| Nicht nur Mitte versucht sich neuerdings an die Hipster heranzutasten, auch Pankow ist nunoffiziell in der Zukunft angekommen. In der BVV wurde gestern Abend ein elektronisches Abstimmungssystem eingeführt. Statt Zettelchen ankreuzen, in die Urne werfen, auszählen, geht nun alles per Knopfdruck. Zack, wird die Wand grün oder rot wie bei der richtigen Antwort in einer Fernseh-Quizshow. Und, oh Wunder, es klappt sogar alles gleich beim ersten Mal, was ja in Berlin durchaus eine Nachricht wert ist. Nur Walkie-Talkies dürfen im Saal weiterhin nicht verwendet werden (Beweisfoto: hier) Die Länge der Veranstaltung hat das allerdings nicht beeinflusst: Knapp fünf Stunden hat die BVV gedauert, Ergebnisse gibt es heute im Pankow-Newsletter von Constanze Nauhaus – ebenfalls ganz einfach per Knopfdruck. Wie auf Knopfdruck werden in den vergangenen Wochen immer wieder Vorschläge für einen weiteren Feiertag in Berlin abgespult, bald ist das Jahr voll: 27. Januar (Befreiung von Ausschwitz), 18. März (Revolution 1848), 8. Mai (Tag der Befreiung), 9. Mai (Europatag), 23. Mai (Tag des Grundgesetzes), 17. Juni (Volksaufstand in der DDR), 9. November (Reichspogromnacht und Mauerfall). Neuester Vorschlag: 8. März, Internationaler Frauentag. Dafür hat Iris Spranger (SPD) nun eine Online-Petition gestartet. Stand der Unterstützer: 102. Ihre SPD hat schließlich am Wochenende auf dem Parteitag den Feiertag beschlossen. Mein Kollege Ulrich Zawatka-Gerlach erinnert allerdings daran, dass selbige 1967 schon mal den Reformationstag zum Feiertag erklären wollte, „was darauf hinweist, dass politische Feiertagsversprechen nicht der Rede wert sind“. Die Grünen halten es mal wieder basisdemokratisch und wollen, dass sich jeder seinen Tag selbst aussuchen kann. |
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