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Guten Tag Herr Do,

Continental rein als Hersteller von Reifen und Kunststoffkomponenten? Das ist denkbar aber für mich kaum vorstellbar. Es ist wohl eines von mehreren Szenarien, die der Aufsichtsrat des Zulieferers gerade prüft – vermutlich die extremste Option. Neben Conti – immerhin viertgrößter Zulieferer der Welt – haben andere große Zulieferer aus Deutschland Probleme, mit ihren Geschäften ausreichend profitabel zu sein: ZF, Mahle oder Brose.
Mit durchschnittlich 13 Prozent Umsatzwachstum im vergangenen Jahr bilden die deutschen Zulieferer „das globale Schlusslicht, weit abgeschlagen hinter dem Rest Europas (21 Prozent), Asien (23 Prozent) und Amerika (25 Prozent)“, teilte die Unternehmensberatung PWC diese Woche mit. Seit 2019 hätten die deutschen Autozulieferer 2,7 Prozentpunkte Weltmarktanteil eingebüßt.
Auch bei der Gewinnmarge landeten sie auf dem letzten Platz: Im Schnitt liegt der Gewinnanteil vom Umsatz vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) bei 3,9 Prozent.

Der Bedarf an Restrukturierung steigt, schreiben Anton Knaus und Philipp Stütz, beide Berylls Strategy Advisors, in einem Gastbeitrag. Einfache, kurzfristige Lösungen helfen in der aktuellen Lage nicht, heißt es in dem Text. Stimmt! Denn unsere Branche durchläuft keine Absatzkrise sondern einen Wandel, der die Automobilindustrie dauerhaft verändern wird. Auf diese Herausforderungen sind leider zu viele Geschäftsführer und Aufsichtsräte beziehungsweise Eigentümer nicht vorbereitet. In dieser Zeit mehrfach den CEO-Posten neu zu besetzen, hält eher auf, als es ein Unternehmen weiter bringt.
Was Hoffnung gibt: Mit knapp 16 Milliarden Euro investiert die deutsche Zuliefererbranche „so viel wie nie in Forschung und Entwicklung“, schreibt PWC. Dieser Wert sei sogar höher als die Summe der F&E-Ausgaben aller asiatischer Zulieferer! Aber: „Sie sollten ihre Technologieentwicklung stärker auf den Marktbedarf sowie die Situation im Wettbewerb ausrichten, statt längst gesetzten Trends wie im Batteriegeschäft hinterherzulaufen“, mahnt Studienautor Henning Rennert.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Viel Spaß bei der Lektüre unserer meistgelesenen Beiträge der vergangenen Woche – und eine erholsame Zeit!

Sven Prawitz
Redakteur Automobil Industrie.

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