.“ (Frau Kulli) Die Sonderfahrt: „Wenn du als Letzte plötzlich die Erste bist: Die Waggontüren der S1 waren schon zugegangen - als der Fahrer mich Ranhetzende in die letzte noch offene reingewunken hat; nämlich in die vom Führerstand. Bis zur nächsten Station stand ich vorne - was ne Perspektive!“ (Anne Roggensack) Die unheimlich Fröhlichen: „Es gibt eine Kassiererin bei Rewe in der Revaler Straße, die ist eine Berühmtheit im Kiez, weil sie so unfassbar fröhlich, freundlich und liebenswürdig ist. Ich bin übrigens auch nett, weil ich den Touris, obwohl sie mich nerven, immer Hilfe anbiete, wenn sie nicht wissen wohin.“ (Honeycakehorse) | |||||
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