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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
da gab es kurz vor dem Wochenende noch einen bundesweiten Aufreger in der Handelswelt. Die Grünen haben auf einer Klausurtagung beschlossen, etwas gegen die sterbenden Innenstädte unternehmen zu wollen. Ein “Innenstadtgipfel” soll Lösungen erarbeiten. So weit so gut. Die Politik ist ja ohnehin immer schnell bei der Gründung von Arbeitskreisen. Etwas weltfremd mutet aber die zweite wesentliche Forderung an. Denn die Marktmacht des Online-Handels müsse begrenzt werden, weil der stationäre Handel zu stark ins Hintertreffen geraten sein. Hier setzen die Grünen auf den zahnlosen Tiger des Kartellamts und eine “Digitalsteuer”. Der Kommentator der “Welt” bringt es ganz gut auf den Punkt: “Kein Grund, veraltete Strukturen zu konservieren – träge Kaufleute haben keinen Anspruch auf Artenschutz, auch nicht durch die Grünen.” Denn die Kunden kaufen eben dort ein, wo sie aus ihrer Sicht den höchsten Gegenwert und besten Service erhalten.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
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Wie wir bemerkt haben, setzt Thalia bei einer Filial-Neueröffnung in der Leipzig City offensichtlich auf die Abholstation “myRenzbox”. Diese Boxen lassen sich flexibel einsetzen. Neben Installationen in größeren Wohnanlagen sind sie ebenfalls für den Handel geeignet, der den Kunden rund um die Uhr eine Abholmöglichkeit für Bestellungen anbieten kann. Dies dürfte dann wohl auch bei Thalia in der neuen Filiale in der Grimmaischen Straße der Fall sein, die nächste Woche eröffnet wird. Ohne dass es Thalia bislang PR-mäßig an die große Glocke gehängt hat, setzt der Buchhändler das System laut Website bereits in drei anderen Filialen als Abholstation ein.
Vor gut einem Jahr ist Günther Helm in die Geschäftsführung der Drogeriekette Müller eingestiegen. Der ehemalige Manager von Hofer will ganz offenbar bei der Digitalisierung der Kette ordentlich Gas geben. Im Interview mit dem Handelsblatt verrät er, dass ein Onlineshop mit Lieferdienst in Planung sei. Nachdem sich Müller im vergangenen Jahr bereits an der Onlinehandelsplattform Nice Shops aus Österreich beteiligt hat, kündigt Helm an, weitere Onlineunternehmen kaufen zu wollen.
Ab Mitte des Monats wird die Schuhe24-Gruppe mit neckermann.at in Österreich den Onlineverkauf von Mode-, Schuh- und Lederwaren starten. Durch die Kooperation wird das Sortiment von Neckermann, nach eigener Aussage einer der größten Online-Anbieter Österreichs, deutlich gestärkt. Aus über 300 Marken und Styles werden die Kunden wählen können. Schuhe 24 sieht deutliche Vorteile für seine Händler, da die Verkaufspreise in Österreich über dem Durchschnitt lägen und die Retourenquote sehr niedrig sei.
Noch im September soll unter dem Namen “Resell” in Deutschland eine neue Website der Marke Cos (gehört zu H&M) an den Start gehen, auf der die Kunden gebrauchte Kleidung verkaufen können. Mit dem Angebot will Cos die Bemühungen stärken, in der Modebranche eine Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Cos und H&M befinden sich mit dem Schritt in bester Gesellschaft. Unternehmen wie Zalando, Macy’s oder JC Penney steigen ebenfalls in das Segment Wiederverkauf ein.
Eine aktuelle Studie von PwC zeigt, wie dieses “New Normal” bei den Konsumenten aussieht. Fast die Hälfte der europäischen Verbraucher kauft demnach seit dem Ausbruch der Pandemie seltener im Laden um die Ecke ein. Wie groß die Verschiebung in Richtung online ist, hängt auch davon ab, wie stark das Land von Corona betroffen ist. In Deutschland geben 30 Prozent der Befragten an, heute weniger im Laden vor Ort einzukaufen; in Italien sind es 62 Prozent. Auch das Bedürfnis nach kontaktlosen Bezahloptionen ist stark gewachsen. PwC nennt solche hygienischen Bezahlformen inzwischen ein “Must Have” für den Handel.
Die gerade erwähnte Studie nennt mit dem Online-Lebensmittelhandel ein Segment, das deutlich von der Coronavirus-Krise profitieren konnte. Baumärkte, Gartencenter und Einrichtungshäuser gehörten ebenfalls dazu. Wenn Geschäfte, Bars und Restaurants geschlossen sind, richten sich die Kunden eben zu Hause ein. Noch ist unklar, ob die höheren Umsätze während der Coronakrise eine einmalige Sache waren, oder ob sich gar ein neuer Trend aufzeigt, wie es einige Experten erwarten.
Die französische Kette Auchan erweitert in Lille einen neuen Service für alle Kunden, die gern Lebensmittel online bestellen, aber zu Fuß abholen wollen. Die Zahl dieser “Drive piéton” wächst von zwei auf fünf. Das Unternehmen kündigte ebenfalls an, die Einführung dieses Angebots landesweit prüfen zu wollen, was letztlich von den Erfahrungen in Lille abhängt. Auch Carrefour hat in Paris eine ähnlich schnelle Einkaufsoption geschaffen. Dort steht (fast) rund um die Uhr eine automatisierte Abholstation für die Kunden zur Verfügung, die auf die Technik von Retail Robotics setzt.
In den USA beginnt Instacart nun die landesweite Auslieferung von Bestellungen für 7-Eleven, eine der weltweit größten Convenience-Ketten. Gestartet wird der Lieferservice in Dallas, Miami, Baltimore und Washington. Binnen 30 Minuten sollen die Kunden aus der Nähe der 750 Stores ihre Lieferungen erhalten. Zum Sortiment gehören u.a. Milch, Brot und Getränke (auch Alkoholika). Während die Stores rund um die Uhr geöffnet haben, erfolgen die Lieferungen nur in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr.
Zum zweiten Mal präsentieren nationale und internationale Größen der Payment & Banking-Branche, aber auch die Hidden Champions der Szene. Die Transactions 20 findet wieder im alten Stahlbau, einer der beeindruckendsten Locations in Offenbach (bei Frankfurt) statt. Auf der Transactions 20 werden für einen Tag die zukunftsweisenden Trends der Payment- und Banking Branche diskutiert, aber auch Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Konzepte der Branche gegeben. Im Fokus stehen nicht nur die Menschen auf der Bühne, sondern vor allem auch den Gästen wird Raum gegeben, um sich untereinander und mit Experten und Impulsgebern der Branche auszutauschen.
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