der Fall des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Nikolas Löbel war ein Tiefschlag für die politische Kultur dieses Landes: Bekanntlich hatte der 34-jährige Mannheimer über seine Firma Kaufverträge von Schutzmasken vermittelt und dafür Provisionen in Höhe von rund 250.000 Euro eingesteckt – ein Politiker also, der sich an Corona bereichert hat. Inzwischen ist Löbel aus der Partei ausgetreten und hat sein Mandat zurückgegeben. Trotzdem stellen sich Fragen, denn der Mann war schon vorher in seinem Wahlkreis unangenehm aufgefallen. Im Interview mit meiner Kollegin Antje Hildebrandt berichten zwei ehemalige Weggefährten Löbels über dessen seltsames Geschäftsgebaren. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus – und fragt sich, wie so jemand politische Karriere machen konnte. Inzidenz von 400 Und gleich noch ein interessantes Gespräch: Der Saale-Orla-Kreis in Thüringen hat momentan eine der höchsten Inzidenzen in ganz Deutschland. Woran das liegt und wie der Landkreis damit umgeht, berichtet Landrat Thomas Fügmann im Interview mit Sina Schiffer: „Ich wünsche mir manchmal noch mehr Verantwortung, denn ich glaube, dass wir vor Ort die richtigen Entscheidungen treffen können – und da sind die Ansagen von oben manchmal nicht hilfreich.“ So etwas nennt sich übrigens Subsidiarität. Und dabei handelt es sich um ein Vernunftprinzip. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Treffen Sie die richtigen Entscheidungen vor Ort – und vermeiden Sie Ansagen von oben! Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |