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Guten Tag Herr Do, Continental will offenbar deutlich mehr Stellen, als die vor Wochen kolportierten 5.500 abbauen. Das berichtet zumindest das „Manager Magazin“. Betroffen sind demnach Mitarbeiter aus den Forschungs- und Entwicklungsbereichen. Das ist bemerkenswert, da Conti nunmal seine Geschäftsmodelle auf technische Produkte aufbaut. In den vergangenen Jahren ist es unter Zulieferern ein Trend geworden, sich selbst als „Technologieunternehmen“ zu bezeichnen. Da soll ausgerechnit in diesem Bereich gespart werden? Fakt ist, dass Continental ein defizitäres Automobilgeschäft aufweist. Das muss sich ändern, weil sonst noch viel mehr Stellen betroffen sind. Die Grundlage für die Vertriebsteams eines Zulieferers sind die Produkte. Da stellt sich die Frage, ob Conti hier in die richtige Richtung entwickelt hat. Der äußerst holprige Start der zentralen Hochleistungsrechner, die das Unternehmen für VWs ID-Reihe entwickelt hat, dürfte hohe Anlaufkosten und eine schwindende Reputation verursacht haben. Das Geschäftsfeld um Lidar-Sensoren musste mangels Aufträge abgeschrieben werden. Dabei hätte dieses Jahr die Serienproduktion starten sollen. Mit den Produkten der Zukunftsthemen E-Mobilität und autonomes Fahren lässt sich heute nur an wenigen Stellen Geld verdienen. Hinzu kommt, dass in beiden Bereichen Deutschlands große Zulieferer wichtige Teile der Wertschöpfung verloren haben. Es reicht nicht, wenn die etablierten Unternehmen der Automobilindustrie E-Motoren, Drehmomentwandler und Leistungselektronik entwickeln sowie die Batterie-Endmontage in ihrer Hand haben. Innovative Batteriegehäuse sind wichtig, auf Dauer werden sich solche Produkte jedoch als „Commodity“ erweisen. An ausgeklügelten Systemen für ein Thermomanagement arbeiten nur wenige. Mit Intel kommt ein Unternehmen aus der IT, dass nun einen SAE-Standard für das Energiemanagement von elektrischen Fahrzeugen erarbeiten will. Stellantis will sich beteiligen. Der Rest der Branche schaut – überspitzt formuliert – zu. Auf die Kosten zu achten ist wichtig. Diese Schraube darf aber nicht überdreht werden, wenn man in den relevanten technologischen Bereichen wettbewerbsfähig sein will. Als im Januar Matthias Zink (Automotive-CEO bei Schaeffler) als neuer Präsident des europäischen Zuliefererverbands CLEPA vorgestellt wurde, sagte er: „Die Autos aus China sind nicht nur günstig. Sie sind vor allem technisch konkurrenzfähig.“ Es bleibt zu Hoffen, dass sich keine Kostensenkungsspirale entwickelt, die das Know-how der europäischen Autoindustrie gefährdet. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und viel Lesevergnügen mit den fünf Top-Meldungen dieser Woche! Sven Prawitz Redakteur Automobil Industrie. Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, die wir journalistisch aufgreifen sollten? Schreiben Sie uns! |
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