nach zehn Jahren in der Opposition stellt die CDU in Thüringen erstmals wieder den Ministerpräsidenten: Mario Voigt ist heute ins Amt gewählt worden – mit Stimmen der Linken. Denn seine „Brombeer-Koalition“ aus CDU, SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat keine eigene Mehrheit. Um im Namen der Brandmauer jegliche Zusammenarbeit mit der AfD auszuschließen, macht die CDU die Linke sowie das BSW hoffähig. Das ist, meint Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg, eine Zeitenwende für die CDU. Zeitenwende auch für die Grünen? Während die Ökopartei versucht, sich als Bündnis Robert Habeck aus der Krise zu kommunizieren, sorgen zwei Baustellen in den Ländern für Aufregung: Gleich zwei Landesvorsitzende schmeißen hin. Für die Partei kommt das zur Unzeit. Mein Kollege Ben Krischke über Aufbruch und Abbruch bei den Grünen. Abbruchreif erscheinen vielen auch die Liberalen: Wer den Rund-um-sorglos-Vollkasko-Staat als Ideal anstrebt, kann es kaum erwarten, dass die FDP aus dem Bundestag fliegt. Denn es ist ihre originäre Aufgabe, Alternativen zur Regulierungswut von Rot-Grün aufzuzeigen und die CDU an marktwirtschaftliche Prinzipien zu erinnern. Daher wird, so noch einmal Hugo Müller-Vogg, die FDP noch gebraucht. Etwa, um der grassierenden Klima-Panik etwas entgegenzusetzen: Deutschland hält am radikalen Ziel fest, die CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren. Der Physiker Gerd Ganteför erklärt im Interview mit Gerhard Junior, warum eine Reduktion der CO2-Emissionen um die Hälfte ausreichend ist und was womöglich wirklich hinter der dogmatischen Klimapolitik stecken könnte. Ganteför: „Ökosozialismus würde Freiheit und Wohlstand bedrohen.“ Gegen die Bedrohungen von Freiheit und Wohlstand kämpft auch Marie-Christine Ostermann. Sie führt in Hamm den Lebensmittelgroßhändler Rullko in vierter Generation – und mischt in Berlin die Politik auf. Ihr Engagement ist für sie so etwas wie Notwehr gegen einen übergriffigen Staat. Ein Porträt von Stefan Laurin. Jüngst wurde das Skelett des vielleicht ersten Christen nördlich der Alpen entdeckt. Er stammt aus dem 3. Jahrhundert und hat eine Gemeinsamkeit mit uns Heutigen: Er war einer der Letzten, die noch lesen und schreiben konnten. Da laut einer aktuellen OECD-Studie auch bei uns die Lesekompetenz rapide sinkt, sind wir, meint Ralf Hanselle, stellvertretender Cicero-Chefredakteur, ein Fall für Archäologen der Zukunft. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |