#trending // Annalena Baerbock und die "taz"
Die Vorwürfe gegen Annalena Baerbock und ihr Buch "Jetzt" blieben auch am Wochenende ein Thema in den sozialen Netzwerken. Interessanterweise stachen dabei zwei Kommentare der "taz" in Sachen Social-Media-Interaktionen aus der Masse der Artikel zum Thema heraus. Die beiden Kommentare - von Ulrich Schulte, Leiter Parlamentsbüro, und Autorin Silke Mertins - sind eine Art Pro und Contra Baerbock und sammelten dennoch ähnlich viele Likes & Co. bei Facebook und Twitter ein: 13.400 und 15.800.
Ulrich Schulte schrieb am Samstag unter der Headline "Gezielte Infantilisierung" Sätze wie "Annalena Baerbock, das wissen wir jetzt, ist auch keine Heilige." Aber: "Kann sie dennoch eine gute Kanzlerin sein? Ja, selbstverständlich. Ihre Fehler sind Lappalien, auch wenn sie von den üblichen Verdächtigen – rechten Trollen im Netz, der Bild-Zeitung, CSU-Generalsekretär Markus Blume – zu angeblichen Skandalen aufgeblasen werden." Denn: "Es ist etwas anderes, ob ein CSU-Verkehrsminister Hunderte Millionen Euro Steuergeld für eine untaugliche Pkw-Maut in den Sand setzt, ob sich Unionsabgeordnete in einer tödlichen Pandemie mit Schutzmasken-Deals die Taschen voll machen oder ob eine Grüne eine fremde Textstelle in ein Buch einbaut."
Silke Mertins schrieb am Sonntag unter der Headline "Es ist vorbei, Baerbock!" hingegen Sätze wie: Klar ist jedoch, dass dieses Buch-Desaster ins Bild passt: Wieder einmal wollte die Kanzlerkandidatin größer erscheinen, als sie ist. Und dieses Mal fehlt ihr sogar die Einsicht, erneut Fehler gemacht zu haben. Und: "Baerbock ist an ihrem eigenen Ehrgeiz gescheitert. Die Umfragewerte sind im freien Fall." Daher: "Wenn Baerbock also etwas am Klima und der Zukunft der kommenden Generationen liegt, dann sollte sie ihre Kandidatur so schnell wie möglich an Habeck abgeben."
Lustigerweise wurden beide fundamental unterschiedliche Kommentare teilweise von den gleichen Leuten geteilt. Ein Beispiel: "Welt"-Blogger Don Alphonso, der zum Schulte-Kommentar noch twitterte: "Die taz von heute klingt wie der Bayernkurier während der Amigo-Affaire von Streibl", zum Mertins-Kommentar dann aber: "Schon wieder gemeine, rächte Hetze in der Schmutzkampagne gegen Baerbock, heute von der brandneurechten Postille taz". Genau so gibt es Kommentare von Leuten, die den Schulte-Kommentar feiern und den Mertins-Kommentar verteufeln. Passt halt nicht in das Bild vieler, solch eine Meinungsvielfalt im gleichen Medium.
#trending // Toni Kroos
Der Rücktritt von Toni Kroos aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat dem Real-Madrid-Spieler am Wochenende extrem viele Likes auf Instagram und Facebook beschert. Kroos schrieb dort Sätze wie "106-mal habe ich für Deutschland gespielt. Ein weiteres Mal wird es nicht geben." Und: "Es war mir schon länger klar, dass ich für die WM 2022 in Katar nicht zur Verfügung stehe. Vor allem, weil ich für die nächsten Jahre die volle Konzentration auf meine Ziele mit Real Madrid richten möchte." Und: "Und außerdem möchte ich auch mehr als Ehemann und Papa für meine Frau und meine drei Kinder da sein. Es war mir eine große Ehre, dass ich dieses Trikot über so einen langen Zeitraum tragen durfte. Ich habe es mit Stolz und Leidenschaft getan."
Auf Instagram sammelte Kroos 1,76 Millionen Likes ein, auf Facebook kam er auf 560.000 Likes, Reactions, Shares und Komentare. In beide Netzwerken waren Kroos' Beiträge damit die erfolgreichsten deutschsprachigen Posts seit über einem Monat.
#trending // das brennende Meer
Videos von einem Ereignis, das viele Menschen in dieser Form wohl nie zuvor gesehen haben, gingen am Wochenende millionenfach durchs Netz. Die Videos zeigen ein Feuer mitten im Meer vor Mexiko. Der Grund war ein Gasleck in einer Pipeline, der den Brand vor einer Bohrinsel der Ölförderanlage Ku-Maloob-Zaap auslöste.
Eins der ersten Videos des Feuers twitterte der mexikanische Journalist Manuel Lopez San Martin. Es sammelte auf Twitter sagenhafte 32,3 Millionen Video-Views ein. Auf Facebook erreichte "CNN" später 3 Millionen Video-Abrufe, "KWTX News 10" 2 Millionen, auf YouTube gab es für "ABC7" siebenstellige Views.
#trending // Deutsche Tops des Tages
Story nach Social-Media-Interaktionen: "taz" - "Vorwürfe gegen Annalena Baerbock: Es ist vorbei, Baerbock!" (15.800 Interaktionen bei Facebook und Twitter)
Story nach Likes & Shares bei Twitter: "taz" - "Vorwürfe gegen Annalena Baerbock: Es ist vorbei, Baerbock!" (7.900 Likes und Shares)
Podcast (Apple Podcasts): "Baywatch Berlin" - "Im freien Fall (Sommerspecial)"
Google-Suchbegriff: DFB-Pokal (100.000+ Suchen) [wegen der Auslosung der ersten Runde]
Wikipedia-Seite: Ludwig Guttmann (68.800 Abrufe am Samstag) [wegen eines Google-Doodles]
Youtube-Video [die Nummer 1 aller am Samstag veröffentlichten deutschsprachigen Videos]: "JP Performance" - "JP Performance - STILLGELEGT!"
Serie (Netflix): "Finger weg!"
Song (Spotify): Pashanim - "Sommergewitter" (831.700 Stream-Abrufe aus Deutschland am Samstag)
Musik (Amazon): Kastelruther Spatzen - "HeimatLiebe" (Audio CD)
DVD/Blu-ray (Amazon): "Raya und der letzte Drache" (DVD)
Game (Amazon) [ohne Gutscheinkarten und Hardware]: "The Legend of Zelda: Skyward Sword HD" (Nintendo Switch)
Buch (Amazon): Hape Kerkeling - "Pfoten vom Tisch!: Meine Katzen, andere Katzen und ich" (Hardcover)
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Anmerkung: Alle in #trending genannten Zahlen beziehen sich wenn nicht anders vermerkt auf den Vortag der Newsletter-Veröffentlichung (Stand: 24 Uhr)
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